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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
Autoren: Eileen Wilks
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und Rule von einem Drachen aufgegriffen wurden, dachten wir zuerst, wir würden nun bald eines nicht allzu schönen Todes sterben. Doch dann stellte sich heraus, dass dieses Zusammentreffen unser Glück gewesen war. Denn der Drache wusste, wie wir wieder zurück in unsere Welt gelangen konnten – ich und mein anderes Ich natürlich und alle anderen –, zusammen mit ihm und zwanzig seiner riesigen, wunderschönen und lebensgefährlichen Freunde.
    Ganz unversehrt sind wir nicht aus der Hölle entkommen. Die Behörden taten einfach so, als sei es unmöglich, ein Höllentor zu öffnen. Deswegen bekamen wir also keinen Ärger. Und darüber hinaus verschwand das Höllentor, sobald wir zurückgekehrt waren. Aber Rule wäre fast gestorben, und ich … ich kenne jetzt Dinge, von denen ich nie geglaubt hätte, dass sie möglich sind. Der Tod ist nicht so absolut, wie ich immer geglaubt habe.
    Und die Drachen? Sie verschwanden so spurlos, dass manche Leute von einem Marketinggag für einen Film sprachen. Immerhin geschah das alles in Kalifornien.
    Das nun ist die Geschichte von dem, was passiert ist, nachdem wir alle nach Hause zurückgekehrt sind – ungefähr so wie Dorothy und Co. aus dem Zauberer von Oz. Ich wette, Sie glauben, dass nach ihrer Rückkehr für Dorothy und ihre Freunde eitel Sonnenschein geherrscht hat.
    Aber vergessen Sie nicht: In Kansas ist man auch nicht sicherer als in Oz. Schließlich hat dort der Tornado zugeschlagen.
    Lily Yu

 
    Prolog
    20. Dezember, 02.52 Uhr ( GMT )
    Ein Stück außerhalb von Miller’s Dale in Derbyshire schlichen sich zwei angehende Naturforscherinnen aus dem Cottage, in dem sie wohnten. Natürlich durften Julie und Marnie nachts das Haus eigentlich nicht verlassen, aber sie hofften, dass ihre Mutter es nicht erfahren würde. Wenn sie mit den „Mädels“ aus gewesen war, schlief sie immer besonders tief. Heute Nacht hatten sie vor, die beiden Mustela erminea zu finden, die sie gestern gesehen hatten, und sie zu fotografieren.
    Marnie zumindest war überzeugt, dass es Hermelinspuren gewesen waren. Aber zu ihrem Ärger wies Julie ihre Schwester immer wieder darauf hin, dass sie ebenso gut von einem Mustela nivalis stammen konnten – dem des Lateinischen nicht Mächtigen auch als das Gemeine Wiesel bekannt. Beide hatten fünf Zehen und waren nachtaktiv, aber man konnte Wiesel auch tagsüber finden.
    Und sie hatten auch ein weißes Fellbüschel entdeckt. „Das könnte von einem Hasen stammen“, sagte Julie zum fünften oder sechsten Mal.
    „Das war kein Hasenfell.“
    „Woher weißt du das?“
    „Ich weiß es einfach.“ Im Stillen musste Marnie sich eingestehen, dass sie es nicht mit Sicherheit wusste, aber es wäre einfach zu schön, wenn sie den schönen Verwandten des Wiesels in seinem weißen Pelz aufspüren würden.
    Möglich wäre es. Hermeline waren nicht so selten, und Millers Dale war nicht nur mit einem oder zwei, nein gleich mit drei Naturschutzgebieten in der Nähe gesegnet: Priestcliffe Lees und Station Quarry , die beide dem Derbyshire Naturalists’ Trust , dem Bund der Naturforscher von Derbyshire, gehörten, und Monk’s Dale, dem staatlichen Naturschutzgebiet. Die ganze Gegend, der sogenannte Peak District , war mit Wanderwegen verseucht und wimmelte nur so von Touristen und anderen Schädlingen.
    Jetzt aber waren keine Wanderer unterwegs. Der goldene Mond stand tief am Horizont wie ein pummeliger Kobold. Bald würden sie Vollmond haben. In dem hellen Licht hatten die Mädchen keine Mühe, ihren Weg auf dem Pfad zu finden, der am River Wye entlangführte. Ihr Atem stieg blass auf in der stillen Luft. Marnie stopfte die Hände in die Taschen und spürte ihre sperrige neue Nikon. Sie hatte fast hundert Bilder geschossen, nur um die richtige Belichtungszeit, die richtige Blende und den richtigen ISO -Wert für Nachtaufnahmen herauszufinden. Sie hatte alles vorher eingestellt. Sollten sie tatsächlich einen Hermelin sehen, musste sie nur noch auf den Auslöser drücken.
    Doch manchmal kommt es anders als geplant. Die Mädchen hatte erst die Hälfte des Gebietes durchstreift, in dem sie die Spuren ausgemacht hatten, als sie ein sanftes Schimmern bemerkten. Es kam aus einem kleinen Wäldchen zu ihrer Linken.
    „Irgendein Dummkopf hat ein Feuer brennen lassen“, sagte Julie.
    „Vielleicht.“ Licht flackert nicht wie ein Feuer. „Sieht eher aus wie eine Taschenlampe.“
    „Es bewegt sich nicht, oder? Los, lass uns mal nachschauen.“
    Marnie hüpfte von
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