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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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unterbrach Becky sie. „Was den Termin betrifft, meine ich?“
    Tricia war einverstanden.
    Sie legte auf und holte einen Mopp aus dem Abstellraum. Als sie zurückkam, duckte sich der Hund verängstigt. Tricia Herz, sowieso schon angeschlagen durch Rustys Tod, zog sich schmerzhaft zusammen. „Ich bin nicht böse auf dich, Kumpel“, sagte sie weich. „Alles ist gut.“
    Sie wischte das verschüttete Wasser auf und nahm sich vor, Hundefutter, Näpfe und vielleicht einen Hundekorb zu kaufen, am besten im Sonderangebot, da allein der Arztbesuch schon viel Geld kosten würde. Der Hund konnte hier im Büro bleiben, bis sich ein neuer Besitzer für ihn gefunden hatte. Er brauchte einen Namen, aber ihm einen zu geben stellte eine Verpflichtung dar, die Tricia nicht eingehen wollte, somit musste Hund eben reichen.
    Ihn mit nach Hause zu nehmen, würde es – genau wie ein Name – später nur noch schwerer machen, ihn wegzugeben. Davon abgesehen wäre Winston bestimmt wenig begeistert.Außerdem wollte Tricia keinen anderen Hund an all den Plätzen sehen, wo Rusty gelebt hatte.
    Wobei sie jetzt wünschte, Rustys Sachen nicht so übereilt weggegeben zu haben. Jetzt hätte sie sie gut gebrauchen können.
    Der Hund sah sie mit so hoffnungsvollen Augen an, dass sich irgendetwas tief in ihrem Innersten regte. Dann wackelte er, nach dem Essen etwas sicherer auf den Beinen, zum Automaten und presste seine nasse Schnauze ans Glas.
    Tricia musste kichern. „Tut mir leid“, sagte sie. „Kein altes Sandwich mehr für dich.“
    Er schien sie tatsächlich zu verstehen, was natürlich verrückt war. Die Tatsache, dass sie Rusty an derselben Stelle gefunden hatte, wie – nun, wie den Hund – machte ihr zu schaffen, und das war einzig und allein ihre Schuld. Sie ließ es zu, dass das passierte.
    Als sie ihm frisches Wasser brachte, warf er die Dose nicht noch einmal um.
    Nach und nach wurden sie Freunde, nach dem Motto zwei Schritte vor und einen zurück. Tricia bezweifelte, dass er sich in einer der öffentlichen Duschen würde abschrubben lassen, aber wenigstens ließ er sie die Zweige und Kletten aus seinem Fell klauben.
    Um elf Uhr fünfzehn gelang es ihr sogar, ihn auf den Rücksitz ihres alten blauen Pathfinder zu setzen, ohne gebissen zu werden. Ein gutes Zeichen entschied sie. Langsam wurde es besser.
    Vielleicht.
    Die Tierarztpraxis lag in einer kleinen Wellblechhütte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, an die sich ein Backsteingebäude anschloss. Es war potthässlich, vielleicht sogar eine Verschandelung der Landschaft, aber das schien niemanden zu stören. Die Leute von Lonesome Bend schätzten Doc sehr.Er machte sich immer sofort auf den Weg, wenn eine Kuh oder ein Pferd krank wurde, egal ob am helllichten Tag oder mitten in der Nacht. Dutzenden, wenn nicht Hunderten von Katzen und Hunden hatte er das Leben gerettet und außerdem einigen Papageien und exotischen Echsenarten.
    Mit seinem uralten grünen Pick-up fuhr er durch Schneestürme, die weniger mutige und mit viel besseren Autos ausgestattete Fahrer eingeschüchtert hätten, und ein oder zwei Mal hatte er im Notfall auch Menschen behandelt.
    Tricia bemerkte gar nicht, wie viele Autos auf dem unbefestigten Parkplatz vor der Klinik parkten, weil sie so in Gedanken war.
    Beinahe wäre sie mit Conner Creed zusammengeprallt. Er war mit kleinen Schachteln beladen und trug einen ramponierten braunen Hut.
    „Entschuldigung“, sagte sie, als ihr Herz wieder normal schlug. Oder zumindest fast.
    Er antwortete etwas, aber Tricia war bereits um ihn herumgegangen. Sie hatte es merkwürdig eilig, ihm aus dem Weg zu gehen.
    Becky stand hinter der Rezeption. Sie trug einen bunten Kittel mit pinkfarbenen herumtollenden Katzenbabys darauf und hielt ihr ungefragt ein Halsband und eine Leine entgegen. Ihre Augen funkelten, als sie zuerst Tricia und dann Conner betrachtete.
    „Danke“, murmelte Tricia.
    Als sie sich umdrehte, war Conner verschwunden. Ihre Erleichterung wurde nur noch von ihrer Enttäuschung übertroffen.
    Umso besser, sagte sie sich streng. Du bist schließlich nicht auf der Suche nach einem Mann. Du hast Hunter, stimmt’s? Unabhängig davon, dass sie Hunter in letzter Zeit weder gesehen noch gesprochen hatte.
    Draußen hatte Conner gerade die Schachteln in seinem Truck verstaut. Er rückte seinen Hut zurecht und sah sie schon wieder so offensichtlich abschätzend an.
    „Brauchst du Hilfe?“, fragte er träge.
    Tricia fiel auf, dass sie wie angewurzelt stehen
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