Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Wo du nicht bist, kann ich nicht sein

Titel: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein
Autoren: Gina Blaxill
Vom Netzwerk:
vor ein paar Tagen in der Zeitung gesehen hatte. »Lyndsey … Brown, glaube ich. Die andere kommt mir nicht bekannt vor.«
    Zum ersten Mal sagte DS Young etwas. »Bist du einer der beiden je begegnet?«
    Â»Nein, natürlich nicht.«
    Â»Und Freya? War sie mit ihnen befreundet?«
    Â»Moment mal«, unterbrach Mum ihn. »Wer sind diese Mädchen?«
    Â»Sehen Sie denn keine Nachrichten, Mrs Oxley?«, fragte Turner. »Beide Mädchen sind in Südwest-London entführt worden. Wie wir glauben, von derselben Person. Eine der beiden wohnte nur ein paar Straßen von Freya entfernt. Ihre Leiche trieb in der Themse.«
    Die Farbe wich aus Mums Gesicht. »Sie glauben, es gibt eine Verbindung zu Freya?«
    Â»Das kann man unmöglich sagen, aber wir gehen dem nach.« Shaw wandte sich wieder mir zu und ich schüttelte den Kopf.
    Â»Soweit ich weiß, ist Freya diesen Mädchen nie begegnet.«
    Â»Wo warst du in der Nacht von Samstag, dem 27. September, Jonathan? Vor vier Wochen?«
    Â»Ich war … also, ich habe Freya besucht. Wir waren im Konzert und sind erst ziemlich spät wieder ins Haus ihrer Tante zurückgekommen.«
    Â»Kann Freyas Tante das bezeugen?«
    Â»Ich glaube, sie hat schon geschlafen.«
    Â»Freya ist also die Einzige, die deine Geschichte bestätigen kann.«
    Â»Beim Konzert haben wir mit einigen Leuten geredet, aber danach … ja. Was hat das denn mit der Sache zu tun?«
    Die Polizisten schauten mich kühl an, und blitzartig ging mir auf, worauf sie anspielten. In dem Zeitungsbericht über das Mädchen hatte ich gelesen, dass sie zum letzten Mal am Samstag, den 27. September, gesehen worden war. An das Datum konnte ich mich erinnern, weil Freya an diesem Wochenende Geburtstag gehabt hatte. Die Polizei dachte doch nicht etwa … Nein, das konnte nicht sein.
    Ich drehte mich zu Mum und Dad um. Langsam wurde mir schwindelig, und ich wusste, ich musste hier raus, bevor ich etwas Blödes sagte. »Können wir jetzt bitte nach Hause?«
    Â»Wir sind noch nicht fertig«, sagte Shaw, und sie klang so ernst, dass ich anfing zu schwitzen. Was ich gemacht hatte, wirkte verdächtig – zumindest in den Augen der Polizei. Ich hätte Beweismaterial löschen können, als ich mir Freyas Handy und ihren Laptop angesehen hatte – und die Detectives schlossen offensichtlich auch nicht aus, dass ich vor dem Haus auf Freya gewartet und ihr etwas Schreckliches angetan hatte …
    Und was das Schlimmste war, ich hatte keinen einzigen Beweis dafür, dass ich es nicht getan hatte. In dieser Nacht hatte mich niemand gesehen und, verdammt, Freyas Freunde hatten gehört, wie wir uns gestritten hatten! Wenn ein Mädchen verschwand, war ihr Freund immer der Hauptverdächtige. Wie oft hatte ich schon die Suchaufrufe verzweifelter Typen in den Nachrichten gehört, die nur ein paar Tage später wegen Mord angeklagt worden waren? Verdammt, ich wünschte, ich hätte Lyndseys Namen nicht genannt, das wirkte doch total suspekt, vor allem weil ich auch kein Alibi für die Nacht hatte, in der sie verschwunden war. Das Ganze entwickelte sich zu einem absoluten Albtraum.
    Rosalind
    11.45 Uhr
    Mir kam es vor, als hätte ich schon ewig gewartet. Ich drückte mich in meinem Zimmer herum, dann in der Küche, anschließend im Wohnzimmer, irgendwann ging ich wieder zurück. Olivia kam aus ihrem Zimmer, sie schrieb eine SMS , dabei knöpfte sie sich die Jacke zu. Sie wollte wissen, was ich machte. Ich konnte es ihr nicht sagen, weil ich es wirklich nicht wusste. Ich hätte mich aus der ganzen Sache raushalten sollen.
    Der Empfang war schlecht gewesen, als Jonathan mich vorhin angerufen hatte. Ich konnte ihn kaum verstehen.
    Â»Polizei?«, hatte ich gesagt. »Aber die haben doch schon mit dir wegen Freya gesprochen.«
    Â»Vielleicht finden sie es verdächtig, dass wir sie erst so spät als vermisst gemeldet haben«, sagte Jonathan. »Keine Sorge, Ros. Von dir hab ich ihnen nichts erzählt, es gibt keinen Grund, dich mit in die Sache reinzuziehen.«
    Ich wünschte, ich hätte etwas Tröstliches sagen können, als er wieder anrief, aber ich war viel tiefer in die Sache verstrickt, als er ahnte. Noch hatte er es nicht herausbekommen. Trotz all der Lügen, die ich ihm aufgetischt hatte, vertraute er mir. Mir wäre beinahe lieber gewesen, er würde es nicht tun. Ich konnte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher