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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht
Autoren: Christiane Heggan
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Glückssträhne. Um das Geld aufzubringen, hätte Josh seine Jagdhütte in den Poconos verkaufen müssen, doch er dachte gar nicht daran. Er sagte zu George, dass Steven nicht eher Ruhe geben würde, bis er jeden einzelnen Cent aus ihnen herausgepresst hätte, und dass der einzige Weg, ihn loszuwerden, darin bestehen würde, ihn umzubringen. Gemeinsam heckten sie einen Plan aus, der unter anderem vorsah, Fred die Schuld für den Mord anzuhängen.” Rob wandte sich an Matt. “Fred hatte mit seiner Vermutung richtiggelegen. Ob als sein Stellvertreter oder später als neuer Polizeichef hat Josh viel Zeit im Haus deines Vaters verbracht. Er kannte seine Gewohnheiten, seinen Schießtrainingsplan und wusste, wo er seine Waffe und die Patronen aufbewahrt. Er wusste alles.”
    “Aber er wusste nichts von der Sache zwischen Steven und mir”, sagte Denise. “Wer hat es ihm erzählt?”
    “Josh und ich haben es von einem unserer Polizeibeamten erfahren. Eines Abends, als er seine Schicht beendete, sah er, wie Sie Stevens Cottage verließen. Aus Respekt vor Fred haben Josh und ich ihm gesagt, er solle es für sich behalten – und ich bin sicher, dass er das auch tat. Doch mit seiner Beobachtung hatte er Josh die nötige Munition geliefert, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er musste jetzt nur noch das Gerücht über Denise und Steven in Umlauf bringen. Entscheidend war dabei das Timing – Fred sollte von dem Gerücht im Beisein von Zeugen erfahren, damit seine zu erwartende Reaktion auch von anwesenden Gästen wahrgenommen werden würde.”
    Matt lachte bitter. “Und da fiel ihm nichts Originelleres ein, als zwei Idioten wie Cal und Lou Badger dafür anzuheuern?”
    “Es gibt nicht allzu viele Leute in der Stadt, die bereit wären, deinem Vater etwas anzuhängen, Matt. Die Badger-Brüder jedoch waren nicht gut auf ihn zu sprechen und ergriffen deshalb sofort die Chance, ihm eins auszuwischen. Überraschenderweise ging Joshs Plan jedoch perfekt auf. Der einzige Haken bei dem ansonsten so 'perfekten' Verbrechen waren Sie, Grace.”
    “Ich?”
    “Von der Freundschaft zwischen Steven und Bernie hatten sich George und Josh nie bedroht gefühlt. Als Sie, Grace, dann aufgetaucht sind, den Köderkasten gefunden und Bernie ins Cottage eingeladen haben, fürchteten sie, dass Sie beide sich ebenfalls anfreunden würden.”
    “Woher wussten sie, dass er zu mir kommt? Haben sie sein Telefon angezapft?”
    “So weit sind sie nicht gegangen. Bernie war derjenige, der die Katze sozusagen aus dem Sack gelassen hat. Er war so aufgeregt wegen der Angelköder, dass er einem Kollegen auf dem Friedhof davon erzählt hat. Und dann, nun, Sie wissen ja, wie schnell sich Neuigkeiten in dieser Stadt herumsprechen. Als Josh hörte, dass Bernie sie im Cottage besuchen wollte, beschloss er, das zu verhindern.”
    “Jetzt kommt der grüne Pick-up ins Spiel”, ergänzte Denise.
    “Wir haben eben herausgefunden, dass der betreffende Wagen Horace Badgers Bruder gehört, der gerade eine Strafe wegen Autodiebstahls absitzt.”
    “Was für eine vorbildliche Familie”, spottete Matt trocken. “Was sagen die beiden Clowns?”
    “Nicht viel. Vorhin bekam ich den Laborbericht. Die Fingerabdrücke, die in der Kirche gefunden wurden, stimmen mit Cals überein. Ihm blieb also keine andere Wahl, als zu gestehen.”
    “Er hat den Mord an Pastor Donnelly gestanden?”
    “Ja. Nach dem missglückten Mordanschlag auf Bernie an jenem Abend hat Josh Cal den Auftrag erteilt, ihn im Auge zu behalten. Als Cal Bernie dann gestern Abend in die Kirche gehen sah, folgte er ihm und versteckte sich im Beichtstuhl. Von dort konnte er hören, wie Bernie dem Priester erzählte, dass er sein Geheimnis nicht länger für sich behalten, sondern der Polizei anvertrauen wollte. Dann rief Cal den Polizeichef an, der ihm daraufhin befahl, Bernie umzubringen. Doch glücklicherweise entdeckte Bernie Cal, bekam es mit der Angst zu tun und türmte, so schnell er konnte, aus der Kirche.”
    Grace lief ein Schauer über den Rücken: “Er war immer noch dort, als ich mit Pastor Donnelly sprach, nicht wahr? Und hat jedes Wort mit angehört.”
    “Ich fürchte, ja.”
    “Doch wenn er den Auftrag hatte, Bernie zu töten, warum hat er dann den Priester erstochen?”
    “Weil Pastor Donnelly endlich einmal beschlossen hatte, etwas Edles zu tun. Er durchschaute Cals Absicht und versuchte, ihn aufzuhalten. Er drohte diesem Auftragskiller, sein eigenes Schweigen zu brechen und zum
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