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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht
Autoren: Christiane Heggan
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gewesen – und wenn er die Scheidung einreicht, sollte ich diejenige sein, die geht.”
    “Hat dein Vater denn von Scheidung gesprochen?”, wandte sich Grace an Matt.
    “Nein.”
    “Dann überstürze auch nichts, Denise. Du und Fred müsst erst einmal miteinander reden. Wenn er nach seiner Entlassung keine Aussprache sucht, musst du es tun. Was denkst du, Matt?”
    “Ich stimme Grace zu. Mein Dad ist ein Sturkopf. Er wird sich schon wieder beruhigen, aber es wird ein wenig Überzeugungskraft nötig sein.” Er blickte die Treppe hinauf. “Nicht, dass ich das Thema wechseln will, aber Lucy wird bald aufstehen, und ich wollte etwas über … ihre Affäre mit Steven sagen.”
    Denise wurde sofort misstrauisch. “Was ist damit?”
    “Da ihre Affäre mit den Ereignissen in keiner Weise in Zusammenhang steht, dachte ich, es wäre am besten, wenn wir diese Episode ihres Lebens für uns behalten.” Er schaute Denise direkt in die Augen. “Meinst du nicht auch?”
    “Oh, mein Gott, ja! Absolut. Obwohl sie sich vielleicht entschließen wird, es ihm selbst zu sagen, nicht sofort, aber eines Tages.”
    “Das ist dann ihre Entscheidung.”
    Denise schenke ihm noch eine zweite Tasse Kaffee ein. “Jetzt, da wir uns einig sind, was die weitere Vorgehensweise angeht – wie wäre es, wenn du uns endlich erzählst, was du herausgefunden hast. Grace und ich sterben fast vor Neugier. Was hatten die zwei hinterhältigen Killer-Bestien zu sagen? Haben sie den Mord an meiner Schwester gestanden? Oder behaupten sie, alles sei nur ein großes Missverständnis?”
    “Sie bestreiten nichts, aber es ist keine schöne Geschichte, Denise.”
    “Kann ich mir vorstellen. Aber ich werde erst wieder ein wenig Frieden finden, wenn ich nach all den Jahren endlich erfahre, was meiner Schwester zugestoßen ist.”
    “Na gut.” Die Hände verschränkt, beugte er sich vor. “Also, Josh redet nicht, bevor nicht sein Anwalt da ist. Er kennt seine Rechte, und er macht von ihnen Gebrauch.”
    “Was ist mit George?”
    “Unser allseits beliebter Bürgermeister hingegen singt wie ein Kanarienvogel. Er schwört außerdem hoch und heilig, dass er mit dem Mord an Felicia nichts zu tun hatte. Er spekuliert auf Strafmilderung im Gegenzug für seine volle Kooperation.”
    “Sie sollen beide in der Hölle schmoren”, sagte Denise grimmig.
    “Wenn es nach dem Bezirksstaatsanwalt geht, werden sie das auch. Der Mann will die Todesstrafe beantragen.”
    Denise rückte ihren Stuhl dicht neben Grace. “Was ist in jener Nacht passiert, Matt?”
    “George hat bestätigt, was Bernie uns erzählt hat. Er und Josh fuhren durch die Gegend und machten einen drauf, als sie auf Felicia stießen, die die Straße entlangging. Josh hielt an und fragte sie, ob sie mitfahren wolle. Als sie ablehnte, forderte er George auf, sie sich zu schnappen. Sie hat sich verzweifelt gewehrt, doch es war zwecklos.”
    “Diese Bastarde haben sie vergewaltigt, stimmt's?” Denise kämpfte mit den Tränen. “Sie haben sie vergewaltigt und verscharrt, ohne auch nur eine Spur von Skrupel dabei zu empfinden.”
    Grace beugte sich vor und berührte Denise' Hand. “Vielleicht hat Matt recht. Du solltest dir das nicht anhören. Es ist zu schmerzlich.”
    “Nicht annähernd so schmerzlich wie das, was Felicia durchmachen musste.” Sie wischte sich über die Augen. “Erzähl weiter, Matt. Bitte.”
    “George behauptet, nur Josh hätte sie vergewaltigt, aber der wird uns sicher eine andere Version präsentieren. Doch, wie gesagt, Joshs Geschichte werden wir erst dann erfahren, wenn er sich mit seinem Anwalt abgesprochen hat.”
    Denise nickte.
    “Irgendwann hat deine Schwester angefangen zu schreien, und Josh hat sie geschlagen, fest. Sie ist mit dem Hinterkopf gegen die Fensterkante geschlagen und war vermutlich sofort tot. George stand draußen vor dem Wagen und hat von ihrem Tod erst erfahren, als Josh rauskam und es ihm erzählte.”
    “Bildet sich diese fette Ratte etwa ein, weniger Schuld an Felicias Tod zu haben, nur weil er sie nicht auch noch vergewaltigt hat?” Denise' Stimme klang gepresst und bitter. “Er hat zugesehen und nichts unternommen, um ihr zu helfen. Und er hat mitgeholfen, sie zu verscharren, oder etwa nicht? Und genauso hat er geholfen, sie wieder auszugraben. Ich war dort. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.”
    Sie verfielen in ein langes Schweigen, das erst von Grace' Frage unterbrochen wurde: “Was ist mit den Badger-Brüdern?”
    “Nach ihnen
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