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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht
Autoren: Christiane Heggan
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nötig herkommen. Die übrige Zeit bin ich am Telefon für ihn erreichbar.”
    “Was ist mit seinen Hemmungen?”
    “Jetzt, da die Last, die er zwanzig Jahre lang tragen musste, von ihm genommen ist und ihn niemand mehr für schuldig hält, wird sich sein Zustand schnell verbessern – da bin ich mir ganz sicher. Er hat schon jetzt große Fortschritte gemacht.”
    Matt ergriff ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. “Du tust ein richtig gutes Werk, Grace. Aber ich glaube nicht, dass Sarah von deiner Entscheidung ebenso begeistert sein wird.”
    “Oh, ich weiß nicht. Sie ist längst nicht mehr das Scheusal, das sie einmal war. Und ob du es glaubst oder nicht, sie fängt an, meinen Entscheidungen zu trauen.”
    “Wirst du ihr die Neuigkeit persönlich mitteilen?”
    Grace nickte. “Ich nehme den Flug heute Mittag nach Boston und kehre heute Abend zurück. Ich werde versuchen, ihr die Neuigkeiten so schonend wie möglich beizubringen. Aber wie soll man einer Mutter beibringen, dass ihr Sohn ein Erpresser war? Und dass er einen Unschuldigen hätte aus einer psychiatrischen Anstalt befreien können und es nicht getan hat?”
    “Du wirst einen Weg finden.”
    “Was ist mit dir? Wie steht es mit deinen Plänen?” Grace bemühte sich, neutral zu klingen, aber sie merkte selbst, wie wenig überzeugend sie klang. Der Gedanke, ihn möglicherweise nie wiederzusehen, erstickte jede Hoffnung auf eine Beziehung.
    “Ich habe mich vorübergehend beurlauben lassen”, sagte er.
    “Das ist verständlich. Du willst sicher Zeit mit deiner Familie verbringen.” Sie hoffte, dass er die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht bemerken würde.
    Er beugte sich zu ihr vor. Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht. “Was ist mit dir, Grace? Hättest du Lust, ein wenig Zeit mit mir zu verbringen?”
    Ihr Herz stockte. “Mit dir und den anderen Baxters?”
    “Nein, nur du und ich.”
    Der Knoten in ihrem Hals wuchs. “An was hattest du gedacht?”
    “An ein langes Wochenende in warmen und exotischen Gefilden.”
    Jetzt ruinier den Moment bloß nicht dadurch, dass du ihm von deiner Sonnenallergie erzählst. Das wird er noch früh genug herausfinden.
“Mit warm und exotisch meinst du Sandstrände, Palmen und Pina-Coladas?”
    Seine Lippen berührten die ihren. “Und winzige Bikinis. Du hast doch sicher einen Bikini, oder, Grace?”
    “Nicht hier, aber …”
    Er grub seine Finger in ihr Haar. “Vergiss den Bikini.”
    Die Alarmglocken in ihrem Kopf schwiegen diesmal. “Ich müsste meinen Vater anrufen und ihm sagen, dass ich noch etwas später kommen werde.”
    Wie durch Zauberei tauchte blitzschnell das Mobiltelefon in seiner Hand auf.
    Lachend schlang sie die Arme um seinen Hals: “Wann fahren wir los?”
    – ENDE –
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