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Wo die Wahrheit ruht

Wo die Wahrheit ruht

Titel: Wo die Wahrheit ruht
Autoren: Christiane Heggan
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wird gefahndet, aber sie wurden noch nicht gesichtet. Gerade als ich ging, hat Rob einen Anruf von einem Autofahrer entgegengenommen, der einen grünen Pick-up gesichtet hatte, der auf der Route 29 Richtung Süden fuhr. Drei Streifenwagen sind bereits auf dem Weg dorthin unterwegs. Wenn es die Badgers sind, werden sie wohl kaum eine Chance haben, zu entkommen.”
    Grace stand auf, trat ans Fenster und blickte hinaus. “Und wenn nicht, könnten sie bereits Hunderte von Meilen weit weg sein.”
    Matt trat hinter sie. “Rob wird sie finden.”
    “Aber bis dahin ist Bernie immer noch nicht in Sicherheit.” Sie drehte sich um. “Vielleicht hätte Rob ihn besser nicht so schnell rauslassen sollen. Was, wenn Cal und Lou zurückkehren und zu Ende bringen, was sie begonnen haben?”
    “Du nimmst also an, dass sie diejenigen waren, die versucht haben, ihn umzubringen.”
    “Das tust du auch. Deshalb bist du zu ihrem Haus gefahren und hast nach einem grünen Pick-up gesucht.”
    “Selbst wenn die Badger-Brüder tatsächlich für Josh arbeiten, sind sie im Moment viel zu sehr damit beschäftigt, ihren eigenen Arsch zu retten, als sich Gedanken um Bernie machen zu können.”
    Grace blickte schweigend vor sich hin. Sein Argument ergab Sinn. Dennoch würde sie sich besser fühlen, wenn diese beiden Männer hinter Schloss und Riegel saßen.

42. KAPITEL
    E ine Stunde später kam Rob Montgomery mit guten Neuigkeiten vorbei: Der Pick-up auf der Route 29 hatte sich zwar als falsche Fährte entpuppt, doch kurze Zeit später waren Cal und Lou Badger in einem Motel an der Route 202 verhaftet worden. Sie hätten vielleicht noch rechtzeitig fliehen können, wäre Cal nicht bei dem Versuch, durch das Badezimmerfenster zu klettern, stecken geblieben.
    Diese Anekdote lieferte allen Anwesenden eine willkommene Aufheiterung. Rob setzte sich zu ihnen an den Tisch und schilderte, was ihm George Renchaw erzählt hatte.
    “Sobald Pastor Donnelly erfahren hatte, dass Felicia vermisst wurde, hat er Josh und George aufgesucht und sie angefleht, sich zu stellen. George hatte ganz klar die schwächeren Nerven. Er wäre zur Polizei gegangen, hätte nicht Josh, der abgebrühter und gerissener war, ihn davon abgehalten. Josh hat nicht lange gebraucht, um das kleine, schmutzige Geheimnis des Priesters auszugraben und seinen Nutzen daraus zu ziehen. Er hatte recht. Pastor Donnelly hatte nie eine Bedrohung für sie dargestellt. Auch Bernie nicht, da er die Identität der beiden Männer ja nicht kannte. Und die Erinnerung an Felicia versenkten sie dann so gut es ging in der Vergangenheit.”
    “Bis Steven auftauchte”, bemerkte Denise.
    Rob nickte. “Steven war viel cleverer, als die meisten dachten. Nachdem Denise ihm von Felicias Verschwinden erzählt hatte, spielte er ein wenig 'Detektiv'. Angetrieben hat ihn dabei wohl eher seine Habgier als nur die reine Neugier. Eine glückliche Fügung schickte ihm Bernie. Auch wenn ich es nicht beschwören würde, so glaube ich dennoch, dass seine freundschaftlichen Gefühle für Bernie echt waren und dass er die Geschichte mit dem Priester nur durch Zufall erfahren hat, weil Bernie sich ihm anvertraute. Wie hätte er auf den Gedanken kommen sollen, dass Bernie den Schlüssel zu einem zwanzig Jahre alten Mord in Händen hielt? Meiner Theorie nach”, fuhr Rob fort, “hat Steven – als er erfahren hat, wo sich Bernie und der Priester an jenem bewussten Abend der Entführung aufgehalten haben – schnell eins und eins zusammengezählt. Dann hat er Pastor Donnelly einen Besuch abgestattet und gedroht, ihn zu outen, wenn er ihm nicht die Namen der beiden Männer verraten hätte.”
    “War Pastor Donnelly denn nicht klar, dass Steven plante, die Mörder zu erpressen?”, fragte Grace.
    “Ich glaube schon, dass er das vermutet hat, aber was hätte er tun können? Um seinen Ruf, seinen Job und wahrscheinlich auch seine Freiheit zu retten, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Mund zu halten.”
    “Wie viel Geld hat Steven erpresst?”
    “Er hat eine Million Dollar verlangt. Für den finanziell unabhängigen George war diese Summe nicht ganz so astronomisch wie für Josh, der keinerlei größere Ersparnisse besitzt. Da Georges Geld in Aktien und Immobilien festgelegt ist, hat er eingewilligt, Steven zweihundertfünfzigtausend Dollar sofort zu zahlen und den Rest später in Raten. Gleichzeitig hat er von Josh erwartet, dass er seinen Teil der Rechnung übernimmt. Und genau an diesem Punkt endete Stevens
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