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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen
Autoren: Robert Chilson
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Fenster aussahen. Alles war vollkommen erhalten, keine Spur von Staub, nichts, was nach einer Waffe aussah.
    Eine Stimme von nirgends antwortete, so daß er erschrak. Das Siegel dolmetschte.
    Hier. Waffe? Schau unter … Eines der Fenster vor einem Sitz flammte auf, und Symbole tauchten dort auf, als der Geist sprach, Symbole – Buchstaben? – und Worte vermutlich gleichen Sinnes.
    Trebor seufzte, legte die Decke auf den herrlichen Teppich aus Blau und Gold, setzte sich. Der Sitz war erstaunlich bequem.
    »Was ist die Stammwelt-Erbschaft?« Die Antwort hatte erkennen lassen, daß Waffen nur ein kleiner Teil davon waren.
    Geistige Kommunikation verschwommen. Ziehe Stimme vor. Ich (dies) (Symbol für ein Gefäß voll … etwas) Lagerhaus (Symbol für Scheune) (Symbol für Lagerhaus) (Symbol für Frucht oder Gemüse voll Samen).
    Trebor geriet in Erregung. Die Geisterstimme fuhr fort: Voll … (rechteckiger Gegenstand). Trebor war kein großer Leser. Aber nach kurzem Besinnen erkannte er ihn als Buch. Der Geist vermittelte ihm auch das Bild einer Schriftrolle.
    Er spürte Niedergeschlagenheit. Ein Fenster in seiner Nähe war schon geraume Zeit hell. Er konzentrierte sich nicht mehr auf geistige Verständigung und sah Bücher und Rollen auf der anderen Seite auftauchen, in der Luft schwebend. Die Bücher öffneten sich, und vor ihnen, wie auf der anderen Seite der Glasscheibe, waren Bilder, Buchstabenzeilen, Skizzen, Diagramme, Karten, Tabellen, Statistiken, andere Karten mit Wellenlinien, Pläne für unbekannte Geräte, einmal eine Brücke …
    Trebor seufzte, stöhnte beinahe, und versuchte es ein letztes Mal: »Waffen?«
    Eine Blende, und das Fenster zeigte Bilder von Aufbruch-Waffen, manche klein genug für eine Hand, manche so groß, daß Männer darin fuhren; es folgten Diagramme und Pläne, und er spürte Hoffnung. Dann fiel ihm ein, daß niemand die Aufbruch-Sprache lesen noch die Stoffe herstellen konnte, aus denen die Waffen bestanden …
    »Hast du keine, die schon fertig sind?«
    Nein.
    »Aber – die Katapulte, die –« Er stellte sich den Ring von Katapulten um die Luke vor.
    Verkehrskontrolle. Das Fenster öffnete sich plötzlich und gab den Blick über die Oberfläche frei. Trebor stockte der Atem, als er Dutzende von Booten in vielen Farben schimmern sah. Sie schwärmten insektenartig über eine flache Ebene, waren grell gekennzeichnet, ihre Lichter blinkten. Hier und dort ragten aus der Ebene Ansammlungen von magischen Katapulten empor, in deren Nähe niemand stand. Sie drehten sich schnell, zuerst einem schwebenden Boot zu, dann einem anderen. Von einem Boot zu einer Gruppe von Katapulten wurden Pfeile gezogen, und das Boot folgte ihnen. Pfeilbündel bewegten sich von einer anderen Katapultgruppe zu einem zweiten Boot und schoben es fort … Trebor begriff schließlich, daß die Pfeile nicht wirklich vorhanden waren, sondern nur vorführten.
    Dann erkannte er zusammenzuckend, daß diese Boote in Wirklichkeit Schiffe waren, viel größer als das größte Dreimast-Triff; so groß wie das größte Flugschiff, aber von Aufbruch-Antrieb getragen.
    Die magischen Katapulte hier abmontieren und sie gebrauchen, um ein Reich zu erlangen? Sie genügen nicht, selbst mit dem Boot nicht. Bedrückt saß er inmitten der zusammengebrochenen Hoff-nungen. Die Zukunft sah düster aus, selbst wenn er Ozziwun tötete und Lyantha einschüchterte, bis sie zu Hause oder irgendwo anders in Sicherheit waren … immer vorausgesetzt, daß er nach Hause gelangen konnte.
    Das Schlimmste war, Viani und Lissa gegenübertreten zu müssen.
    Er saß eine Weile und dachte an seine Träume, mit einem mächtigen Talisman zurückzukehren, der alles vor sich niederwerfen würde, jeden Gegner, alle Gedanken auf ihn zuführend … Dann sprangen eine wilde Vorstellung und noch wildere Hoffnung in ihm empor.
    »Deine Bilder deuten an, daß du dich geistig mit einem Talisman verständigst.«
    Bestätigt.
    »Zeig ihn mir.«
    Einer an jedem Tisch, an große Zaubersprecher draußen angeschlossen. Das magische Fenster stellte das klar und zeigte eine einfache Skizze. Auf seinen Befehl öffnete sich der Deckel des Tisches vor ihm, und er hob ihn hoch. Als sein Blick auf einen der zahlreichen stumpf schimmernden Klumpen aus Glas oder Kristall fiel, vermittelte ihm der Geist ein Gefühl der Gewißheit.
    Das Fenster zeigte ihm genau, wie er die Kabel lösen und es herausheben mußte. Aber es war tot, wenn man es herausnahm, und er mußte einen
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