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Wo die letzten Menschen hausen

Wo die letzten Menschen hausen

Titel: Wo die letzten Menschen hausen
Autoren: Robert Chilson
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nur das Boot. Es wich zurück, als die geistige Warnung wiederholt wurde und der Riese sich ihm drohend zuwandte. Trebor rannte hinterher, zerrte Viani mit, die ihrerseits Lissas Handgelenk umklammerte. Am Fuß des Grates wartete das Boot auf sie, und sie stürzten dankbar hinein.
    Der Riese murrte wieder und trat noch einmal nach dem Wrack des Flugschiffes. Inzwischen hatten die Überlebenden es verlassen und stolperten auf das Boot zu, geführt von Lyantha, hinter der Ozziwuns Gewand flatterte. Der Riese beachtete sie nicht, funkelte das Boot grimmig an und erteilte erneut grollend den Befehl: »Entfernt euch sofort!«
    Das Boot schien vom Katapult der Aeroben unbeschädigt zu sein. Trebor trat mit gebleckten Zähnen Lyantha an der Tür entgegen und zückte das Schwert. Sie blieb stehen, die Augen im hinausströmenden Licht weit geöffnet.
    »Kannst du mir einen Grund nennen, warum ich dich nicht hierlassen sollte?« fragte Trebor sie düster.
    Die Kälte begann bereits zu schneiden. Eine Nacht und einen Tag waren sie über diese nackte Ödnis geflogen. Lyanthas Brust hob sich, zweimal, dreimal, als sie die Vollständigkeit ihrer Niederlage einsah. Trebors erschreckendes Grinsen wurde breiter.
    Sie war nicht so unvernünftig, zu fordern. Sie sank sofort auf die Knie und senkte den Kopf.
    »Ich tue alles, was Ihr wollt. Ihr seid mein Herr.«
    Trebor spürte eine ganz unangemessene Befriedigung, als er auf sie hinabsah; seine Gefühle überwältigten ihn beinahe. Nur die grollende Stimme des vor der schwarzen, nackten Ebene deutlich sichtbaren Riesen brachte ihn wieder zu sich. Eine dünne Stimme klang durch sein Gehirn: die Stimme seines Großvaters, Leinad des Bullers, der gesagt hatte: Versklave nie einen, der klüger ist als du. Daß sie ihn ihren Herrn genannt hatte, verlieh ihm das Recht, sie zu seiner Sklavin zu machen. Aber er berührte ihren Kopf mit sei nem Schwert und sagte: »Steh auf und schwöre mir Ergebenheit.«
    Sie tat es, die Hand erhoben; ihre Stimme und Emanationen waren klar und hallend und ehrlich. Hinter ihr stand schaudernd und angstvoll gaffend Ozziwun mit einer kauernden Gruppe von Aeroben. Trebor sah den Pramantiner an. »Du auch!«
    Ozziwun richtete sich widerstrebend auf, und Trebor wurde schon von Kampfeslust erfaßt, aber beim Anblick der nackten Stahlzunge des Todes verlor der Pramantiner die Nerven und sank auf die Knie. Enttäuscht zog Trebor vor ihm eine Linie am Boden und sagte: »Du bist mein, zu haben und zu behalten, zu beherrschen und zu kontrollieren!«
    »Ich bezeuge es.« Lyanthas klare, kühle, amüsierte Stimme.
    »Ich auch!« Viani, mit wilder Befriedigung.
    Wenn die anderen Pramantiner davon erfuhren, war Ozziwuns Karriere beendet.
    Trebor ließ sie ins Boot und trat mit den Mädchen ans Zauberbrett zurück. Schon machte er sich Sorgen. Hier waren zwei Geistadepten von beträchtlicher Macht, und das Aufbruch-Boot wurde vom Geist gesteuert. Ihm fehlte diese Kraft. Er konnte es nur durch das Siegel der Wache steuern, das einzig auf die Stammwelt-Erbschaft ausgerichtet war. Man konnte ihm das Boot vielleicht entreißen.
    Aber die Erbschaft konnte, so vermutete er, nur mit Hilfe des Siegels erlangt werden. Er warf wieder einen Blick auf den Riesen. Dieser hatte das Flugschiff noch ein paarmal mit dem Fuß getreten und nur noch ein komplettes Wrack hinterlassen. Es war seltsam, daß er seine Keule nicht gebraucht hatte. Auch hatte er seinen Platz über dem riesigen Loch nicht verlassen.
    Lyantha betrachtete Trebor und ignorierte die feindseligen Blicke von Viani und Lissa. Letztere drängte sich schützend vor Trebor.
    »Nun, wie sind Eure Befehle?« fragte Lyantha Trebor.
    »Überzeugt mich zuerst, daß ihr keine Waffen habt.«
    Sie ließ sofort ihre Denkschranken herunter. Ozziwun zögerte, überreichte ein Zauberrohr und ließ seine Schranken auch fallen. Die Aeroben hatten in ihrer Angst die Kontrolle über ihre Gedanken längst verloren. Sie übergaben stumm breite Schwerter und Messer. Weder Lyanthas Kapitän noch ihr Zaubermeister waren unter den Überlebenden.
    »Die Männer können sich achtern in den Kielraum legen; dort sind Decken. Das Wasser wird streng rationiert. Wir halten kurze Wachen.« Trebor reichte Viani den Zauberstab. Sie nahm ihn vorsichtig in die Hand, schien aber zu wissen, wie man damit umgehen mußte. »Wenn das Boot sich bewegt, mach Ozziwun nieder, dann Lyantha.« Viani nickte, und Lissa lächelte Lyantha an.
    Lyantha erwiderte das Lächeln
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