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Wir sind alle Islaender

Titel: Wir sind alle Islaender
Autoren: Halldór Gudmundsson
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übernimmt die Glitnir-Bank und die Landsbanki.
7. Oktober:
Die Finanzaufsicht übernimmt die Kaupthing Bank.
2009:
20. Januar:
Das Parlament tritt nach der Weihnachtspause zusam men. Beginn der »Kochtopfrevolution«.
26. Januar:
Rücktritt der Regierung Geir Haarde.
1. Februar:
Johanna Sigurdardottir bildet eine Minderheitsregie rung der Sozialdemokraten und der Links-Grünen, geduldet von der Progressiven Partei.
25. April:
Neuwahlen. Die Linksparteien erringen die Mehrheit.
10. Mai:
Die erste linke Mehrheitsregierung in der Geschichte der Republik übernimmt die Macht.
    Das isländische Parteiensystem der letzten zehn Jahre :
    Im Grunde genommen herrscht in Island seit 1930 ein 4-Parteien System. Die folgenden Parteien waren in den letzten zehn Jahren im Parlament, Althingi, repräsentiert:

    Unabhängigkeitspartei (Sjalfstaedisflokkur), konservativ-liberal, 1927 gegründet. Seit dem Zweiten Weltkrieg die größte Partei im Lande, bisher meistens 32-38 Prozent.

    Progressive Partei (Framsoknarflokkur), politische Mitte, 1916 als Bauern- und Genossenschaftspartei gegründet, in den letzten 20 Jahren 11-18 Prozent.
    Sozialdemokraten (Samfylking), 1998 ursprünglich als Wahlbündnis der sozialdemokratischen Volkspartei, der sozialistischen Volksallianz und der Frauenliste gegründet, im Jahre darauf als Partei konstitutiert, 27-32 Prozent.
    Links-Grüne (Vinstri-Graenir), 1999 gegründet, nicht zuletzt von Mitgliedern der Volksallianz, die mit den Sozialdemokraten unzufrieden waren, 10-15 Prozent.
    Liberale Partei (Frjalslyndi flokkurinn), kleine Mitte-Rechts-Partei, 1998 gegründet, 5-8 Prozent.

    Das Resultat der Wahlen am 25. April 2009 :
    Unabhängige: 23,7 Prozent.
    Progressive: 14,8 Prozent.
    Sozialdemokraten: 29,8 Prozent.
    Links-Grüne: 21,7 Prozent.
    Bürgerbewegung: 7,2 Prozent
    Liberale: 2,2 Prozent.

    In Memoriam: Die drei großen isländischen Banken

    Glitnir : 1990 entstand die Islandsbanki aus der Fusion mehrerer kleiner Banken. Diese wurde 2000 mit der Investitionsbank FBA zusammengelegt und begann 2003 ins Ausland zu expandieren.
    Landsbanki : Die älteste Bank wurde im Herbst 2002 privatisiert.
    Kaupthing : Anfang 2003 durch die Privatisierung der Bunadarbanki und später im selben Jahr Fusion mit Kaupthing entstanden, wurde die größte Bank Islands mit sehr viel Auslandsgeschäften.

    Alle drei Banken wurden nach dem 6. Oktober 2008 vom Staat übernommen. Der Inlandsteil wurde beibehalten mit dem Vorzeichen »Neu« (Neue Landsbanki etc), der Auslandsteil ging in Insolvenz.

Erläuterung, Dank und Quellen
    Hoffentlich müssen wir nicht noch einmal erleben, wie unser Land in ein großes, schwarzes Loch fällt. Nicht schleichend wie in Deutschland, sondern mit einem Hammerschlag kam die Krise über Island. Gleichzeitig zerrann der unheimliche Reichtum, in dem wir zu schwimmen schienen. Zurück blieben ein Berg von Schulden, steigende Arbeitslosigkeit und Inflation. Dieses Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung und kein ökonomischer Ratgeber, sondern eine subjektive Beschreibung dieser Er-eignisse aus unserer ganz persönlichen Sicht. Gleichzeitig haben wir zehn unserer Landsleute zu Wort kommen lassen, die über ihr Leben in und mit der Krise berichten, das glücklicherweise nicht nur von Pessimismus und Frustration gekennzeichnet ist, sondern auch von einem Umdenken und neuer Lust aufs Leben.
    Die Einführungs- und Schlusskapitel stammen von Halldór Gudmundsson, der auch die Gespräche mit Ingibjörg Solrun Gisladottir und Hallgrímur Helgason führte. Dagur Gunnarsson sprach mit den anderen acht Porträtierten, von ihm sind auch alle Fotos im Buch. Bei den Karikaturen war Halldór Baldursson federführend.
    Wir danken allen, die bereit waren, über ihre Situation zu berichten. Für äußerst nützliche Hintergrundgespräche danken wir dem Ökonomen Olafur Isleifsson, Vilborg Oddsdottir vom Hilfswerk der evangelischen Kirche in Island, Margret Margeirsdottir, der ehemaligen Vorsitzenden des Vereins der älteren Bürger in Reykjavík und Kristjan Gudlaugsson, Sprachlehrer und Journalist. Für fachlichen Rat und die Bereitschaft, das Manuskript auf sachliche Fehler hin zu sichten, danken wir den Wirtschaftswissenschaftlern Olafur Isleifsson und Professor Dr. Heinz-J. Bontrup.
    Einen ganz herzlichen Dank auch an Regina Kammerer, für die deutsche Bearbeitung des Manuskripts – und für die Idee zu diesem Buch überhaupt.
    Halldór Gudmundsson, Dagur Gunnarsson
Quellen
    Wir sind alle Isländer
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