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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen
Autoren: Clark Darlton
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fürchte, Sie irren sich. Ich habe Sie noch nie im Leben gesehen. Vielleicht verwechseln Sie mich.«
    Kel Dave leerte sein Glas und bestellte ein neues.
    »Du warst schon immer ein falscher Hund, Montelli, aber mit der krummen Tour ist es jetzt vorbei. Wenn du nicht genau das tust, was ich dir sage, hole ich die Polypen, und dann vergasen sie dich wirklich. Ich weiß nicht, wie du es, angestellt hast, ich weiß nur, daß du leibhaftig vor mir sitzt. Und das genügt mir.«
    »Sie irren sich wirklich …«
    »Schluß jetzt!« Daves Stimme bekam plötzlich einen eiskalten und harten Tonfall. Bernstein spürte etwas, das sich gegen seine Rippen preßte, und ahnte, daß es die Mündung einer Pistole war. »Wir werden uns noch den Striptease ansehen, dann verschwinden wir hier. Du gehst hübsch vor, ich hinterher. Und wenn du eine krumme Tour versuchst, hast du einen Fremdkörper zwischen den Rippen stecken. Du kennst mich ja.«
    »Eben nicht«, seufzte Dr. Bernstein ergeben und überlegte fieberhaft, wie er den Kerl davon überzeugen konnte, daß er nicht der gesuchte Montelli war. War denn seine Maskerade noch immer nicht gut genug? »Sie werden bald Ihren Irrtum einsehen. Eine Ähnlichkeit mit einem Ihrer Freunde, das ist alles.«
    »Ja, sogar die Narbe ist ein Zufall«, knurrte Dave sarkastisch und starrte Bernstein wütend an. »Du wirst mit dem Zaster rausrücken, sonst hole ich nach, wozu die Trottel im Zuchthaus nicht gekommen sind. So jung und schon tot – wäre doch schade, nicht wahr?«
    Dr. Bernstein zerbrach sich den Kopf, was er tun sollte.
    Der Kerl hielt ihn für seinen ehemaligen Komplicen Montelli, soviel war gewiß. Und bis zu einem gewissen Grad hatte er sogar recht. Aber wenn es um das Versteck des geraubten Geldes ging, würde sich ja der Irrtum herausstellen. Wenn Bernstein allerdings an die Methoden dachte, mit denen diese Art von Männern arbeitete, war ihm nicht besonders wohl in seiner Haut.
    Die Vorführung der jungen Dame auf der kleinen Bühne konnte ihn nicht von seinen Sorgen ablenken, und dann spürte er wieder den harten Gegenstand in der Rippengegend.
    »Also los, gehen wir. Wir bezahlen, wenn wir den Zaster haben.«
    Dr. Bernstein sah sich hilflos um, aber da war niemand, der ihm hätte helfen können. Der Gauner hielt sich auch immer so dicht bei ihm, daß eine Flucht unmöglich wurde, und Bernstein war davon überzeugt, daß der Revolver, dessen Lauf er spürte, nicht mit Platzpatronen geladen war.
    Wie zwei gute Freunde spazierten sie durch die Menschenmenge, und Bernstein hoffte verzweifelt, daß sie einem Bekannten begegnen würden. Aber dann rief der Fremde ein Taxi, und damit befand er sich endgültig in der Gewalt seines Entführers.
    Ben Miller öffnete die Tür und verzog sein Gesicht zu einem häßlichen Grinsen.
    »Sieh mal einer an, wen wir da haben …! Unser guter Montelli, von den Toten auferstanden. Und er ist sofort zu seinen lieben Freunden gekommen, um ihnen zu erzählen, wo er das viele schöne Geld versteckt hat.«
    Er gab Bernstein einen Stoß in den Rücken, ehe Dave ihn daran hindern konnte.
    »Aber Ben, so behandelt man keinen guten Freund«, sagte Dave und deutete auf einen Sessel, der neben dem ungemachten Bett stand. »Setz dich, Guiseppe. Mach es dir bequem. Whisky?«
    Bernstein sank erschöpft in den Sessel. Wenn sie ihm die Verwechslung nicht glaubten, würde er wohl die Wahrheit erzählen müssen. Die Frage war nur, ob sie ihm diese Wahrheit glaubten.
    »Nun pack mal aus, Montelli«, riet Kel Dave fast väterlich. »Wie hast du es geschafft, dem Henker durch die Lappen zu gehen. In den Zeitungen stand doch groß drin, daß du abgekratzt bist. Und nun bist du hier, quietschfidel und munter. Sozusagen in alter Frische.«
    »Das ist ja der Irrtum.« Bernstein räusperte sich. »Ich bin nicht der Montelli, für den Sie mich halten. Mein Name ist Dr. Bernstein, ich bin Gehirnspezialist. Ich habe einen Paß bei mir …«
    »Eine prima Fälschung, ich weiß«, knurrte Dave dazwischen. »Sieht echter aus als die echten.« Sein Gesicht wurde plötzlich kalt und böse. »Jetzt wollen wir mal mit dem Theater aufhören. Ich weiß nicht, was du dir davon versprichst. Glaubst du im Ernst, wir würden dich nicht wiedererkennen? Wir wollen ja nicht dein ganzes Geld, nur unseren Anteil. Du hast uns zu wenig gegeben, das weißt du wohl selbst. Oder kannst du nicht mehr rechnen?«
    »Soll ich mal?« erbot sich Ben Miller und schob seine massige Gorillagestalt in den
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