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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger
Autoren: David Gemmell
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sehr hübschen Platz. Meiner Frau hat es dort sehr gut gefallen, vor allem im Frühling, wenn die Obstbäume blühten.«
    »Ist sie gestorben?«
    »Ja. Meine ganze Familie ist gestorben. Ich bin der letzte unserer Linie.« Er konnte sehen, dass der Junge begierig war zu gehen und beschloss, ihn abzulenken. »Möchtest du ein bisschen Magie sehen?« fragte er.
    »Ja.«
    Vorsichtig nahm Nogusta den Talisman ab und streifte ihn dem Jungen über den Kopf. Er legte sich geschmeidig um seinen Hals. »Wo ist die Magie?« fragte der Junge.
    Nogusta war überrascht zeigte es jedoch nicht Pharis und die Kleine waren zurückgekommen, um Conalin zu suchen. Er rief sie herbei. »Versuch, ihn um Sufias Hals zu legen«, sagte er. Conalin nahm den Talisman ab, aber als er versuchte, ihn der Kleinen umzulegen, stellte er fest, dass die goldene Kette um einige Zentimeter zu kurz war.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er.
    »Häng ihn mir wieder um«, bat Nogusta. Der Junge trat vor und stellte zu seinem Erstaunen fest dass die Kette immer noch zu kurz war. »Er gehört jetzt dir«, sagte der Krieger. »Er hat dich erwählt.« Leise sprach er die Worte, die sein Vater benutzt hatte. »Ein Mann größer als Könige trug diesen Talisman, und solange du ihn trägst sorge dafür, dass deine Taten immer edel sind.«
    »Wie mache ich das?« fragte Conalin.
    »Eine gute Frage. Folge deinem Herzen. Höre auf das, was es dir sagt Stiehl nicht und luge nicht sprich und handle nicht aus Bosheit oder Hass.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach der Junge.
    »Und es wird dir gelingen, denn du bist erwählt. Dieser Talisman ist seit vielen Generationen in meiner Familie. Er wählt seinen Besitzer immer selbst. Eines Tages, wenn deine Söhne fast erwachsen sind, wirst du das magische Spiel spielen, und dann wirst du sehen, wie er erneut seine Wahl trifft.«
    »Warum hast du es nicht behalten?« fragte Conalin. »Du bist noch immer jung genug, um Söhne zu zeugen. Du könntest dir wieder eine Frau nehmen.«
    »Es ist geschehen«, sagte Nogusta. »Und ich freue mich. Du bist ein guter Junge, tapfer und intelligent. Wenn du mit mir nach Drenan zurückkommen willst werden wir das Haus zusammen aufbauen. Dann können wir die Pferde jagen.«
    »Wird Kebra auch mitkommen?«
    »Ich hoffe es.«
    Von draußen erklangen Kriegshörner. Axiana trat aus ihrem Zelt gekleidet in ein schimmerndes Gewand aus blauem Satin. Dir dunkles Haar war hochgesteckt und sie hatte eine Perlenkette hineingeflochten. Pharis starrte sie mit offenem Mund an. Die Königin ging zu Nogusta. Sie hielt das schlafende Kind an ihre Brust gedrückt.
    »Wenn ich schon sterben soll«, sagte sie, »will ich wenigstens aussehen wie eine Königin.«
    Conalin spürte Hitze auf seiner Brust. Der Talisman glühte jetzt strahlend. Er hatte eine plötzliche Vision. Ein Mann in schwarzer Rüstung ging durch die Ruinen.
    »Was hast du gesehen?« fragte Nogusta.
    »Der letzte Krayakin ist auf dem Weg hierher«, antwortete Conalin.
    »Er wird bald hier sein«, sagte der Krieger.
    »Du wusstest es?«
    »Es war meine letzte Vision. Du hast jetzt die Gabe. Nutze sie klug.«
    »Du kannst ihn nicht besiegen. Du bist verwundet und geschwächt.«
    »Ein großes Böses kommt«, sagte Nogusta. »Du wirst all deinen Mut brauchen. Verlier nie den Mut. Hörst du mich, Junge? Verlier nie den Mut!«
     
    Die ventrische Kavallerie tauchte auf den Hügeln zu beiden Seiten auf, die Lanzenreiter in ihren weißen Umhängen und den spitzen Bronzehelmen, die leichte Reiterei mit geflochtenen Schilden und hölzernen Speeren, berittene Bogenschützen in leuchtendroten Hemden und schwer gepanzerte Schwertkämpfer in schwarzen Umhängen und Brustplatten aus gehämmerter Bronze.
    Die Drenaisoldaten warteten. Niemand rührte sich. Sie standen schweigend da, die Speerspitzen wiesen zum Himmel, die langen, rechteckigen Schilde hingen an der Seite.
    Der Weiße Wolf sah nach links und rechts und verspürte eine Woge von Stolz auf die Kämpfer, die bereitstanden. Die Sonne stand schon tief und vergoldete den Himmel, die Berge trugen feurige Kronen. In der Mitte der Ventrier ritt Anharat-Malikada auf einem weißen Hengst. Er hob seinen Arm, bereit, den Befehl zum Angriff zu geben.
    »Achtung!« bellte der Weiße Wolf. Tausend Schilde fuhren hoch, tausend Speere wurden gesenkt. Die Bewegung war perfekt koordiniert.
    Die Ventrier ritten langsam von den Hügeln herab und bildeten eine Keilformation.
    Anharat galoppierte in vorderster
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