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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger
Autoren: David Gemmell
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Philosophie?«
    »Keineswegs. Ich bot ihnen das Gold, weil ein Soldat Anrecht auf seinen Sold hat. Aber wenn ich mittellos gewesen wäre und sie gebeten hätte, mir zu folgen, hätten es die meisten auch getan. Und jetzt wollen wir uns dringenderen Angelegenheiten zuwenden. Ich habe deine Magie gesehen, aber nicht deine Macht Gibt es eine Möglichkeit wie du uns heute Abend helfen könntest?«
    »Ich kann nicht töten«, erklärte sie. »Die Magie des Landes ist von heilender Natur. Wenn ich das Feuer aus dem Land zöge und es gegen die Ventrier einsetzte, würde mich meine Macht augenblicklich verlassen.«
    »Ich dachte nicht daran, es gegen einen menschlichen Feind einzusetzen«, sagte er.
    »Ich kann nichts tun, um Anharat zu schaden. Er ist zu mächtig.«
    Banelion verfiel in Schweigen und betrachtete wieder das Schlachtfeld. »Es besteht kein Zweifel, dass wir ihren Angriffen standhalten können«, sagte er. »Sie werden sich auf unseren Speeren aufspießen, wenn sie versuchen, durchzubrechen. Sie werden keinen Erfolg haben. Aber ich möchte gern unnötige Verluste vermeiden.«
    »Ich sehe nicht wie sich das erreichen ließe«, gestand sie.
    »Ich schon«, sagte er, »aber ich weiß nicht ob deine Macht dazu ausreicht.«
     
    Nogusta erwachte kurz vor Anbruch der Dunkelheit. Sein Mund war trocken, und in seiner linken Schulter pochte es schmerzhaft. Er stöhnte, als er sich aufsetzte. Das Innere des Tempels war jetzt düster, abgesehen von zwei Laternen, die in einem Zelt an der gegenüberliegenden Wand brannten. Nogusta kam mühsam auf die Füße und fühlte sich einen Augenblick lang schwindlig. Ein paar Meter entfernt saß Conalin auf ein paar Trümmern und trank Wasser aus einem irdenen Becher. Nogusta rief ihn zu sich.
    Der schwarze Mann straffte sich, als der Junge kam. »Ich möchte, dass du Bisons Schwert nimmst«, sagte er.
    »Warum?«
    »Wenn der Feind durchbricht werden wir hier die letzte Verteidigungslinie sein.«
    Conalin sah den schwarzen Krieger an und sah, wie schwach er war. »Ich hole dir etwas nasser«, sagte er. Der Junge rannte ins Vorzimmer und kam mit einem Becher kühlem, klarem Wasser zurück. Nogusta trank dankbar. Dann reichte er Conalin das kurze Schwert in der Scheide. Der Junge schlang sich den Gürtel um die Hüften, doch er war zu groß. Mit seinem Dolch machte Nogusta ein neues Loch und kürzte den Schwertgürtel. Conalin schnallte ihn um.
    »Zieh«, befahl Nogusta. Der Junge gehorchte.
    »Es ist schwerer als ich dachte«, sagte Conalin.
    »Denk daran, es ist eine Stichwaffe, kein Hackmesser. Wenn dein Feind dicht vor dir steht stoße auf sein Herz. Lass mich mal sehen.« Conalin machte ein paar schwerfällige Vorstöße. »Das ist gut«, sagte Nogusta. »Wir machen noch einen guten Schwertkämpfer aus dir, wenn wir ein bisschen Zeit haben. Aber stoß zu, wenn dein Gewicht auf dem vorderen Bein lastet. Damit legst du dein Körpergewicht hinter den Stoß.«
    Conalin grinste und versuchte es noch mal. Diesmal war der Stich rasch und geschmeidig. Er sah Nogusta an. »Dein Talisman glüht«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    Pharis und Sufia kamen durch die Tür hereingelaufen. »Sie sind hier! So viele!« rief Pharis. Dann rannten sie wieder hinaus.
    Conalin wollte ihnen nach, doch Nogusta rief ihn zurück. »Ich möchte, dass du mit mir hier wartest«, sagte er leise.
    »Ich wollte sie nur mal sehen.«
    »Es ist wichtig, dass du bleibst.« Nogusta wandte sich von dem Jungen ab und kletterte auf die achteckige Empore, dann setzte er sich auf den steinernen Altar, der dort stand. »Dies ist eines der ältesten Gebäude auf der ganzen Welt. Der größte Teil der Stadt wurde später gebaut. Wie der Palast in Usa ist er angeblich in einer einzigen Nacht von einem Riesen erbaut worden. Ich glaube das natürlich nicht aber es ist eine hübsche Geschichte, wenn man sie ganz hört.« Er holte tief Luft. »Diese Wunde ist reichlich störend«, sagte er.
    »Warum willst du die Schlacht nicht sehen?« fragte Conalin und sprang auf die Empore. »Antikas, Kebra und Ulmenetha sind auch dort. Warum sollen wir nicht gehen?«
    »Ich habe genügend Schlachten gesehen, Conalin. Ich hatte gehofft, nie mehr eine erleben zu müssen. Kebra erzählte mir, dass du mit Pferden arbeiten möchtest Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Ich habe vor, in die Berge im Norden von Drenan zurückzukehren und die Abkömmlinge der Herden zu suchen, die mein Vater gezüchtet hat. Ich will unser Haus wieder aufbauen. Es stand an einem
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