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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch
Autoren: Elke Bergsma
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verklappen ließ. Mit Hilfe von Inka Henzler natürlich, dieser dummen
Kuh. Er wollte ganz schlau sein und hat uns einbestellt, Inka und mich. Genau
wie Rautschek, dieser Idiot. Dachten alle, sie könnten mich eines Besseren belehren.
Leider ist dann Inka in das Messer gefallen, das er auf mich richtete.“
    „Gefallen worden, wohl eher. Ich
vermute, dass Sie sie brutal geopfert haben, um sich selber zu retten.“
    „Kann auch sein.“
    „Und warum hat Hufschmidt Inka
dann mitgenommen?“
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich
ihn an die Polizei ausliefern würde, wenn er sie nicht verschwinden ließe. Hat
noch ein bisschen Geld dafür bekommen. Der war ganz geil auf das Geld und
nuschelte was von Schloss und Prinzessin .“
    „Er hätte Sie anzeigen können.“
    „Er ist total irre, das wissen
Sie genauso gut wie ich. Und er hatte Angst vor mir. Da tut man manchmal
komische Dinge.“
    „Rautschek hat Sie auch
erpresst?“
    „Nein“, sagte Rhein und lachte
ein gespenstiges Lachen, „selbst dazu war der zu blöd. Der hat nur mit der
Polizei gedroht. Ja, und dann ist er mir einfach ins Messer gefallen und nahm
ein feuchtes Bad in der Nordsee. Dumm gelaufen für ihn.“
    „Sie sind ein mieser Drecksack,
der letzte Abschaum, Rhein!“, keuchte Maarten, rasend vor Wut und Trauer. Doch
noch ehe er sich wundern konnte, sprang sein Widersacher plötzlich vor und
stieß, begleitet von einem Schluss jetzt mit dem Gequatsche, es wird Zeit
fürs große Finale! mit dem Messer nach ihm. Er konnte sich noch wegdrehen,
aber die Klinge traf ihn mit voller Wucht am linken Oberarm. Er schrie auf vor
Schmerz. Ihm wurde schwarz vor Augen und er begann zu taumeln. Rhein zog das
Messer lachend wieder zurück, hob erneut an und ... wurde im nächsten Augenblick
von vier starken Armen zurückgerissen. Das Messer fiel ihm aus der Hand.
„Genug!“, schrie die Stimme von Kommissar Büttner. „Hayo Rhein, ich verhafte
Sie wegen des Mordes an Steffen Rautschek, Hauke Langhoff und Inka Henzler! Außerdem
wegen der illegalen Einbringung von Giftstoffen in die Nordsee in Tateinheit
mit der fahrlässigen Tötung von Margit Fellinger.“
    „A-aber das kann doch nicht
sein“, stammelte Rhein und starrte entsetzt auf das Aufgebot an Polizisten, das
sich so plötzlich in der Wohnung tummelte. „Wer ... woher wussten Sie ... ich
war mir doch sicher ...“
    „Tja, Hayo“, ließ sich eine
dunkle Stimme vernehmen, „das war dann wohl dein letzter Coup!“
    „Ralf! Ralf, was machst du denn
... ähm ... ich meinte, gut, dass du hier bist. Da kannst du ja deinen
Untergebenen sagen, dass sie die Finger von mir lassen sollen. So geht man doch
nicht mit ehrenwerten Geschäftsleuten um. Meine Herren, darf ich Ihnen meinen
langjährigen, guten Freund vorstellen, den Innenminister von Niedersachsen,
Ralf Hünemann.“
    Im Raum herrschte nach dieser
kurzen Ansprache betretenes Schweigen. Nur Tomke, die auf Geheiß des Kommissars
im Wohnzimmer geblieben war, stürzte sich auf Maarten, der bleich am Boden saß.
Sie seufzte erleichtert auf, als der sie anlächelte und sagte: „Alles halb so
schlimm.“
    „Ach, Hayo, wie oft habe ich dir
eigentlich schon gesagt, dass es mit unserer Freundschaft aus und vorbei ist“,
seufzte Hünemann. „Deine ganzen miesen Touren, die du dir in den letzten Jahren
geleistet hast ... nun, das war einfach zuviel. Ich habe dir gesagt, dass ich
mich in keine kriminellen Machenschaften mit hineinziehen lasse. Aber du hast
es nicht wissen wollen und immer, wenn es dir gelegen kam, mit unserer
Freundschaft geprahlt. Also, deswegen jetzt noch mal zum Mitschreiben: ES GIBT
KEINE FREUNDSCHAFT MEHR! So, meine Herren, Sie können ihn jetzt mitnehmen. Führen
Sie ihn seiner gerechten Strafe zu! David“, fügte er dann an Büttner gewandt
hinzu und legte ihm den Arm um die Schulter, „ich danke dir, dass ich dabei
sein durfte. Um nichts in der Welt hätte ich das hier verpassen mögen. Er hätte
mich ansonsten morgen schon wieder angerufen und gejammert. Gut, dass das jetzt
klargestellt ist.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ach ja, es war wie in
den guten alten Zeiten, heute Abend. Vielleicht hätte ich doch bei der Polizei
bleiben sollen. Ist nicht so ein schmutziges Geschäft wie die Politik.“
    Rhein sah ihn mit großen Augen
ungläubig an. „A-aber, das kannst du doch nicht tun. Ich ... ich zähle auf dich
...ich ... habe Geld ...“ Den Rest seiner Worte hörte man nicht mehr, sie
wurden vom dichten Schneetreiben
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