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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Autoren: Daniela Martin
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lief dahin und es war in dem kleinen Zimmer nichts zu hören außer dem Ticken der Uhr über der Tür und dem rauen Quietschen seiner Stifte. Dann irgendwann, als er in einem ziemlich langweiligen Text über Pädagogik versunken war, fielen seine Augen zu und er rutschte mit dem Kopf auf das Bett.
    So schliefen sie lange Zeit nebeneinander.
    Dann plötzlich rührte sich etwas. Elijah schreckte auf, als er ein scharfes Stechen in seinem Arm spürte. Verschlafen blinzelnd blickte er herab und sah, dass sich ein Finger in seine Haut gekrallt hatte.
    „Mark?“ Schlagartig war er wach. Er betrachtete die Hand, deren Fingernägel sich in seinen Arm gebohrt hatten. „Mark!“, rief er aus und beugte sich über ihn. Das Gesicht unter ihm verzog sich. Dann hustete es und versuchte, den Schlauch loszuwerden. „Mein Gott, warte, ich hole den Arzt!“
    Er löste die krampfenden Finger von sich und rannte nach draußen. Laut schrie er einige Male nach einem Arzt und kehrte dann zurück. Mark keuchte und hustete. Der Schlauch steckte ihm tief im Hals.
    „Ganz ruhig.“, versuchte er, ihn zu beruhigen. „Der Arzt kommt bald. Was auch immer du getan hast, mach es nochmal.“, flehte er und bot seinen Arm. Freude durchströmte seinen Körper vom Kopf bis zu den Füßen. Schon lange hatte er die Hoffnung aufgeben, Mark würde je ein Lebenszeichen von sich geben. Aber nun rührte er sich wieder! Er war erwacht! „Bitte, kneif mich, tu mir weh, tu irgendetwas! Ich freue mich über alles!“
    Endlich kam eine Schwester, die den Schlauch aus seinem Hals entfernte. Dann überprüfte sie die Werte und schüttelte immerzu den Kopf. „Es ist ein Wunder. Ein pures Wunder! Sie sollten sich freuen!“ Sie machte einige Notizen auf ihren Klemmbrett und lächelte Mark an. „Es ist schön, Sie wieder unter uns zu haben. Der Arzt ist im Moment bei einer wichtigen Operation, die er nicht unterbrechen kann. Aber Ihre Werte sind so weit stabil. Ich schicke ihn zu Ihnen sobald er fertig ist. Ruhen Sie sich aus.“
    Kaum war sie draußen, als El sich auf dem Bett niederließ und dann sich zu Mark herab beugte, einfach um dem Herzschlag zu lauschen. Das war der Moment, in dem ihm die Tränen über die Wangen liefen.
    „El...“, flüsterte Mark rau. Seine Stimmbänder waren nun lange Zeit nicht verwendet worden.
    „Es ist alles gut, Mark!“ Das Feuer richtete sich auf. „Wir haben es geschafft! Ich habe mich um alles gekümmert. Sobald du gesund bist, kannst du dein Studium fortsetzen, das ist kein Problem.“
    „El...“, krächzte Mark erneut.
    „Nein, du musst nichts sagen.“, begehrte El auf und erhob sich. Er war zu aufgeregt, um sitzen zu können. „Ich fühle mich gut, du fühlst dich gut. So muss das sein. Ich werde gleich die Mädchen anrufen. Endlich bist du aufgewacht.“
    „Wie ...lange...?“, kam es nun aus dem Bett gekrächzt.
    Er sah ihn einen Moment an und senkte dann den Blick. „Du hast im Koma gelegen.“, eröffnete er ihm. „Länger als ein Jahr. Es tut mir leid.“
    Marks Augen weiteten sich. Aus den roten Rändern drang Flüssigkeit. El kam zu ihm und ergriff seine Hand. „Aber das ist nicht schlimm, Hauptsache du bist wieder wach! Alles andere lässt sich finden, glaube mir. Wir schaffen das!
    „El!“ Die Stimme klang fordernd.
    „Wirklich!“, begehrte dieser auf. „Ich werde dir helfen. Deine Freunde von der Uni werden sich auch freuen, wenn ich ihnen Bescheid gebe. Wir haben es so sehr gehofft und nun bist du wach. Alles wird wieder gut.“
    „El!“ Da war er wieder, der meckernde Ton. „El, wieso... wieso kann ich meine Beine nicht spüren?“
    Die Straße lag verlassen da. Regen ging hernieder und machte den Asphalt zu einer glitschigen Strecke. Der Postbote erhob sich und stieg aus dem Auto. Schlotternd zog er seinen Mantel enger um sich. Dann trat er auf das Haus zu, das sich im Dunkeln direkt vor ihm befand. Er hasste den Regen.
    Die Klingel befand sich auf Höhe seiner Knie. Er schob seinen Finger auf den kleinen Knopf und ein heller Glockenton durchzog das Haus. Irgendwo donnerte es. Dann endlich ging die Tür auf. Eine junge Frau mit einem Kind auf dem Arm trat ihm entgegen. „Ja, bitte?“, wollte sie freundlich wissen und betrachtete ihn.
    Missmutig zog er einen Umschlag unter seiner Jacke hervor. „Das soll ich hier abgeben.“, meinte er. „Er ist ausgestellt auf den Namen Austen.“
    Kaum hatte sie verwundert den Umschlag entgegen genommen, als er sich umwandte und durch den Schlamm
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