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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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wackelte kokett mit ihrem Hinterteil und summte: » Nildani Himmelsblume. «
    »Aber warum ist das so wichtig, dass ich bald zehn Jahre alt werde?«, wollte William jetzt unbedingt von ihr wissen.
    » Früher, so vor ungefähr vierhundert Jahren, bevor ein böser Magier anfing, Drachen zu jagen und zu töten, da war es so, dass die Kinder mit ihren Fabelwesen in eine spezielle Schule mussten. Und zwar ab dem Jahr, in dem sie zehn Jahre alt wurden. Es gibt elf magische Schulen im alten Reich. Ich glaube, ihr nennt das heute Europa. Vier dieser Schulen sind für Magier und Druiden, die ein Fabeltier als Begleiter haben. Die übrigen Schulen sind für Zauberer und Hexen. Demnach müsstest du schon lange deine Schuleinladung von einer der vier magischen Schulen bekommen haben. Das heißt, mit dem Erhalt der Einladung wären wir zwei vor den normalen Menschen, aber auch vor einigen bösen Magiern in Sicherheit, die uns bestimmt fangen wollen. «
    William warf ihr einen missmutigen Blick zu, als wollte sie ihn auf den Arm nehmen. »Ich war zwar in vielen verschiedenen Schulen, sogar in einer für begabte Kinder, aber von einer magischen Schule habe ich noch nie etwas gehört! Wieso wollen dich denn andere Magier fangen?«
    » Das ist wirklich seltsam, wir haben jetzt Mitte September, oder? «
    William nickte und wollte noch etwas fragen, schwieg jedoch.
    » Wenn du noch keinen Brief bekommen hast, könnte es sein, dass es die Schulen nicht mehr gibt. Das ist alles seltsam. Du musst wissen, nicht jedwede Magier, Druiden, Hexen und Zauberer sind gut. Es gab vor vierhundert Jahren einen, der die magische Welt fast zerstörte. Aber genug davon, das muss dir ein anderer erklären, ich habe schon zu viel erzählt. «
    »Aber wenn du mir nichts erzählst, wie soll ich dich dann beschützen?«, erkundigte sich William. Ihn ärgerte es, dass sie ihn im Unklaren ließ und nichts über die dunklen Magier berichtete.
    » Du musst noch sehr viel lernen, bevor du mich beschützen kannst. Jetzt liegt es erst einmal an mir, dafür zu sorgen, dass wir zwei nicht verhungern. « Sie überlegte einen Moment, bevor sie fortfuhr. » Weißt du, wir Drachen haben einen verdammt guten Geruchsinn. Darum gehen wir jetzt Pilze sammeln! Nimm dir welche von den alten Leinensäcken und einen Eimer aus der Ecke mit. «
    William war verunsichert und zögerte. »Verstehe ich nicht. Wie sollen uns Pilze vor dem Verhungern bewahren? Außerdem mag ich keine Pilze!«
    Nildani kicherte leise. » Du sollst die auch nicht essen! Wir werden die im magischen Bremer Schnoor verkaufen. Die Pilze sind etwas ganz Besonderes und wachsen in der Erde. Du hast bestimmt schon mal etwas vom weißen Trüffel gehört. Die werden wir jetzt sammeln. Aber auch andere Pilze und Kräuter, die du später für den Alchemieunterricht in der Schule benötigst. Umso mehr selbstgesammelte Kräuter und Pilze du verwendest, desto besser werden deine Zaubertränke und Elixiere «, erklärte Nildani äußerst ausführlich.
    William fand es ausgesprochen interessant und hätte ihr über Alchemie am liebsten Löcher in den Bauch gefragt. Jedoch b emerkte er, dass sie nicht länger an diesem Ort bleiben wollte. Aber etwas bedrückte ihn noch. »Was machen wir, wenn es die magischen Schulen, von denen du gesprochen hast, nicht mehr gibt? Vor allem: Wie sollen wir nach Bremen kommen? Alles, was ich besitze, liegt noch bei meiner Pflegefamilie. Auch wenn es nicht wirklich viel ist.« William fiel ein, dass er etwas für ihn sehr Wichtiges zurückgelassen hatte. Den weißen Plüschwolf, den er von Lanjeta geschenkt bekommen hatte. Bedrückt ließ er den Kopf hängen und schaute Nildani betrübt an, brachte aber keinen Ton mehr heraus.
    » Sei nicht traurig, du wirst deine Sachen sicherlich irgendwann wiederbekommen. Außerdem wirst du bald in Geld schwimmen. Denn der weiße Trüffel ist in der magischen Welt ungemein wertvoll. Wir müssen nur den richtigen Händler finden, der uns einen fairen Preis bezahlt. Im magischen Bremer Schnoor erfahren wir bestimmt auch, ob es die Schulen noch gibt. Aber eines musst du ganz schnell lernen: Deine Antworten und Fragen musst du denken, nicht sprechen. Du kannst mich nicht nur in deinem Kopf hören, sondern ebenfalls meine Gedanken lesen. Und wenn du es übst, kannst du auch durch meine Augen sehen. «
    William war nicht so ganz von dem überzeugt, was Nildani ihm erzählte. Daher versuchte er erst vorsichtig, sich mit ihr im Geiste zu unterhalten. » Kannst
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