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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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du wirklich hören, was ich denke? Hm, mal schauen, ob du das hörst. Du hast eine süße kleine Nase! «
    Nildani rollte sich vor Lachen auf dem staubigen Boden und erwiderte: » Wenn die süß ist, dann ist Zucker aber sauer. Wir sollten nun wirklich losgehen und die Trüffel und Kräuter für dich sammeln. «
    Sie wollten gerade die Hütte verlassen, als William stehenblieb. » Du, sag mal, soll ich den Bollerwagen da aus der Ecke mitnehmen? Wir könnten die gesammelten Kräuter und Pilze darin besser transportieren. «
    » Geniale Idee «, erwiderte Nildani. » Vor allem kann ich mich später darin unter einem Leinensack verstecken, damit mich nicht zufällig ein anderer Magier sieht. «
    Mit dem Bollerwagen im Schlepptau verließen sie die kleine Waldhütte und betraten den Wald. Die Bäume standen kreuz und quer und die Laubbäume fingen schon an, die ersten Blätter abzuwerfen. Nebel lag in der Luft und legte sich sanft auf Moose und Waldfarne. Die Luft war kühl und frisch, roch aber überaus angenehm.
    Nildani lief schnuppernd am Waldboden voran. Immer wieder hielt sie dabei an und buddelte mit ihren kleinen Klauen vorsichtig die Trüffel aus. William nahm sie achtsam auf und legte sie in einen der Leinensäcke. Ab und zu musste Nildani kleinere Bäume umschubsen. William fragte sich, wo ein kleines Wesen wie sie, so viel Kraft hernahm. Tief zwischen den Baumwurzeln lagen die besten Trüffel im Boden versteckt. Aber sie buddelte nicht nur Trüffel aus. Nebenbei zeigte Nildani ihm auch andere Pilze und Kräuter, die er vorsichtig pflücken und in den Holzeimer legen sollte. Die Leinensäcke wurden immer schwerer. Keine Frage, er war für sein Alter sehr groß und kräftig, aber so langsam bereitete ihm seine Verbrennung am Arm Probleme.
    » Du, Nildani, ich glaube wir haben jetzt wirklich genug Trüffel. Vier der Leinensäcke sind zu je einem Viertel gefüllt. Außerdem schmerzt meine Brandwunde von dem Gewicht. «
    » Warum trägst du die Säcke? Pack sie doch in den Wagen, so musst du das Gewicht nur ziehen. «
    Mit einem erleichterten Seufzer stellte William die Leinensäcke und den Holzeimer in den Bollerwagen. Danach zeigte er ihr seine Verbrennung. Der linke Oberarm war mit Brandblasen übersät. Einige von ihnen waren schon aufgeplatzt und verkrustet.
    Nildani betrachtete seinen Oberarm und war völlig entsetzt. » Bitte verzeih mir. Ich habe nicht gewusst, dass es so schlimm ist. Leg dich hin, ich werde es heilen. Es wird sehr schmerzhaft sein, jedoch kannst du deinen Arm danach wieder voll belasten. « Nildani konzentrierte sich und hielt ihren Kopf über seine Wunde. Sie holte einmal kräftig Luft, schloss ihre Augen und stieß ihren heißen Atem auf Williams Brandverletzung. Dies machte sie zwei-, dreimal, bis sie vollkommen verheilt war.
    William verzog jedes Mal das Gesicht und biss die Zähne zusammen, dass es laut knirschte. Danach begutachtete er seinen Oberarm und konnte nicht einmal eine Narbe entdecken. » Vielen lieben Dank! Es tat zwar weh, aber Schmerzen bin ich ja durch die Prügel meines Pflegevaters gewohnt. «
    William wollte Nildani aus Dankbarkeit vorsichtig am Kopf kraulen. Aber kaum, dass er sie berührte, gab es ein ohre nbetäubendes Donnern und ein feuerroter Blitz zuckte vorüber. Am klaren blauen Himmel über ihnen bildete sich eine gewaltige Kumuluswolke in der Form eines feuerspeienden Drachen.
    » Oh, verdammt noch mal, das habe ich ganz vergessen. Wir müssen hier verschwinden! Jeder in der magischen Welt, der nicht taub und blind ist, weiß nun, dass ich geschlüpft bin. Das Schlimme ist, durch die Wolke über uns finden sie uns sofort. Wir müssen weg. Es wäre zu gefährlich, sich hier weiterhin aufzuhalten. «
    William schnappte sich Nildani und setzte sie rasch in den Bollerwagen. Zügig griff er nach der Lenkstange und rannte panisch mit dem Wagen im Schlepptau durch den Wald, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her.

Kapitel 3
    Der magische Bremer Schnoor
     
    Mit dem Bollerwagen, lief William querfeldein. Erst als sie ein kleines Dorf namens Ristedt hinter sich gelassen hatten, gönnten sie sich eine Pause. William war völlig außer Atem und schnaufte wie ein altes Walross. »Ich kann nicht mehr!« Erschöpft ließ er sich auf eine Wiese am Wegesrand fallen.
    Nervös schaute Nildani unterdessen zurück und betrachtete die Kumuluswolke, die immer noch über dem Wäldchen am Himmel stand. Nach einer Weile drängelte sie erneut: » Bitte William, wir müssen
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