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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Dolittle? Ich werde in der Lage sein, mit Tieren zu sp…sp… sprechen …«
    » Nicht mit Tieren «, sagte Morgana mit Nachdruck und hielt an der Kellertür inne. » Mit der Füchsin, und nur mit der Füchsin. Wir können nicht zulassen, dass du umherwanderst und dich mit jedem streunenden Köter unterhältst, der dir begegnet. Das wäre nur verschwendete Zeit und Energie, und man weiß nie, wozu es führen könnte. Verstehst du? Nicht mit Tieren. Jetzt komm mit, Janie.«
    Claudia errötete und zog den Kopf ein. Sie hatte nicht unverschämt erscheinen wollen. Sie war überglücklich, mit der Füchsin reden zu können, das war mehr, als sie je zu träumen gewagt hätte.
    Als die Hexenmeisterin und ihre Füchsin bereits die Treppe hinuntergingen, blieb Janie noch einmal stehen und wandte sich um. Sie zwinkerte Claudia mit einem purpurfarbenen Auge zu und lächelte.
    » Irgendwie macht mich die Kombination von Janie und Magie nervös«, meinte Charles, nachdem Janie verschwunden war.
    » Sie steht immerhin unter Aufsicht«, antwortete Alys, während ihre Gedanken zu ihrem Fohlen wanderten. » Morgana wird ihr nicht erlauben, etwas Schreckliches anzustellen.«
    » Ja, aber überleg mal: Wassermolche, die beim Talentwettbewerb der Junior Highschool aus dem Wald kriechen. Bliss Bascomb, die die Krätze kriegt. Hey!« Seine Miene hellte sich plötzlich auf. » Vielleicht könnte sie unseren Geometrielehrer verhexen.«
    » Oder dafür sorgen, dass wir bei Heimspielen anständiges Wetter haben. Hmmm …«
    Nachdenklich wanderten sie zur Hintertür.
    » Kommst du mit, Claude? Wir gehen nach Hause und holen ein Seil.«
    » Aber ich muss doch wegen des Zaubers hierbleiben«, antwortete Claudia überrascht.
    » In Ordnung. Bis dann!«
    Charles und Alys gingen nach draußen. Selbst mitten im Winter schien die kalifornische Sonne recht warm und hell und eine sanfte Brise wehte über den Orangenhain und fuhr ihnen durchs Haar.
    Alys schaute träumerisch auf ihre Heimatstadt Villa Park hinab. » Das alles«, verkündete sie Charles, » ist nur unseretwegen immer noch hier.«
    » Ja«, entgegnete Charles, » das weiß nur niemand.«
    » Mom und Dad wissen es. Oder jedenfalls wissen sie, dass wir irgendetwas getan haben. Und«, fügte sie hinzu, als ihr plötzlich ein Gedanke kam, » ich bin mir sicher, dass die Leute in der Wildworld es wissen.«
    Je länger sie darüber nachdachte, desto größer wurde ihre Gewissheit. Die Schlange, ihre eigene kleine Schlange, hatte zweifellos dem Rat der Weerul davon erzählt, und die Nachricht würde sich bestimmt herumsprechen. Vielleicht würde jemand sogar ein Lied oder eine Geschichte darüber schreiben.
    Ja, oder ein episches Gedicht in Reimpaaren aus fünffüßigen Jamben. Alys die Tapfere, die ganz allein und ungeachtet der Gefahr eine kleine Gruppe unerprobter Krieger gegen einen Magyrmeister angeführt hat. Alys die Standhafte, Freundin der Sumpfbewohner und der Gefiederten Schlangen, Bezwingerin der Quislais, mutige Reisende durch die Spiegel. Und warum sollte die Geschichte dort enden? Eines Tages würde es vielleicht eine Fortsetzung geben von Alys der Furchtlosen und ihrem weißen Ross namens Winter, Kämpfer für die Gerechtigkeit, Verteidiger der Unterdrückten. Neue Gedichte über Alys die Unerschrockene, die Galante, die Resolute …
    » He, Alys«, sagte Charles, » meinst du, Morgana würde mir erlauben, mein Kryptonit gegen eine Geländemaschine einzutauschen?«
    Alys die Heldenhafte, Tapfere, Furchtlose verschwand, und zurück blieb lediglich Alys, die Vernünftige, die große Schwester und Vertraute. Sie seufzte, dann lächelte sie Charles an.
    » Ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht«, antwortete sie. » Es könnte nicht schaden, sie zu fragen.«
    » Neulich habe ich nämlich eine Anzeige für ein solches Bike in der Zeitung gesehen, für eine Kawasaki KX 80. Wassergekühlter Motor, Frontscheibenbremsen, KYB -Stoßdämpfer, sechs Gänge …«
    » Klingt fantastisch«, meinte Alys, während ihre Gedanken zu ihrem Fohlen abschweiften.
    » Oder vielleicht eine Honda XR 500 … Aber für die braucht man einen Führerschein. He! Vielleicht könnte Morgana mir einen Führerschein beschaffen …«
    Und so spazierten sie weiter den Hügel hinunter.
    Im Haus summte träge eine Fliege im hereinfallenden Sonnenlicht. Claudia öffnete ein Fenster, um die Fliege in die Freiheit zu entlassen. In der Küche war es warm und still, und es herrschte eine schläfrige Atmosphäre, als
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