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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Überresten meines Hauses ein brauchbares Bett finden kann, werde ich mich auf der Stelle hineinfallen lassen. Und Elwyn, falls du mich vor Tagesanbruch stören solltest, verwandle ich dich in einen Gedankenfetzen und vergesse dich, das verspreche ich dir!«
    Ohne ein weiteres Wort ging sie die Treppe hinauf.
    » Also!«, stieß Alys hervor.
    » Gute Nacht«, sagte Elwyn.
    Plötzlich merkten alle, wie müde sie waren. Die ganze Anspannung der Nacht fiel mit einem Mal von ihnen ab und sie fühlten sich unglaublich erschöpft und benommen.
    » Bett«, murmelte Alys schwach, als sie und ihre Geschwister mechanisch in die Einfahrt stolperten. Doch schon im nächsten Moment blieb sie abrupt stehen. » Oh, verflixt!«, stöhnte sie auf. » Wartet einen Augenblick«, setzte sie leise hinzu. » Ich muss zurück und diesen roten Edelstein von Cadal Forge finden …«
    Janie hielt sie am Arm fest. » Spar dir die Mühe.«
    » Hmm?«
    » Er ist längst weg.«
    Alle sahen sie überrascht an, als sie etwas aus ihrer Jackentasche zog. » Das hier habe ich an der Tür des Gewächshauses gefunden. Draußen vor dem Haus.«
    In ihrer Hand lag ein mitternachtsblauer Fetzen, mit Silberfäden durchwirkt.
    Alys zuckte zusammen. » Thia Pendriel! Du meinst, sie ist entkommen? Sie ist auf freiem Fuß? Und das hast du Morgana nicht gesagt?«
    » Morgana«, erklärte Janie energisch, » ist bereits halbtot. Ich glaube, noch mehr Aufregung würde sie vollends umbringen. Und außerdem wird sie inzwischen meilenweit weg sein, zusammen mit dem Edelstein. Sie ist nicht dumm.«
    » Na ja …« Alys zögerte, während ihr erschöpftes Gehirn versuchte, diese Sache zu verarbeiten. » Aber morgen früh kommst du schnurstracks hierher zurück und erzählst es ihr. Hörst du mich?«
    Als die Scheinwerfer eines Autos hinter der Ecke erschienen und auf sie zuschwangen, beschirmte Janie sich die purpurfarbenen Augen.
    » Ich bin euch weit voraus – wie üblich«, sagte sie.

Kapitel 21 – DAS GEHEIMNIS DER SPIEGEL
    Die Kinder schliefen bis weit in den nächsten Morgen hinein. Alle außer Janie. Beim Erwachen stellten ihre Geschwister fest, dass sie schon seit Stunden fort sein musste. Als sie selbst hinausgingen, erwartete sie bereits die Füchsin auf der Veranda.
    » Wir sollen mitkommen, nicht wahr?«, fragte Claudia erfreut. Die Füchsin warf ihnen einen geduldigen Blick zu und trabte davon.
    Sie fanden Janie und Morgana in der Küche des alten Hauses. Morgana trug ein sauberes rehbraunes Gewand und war anscheinend wieder völlig hergestellt. Elwyn hatte sich das Silberhaar mit einem roten Schal zusammengebunden und hielt einen Staubwedel in Händen. Sie staubte Morgana ab.
    » Janie«, sagte Alys, » hast du erzählt …«
    » Sie hat mir alles gesagt«, unterbrach Morgana sie. » Und ich bin sehr verärgert. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht besser auf den Edelstein aufgepasst habe. Im Moment können wir wegen Thia Pendriel allerdings nur wenig unternehmen, aber ich finde trotzdem, dass wir alles in allem die vergangene Nacht ziemlich gut gemeistert haben. Gewiss besser, als ich hätte erwarten können, als ich in dem Kinderzimmer in der Wildworld saß und zusah, wie der Sonnenwendmond aufging.«
    » Oh! Da fällt mir etwas ein«, sagte Alys. » Ich habe über alles nachgedacht und tappe an einigen Stellen immer noch im Dunkeln.«
    » An welchen zum Beispiel?«
    » Nun, zunächst einmal: Wie ist Janie dahintergekommen, dass Sie im Kinderzimmer waren …«
    » … und zweitens«, unterbrach Charles, » woher hatte Elwyn diese Schlangen?«
    » Oh, ich bin nach Weerien gegangen«, antwortete Elwyn wie nebenbei. » Ich weiß gar nicht, warum. Ich war so furchtbar wütend auf dich. Oh ja, ich war ausgesprochen wütend! Du hast mir am Kopf wehgetan, falls du dich erinnerst. Und du hast gesagt, du würdest mich für immer gefangen halten, und für einen Moment habe ich dir beinahe geglaubt. Oh, du hast mir Angst gemacht. Das war böse.« Ihre kornblumenblauen Augen weiteten sich.
    Alys überlegte, dass ihre Einschüchterung vielleicht sogar das Beste gewesen sein mochte, was Elwyn je zugestoßen war. Aber sie wusste, dass es unhöflich wäre, das laut auszusprechen, und hielt daher lieber den Mund.
    » Also bin ich zurück in meinen Wald gegangen und habe beschlossen, nicht länger daran zu denken«, fuhr Elwyn fort. » Aber irgendwie musste ich doch immer daran denken. Warum, ist ein schmerzliches Rätsel für mich. Ich grübelte und grübelte und
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