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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition)
Autoren: Jeanette Sanders
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Auf- und Abzyklen durchlief, was fast einem multiplen Orgasmus gleichkam.
    Bilderbuchmäßig also, das Ganze! Zumindest wenn man verschiedenen Sex-Ratgebern und einschlägigen Artikeln bekannter Frauenmagazine glauben durfte.
    Sogar das ausgiebige Wasser-Nachspiel fand statt.
    Und weil Angie noch lange nicht genug hatte, schoben sie nachher auch im Schatten des Strandkiosks noch eine Nummer, die allerdings Allister dann doch endgültig auslaugte.
    »Gnade, Engelchen!«, bettelte er und schloss einen kurzen Moment lang die Augen, um sich zu erholen. Außerdem blendete die eben voll aufgegangene Morgensonne ihn kräftig.
    Als Allister Fraser seine Augen kurz darauf wieder aufriss – er war von jeher mit einer ausgeprägten Sensibilität gesegnet und spürte Dinge, ohne etwas sehen oder hören zu müssen –, war Angie verschwunden. Spurlos und wie vom Erdboden verschluckt.
    Der lange und breite Sandstrand lag nach wie vor menschenleer da, nicht einmal ein Hund ließ sich blicken. Der Atlantik war spiegelglatt und glänzte im Sonnenlicht. Jeder schwimmende Körper wäre sofort ins Auge gefallen.
    Aber da war nur ein großes Nichts.
    Allister zweifelte keine Sekunde daran, dass sie auf einer Wolke davongeschwebt sein musste. Anders konnte er sich dieses vollständige Verschwinden innerhalb von wenigen Sekunden beim besten Willen nicht erklären.
    Er legte sich zurück, schloss erneut die Augen und versuchte, ein wenig zu schlafen. Außerdem nahm er sich vor, nie wieder im Leben so unanständig viel Bier an einem einzigen Abend zu trinken.

4
    2 Stunden später saß Angie in einem Strandcafé in Las Americas. Nach ihrem Abgang hatte sie als Erstes einen Bankautomaten gesucht und gefunden.
    Sie tippte die Geheimnummer der Kreditkarte ein, dann den gewünschten Betrag und wartete. Freundlich teilte ihr der Monitor der Maschine nach einem kurzen Rattern mit: Ihre Anforderung wird bearbeitet.
    Es dauerte ungefähr zehn Sekunden, bis zuerst die Kreditkarte – ausgestellt auf Angela Engel – und schließlich die gewünschten 200 Euro aus einem anderen Schlitz blitzten.
    Dermaßen ausgerüstet machte sich Angie auf die Suche nach einem Café, das um diese frühe Morgenstunde bereits geöffnet hatte. Später, nachdem sie im Laptop nach entsprechenden Hinweisen geforscht hatte, würde sie sich ein Quartier suchen. Es musste schließlich alles seine Richtigkeit haben! Angela Engel hatte ein »normales« und wenigstens einigermaßen bürgerliches Leben während ihrer Recherchen zu führen. Schlafen am Strand war da nicht drin, obwohl Angie das gefallen hätte.
    Das Sugar-Café war winzig und gehörte einem älteren englischen Pärchen, das beschlossen hatte, seine magere Pension besser in der Sonne auszugeben. Ein bisschen dazuverdienen konnte nicht schaden, also hatten die beiden die Idee mit dem Sonnenaufgang-Kaffeeausschank in dieTat umgesetzt. Schließlich gab es auch unter Touristen Frühaufsteher. Die einheimischen Barbesitzer warteten mindestens bis zehn Uhr mit dem Aufsperren, bis dahin aber hatten Maggie und Bob ihr Tagesgeschäft bereits gemacht und konnten schließen.
    Angie ergatterte das letzte freie der fünf Bistrotischchen, um das sich zwei Korbstühle malerisch drapierten.
    Unter den anderen Feriengästen fiel sie hauptsächlich auf, weil sie alleine unterwegs war. Die restlichen Gäste bestanden aus vier mehr oder weniger mittelalten Pärchen, die mehr oder weniger schlecht gelaunt und einander anschweigend den ersten Milchkaffee dieses zauberhaften neuen Inseltages schlürften.
    Angie setzte rasch die modische Sonnenbrille auf, die sie nach einigem Kramen im Hermes-Reisetäschchen gefunden hatte. Die Gläser waren dunkel genug, niemand würde sich von ihr angestarrt fühlen. Ein Weilchen beobachtete sie die Paare. Wobei ihr seltsam mitleidig ums Herz wurde.
    Herrje! Die sahen nicht gerade so aus, als hätten sie eben eine heiße, leidenschaftliche Urlaubs-Inselnacht hinter sich gebracht. Allesamt nicht. Eher das Gegenteil!
    Angie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, als wären diese bedauernswerten Leutchen allesamt am liebsten alleine. Mit sich und der restlichen Welt. Aber bloß –um Himmels willen – nicht mit dem eigenen Partner.
    Lediglich Maggie und Bob schienen ziemlich glücklich zu sein. Sie lachten und scherzten miteinander hinten in der winzigen Küche, wo Bob den Kaffee braute, den Maggie anschließend zu den Gästen rausbrachte.
    »Nicht traurig sein«, sagte sie jetzt zu Angie und
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