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Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)

Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Isabella Frey
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der letzten Nacht hatte sie endlich das Gefühl gehabt, angekommen zu sein. Irgendwie zu Sebastian durchgedrungen zu sein, selbst wenn noch nichts klar war.
    Und jetzt das. Diese zweite Zahnbürste neben seiner war ziemlich eindeutig in normalem Gebrauch, wenn sie von den Resten von Zahnpasta und den Wasserflecken auf dem Spiegel darauf schließen durfte. Die Schminksachen waren beim letzten Treffen noch nicht da gewesen. Ein abgebrochener Kajalstift lag nachlässig neben der Zahnbürste. Daneben ein Haargummi, an dem braune lange Haare hingen, eine Haarbürste und eine Pillenpackung. Eine halbleere Pillenpackung.
    Lena atmete tief durch, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und fixierte ihr Spiegelbild.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass er kein Interesse an dir hat. Er hat eine Freundin, siehst du? Sie wohnt bei ihm. Was sollte er auch mit dir?« Sie kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurückzuhalten. Jeder hatte es ihr gesagt. Feli. Verena. Sie hätte doch auf die beiden hören sollen, anstatt sich bedingungslos in Sebastian zu verlieben, ehe die Fronten ganz geklärt waren.
    »Du hoffnungslose Romantikerin«, flüsterte sie sich zu. »Lass das ja nicht auf dir sitzen. Zeig es ihm!«
    Sie zog sich ihr T-Shirt über und strich sich noch einmal die Haare glatt. Jetzt fühlte sie sich darauf vorbereitet, ihm gegenüberzutreten und ihm zu sagen, was sie von dieser Sache hielt.
    Sebastian trug immer noch nur seine Boxershorts. Er war gerade dabei, Teller und Tassen aus dem Schrank zu holen.
    »Süße, ich habe gerade festgestellt, dass ich wohl mal wieder vergessen habe einzukaufen. Entweder du gibst dich mit Aufbacksemmeln und Butter zufrieden, oder wir müssen irgendwo frühstücken gehen«, begrüßte er sie und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
    »Was soll das, Sebastian?«
    »Was soll was?«
    Wenn sie ihn so anblickte, war er das Bild perfekter Unschuld. Konnte man einen verwirrteren Gesichtsausdruck haben? »Tu nicht so. Deine Freundin. Wann genau wolltest du es mir sagen, dass es sie gibt?«
    »Meine Freundin?«, echote er tonlos, stellte die Teller wieder ab und schüttelte den Kopf. »Wie kommst du darauf?«
    »Deine Freundin. Die, die ihre Sachen im Bad hat.« Dieses perfekte Schauspiel, das er gerade ablieferte, stachelte ihre Wut nur weiter an. Gegen ihren Willen hob Lena die Stimme und stemmte die Arme in die Hüfte.
    »Ist es Anna?« Dunkle Haare. Anna war zwar nicht pummelig, aber Felicitas hatte in dieser Hinsicht manchmal seltsame Anwandlungen. Die Vertrautheit zwischen dieser Frau und Sebastian, die viel inniger war als unter Freunden, passte jedenfalls.
    Er lachte auf. Es klang nicht wirklich echt, sondern auf eine seltsame Weise verletzt. »Beruhige dich, Lena. Anna und ich sind alte Freunde. Wir hatten nie etwas miteinander, und wir werden niemals etwas miteinander haben.«
    »Das soll ich dir einfach so glauben? Sebastian, ich bin es leid, hinter jeder Ecke irgendeine neue Überraschung zu finden. Wie wäre es, wenn du mir ausnahmsweise reinen Wein einschenkst?«, erwiderte sie und reckte das Kinn.
    »Anna war so etwas wie meine Mentorin, wenn du es unbedingt wissen willst. Sie steht voll und ganz auf meiner Seite, darum könnte da niemals etwas laufen. Ihr Mann führt das Hotel, in dem wir waren. Vertrau mir, Lena, bitte.«
    »Mit wem warst du in der letzten Zeit in der Stadt? Ich kann im Handy nachsehen, wenn du das Datum brauchst, aber es muss vor etwa zwei Wochen gewesen sein. Dunkelhaarig, falls das deiner Erinnerung auf die Sprünge hilft?«
    »Spionierst du mir hinterher?« Sebastian hob abwehrend die Hände. »Habe ich jemals irgendetwas getan, um dein Vertrauen zu missbrauchen, Lena? Ich habe dir gesagt, dass es Britta gibt. Wieso kannst du mir nicht einfach glauben?«
    »Weil es ganz sicher nicht Brittas Pillenpackung ist, die in deinem Bad liegt«, gab sie zurück. »Wieso sagst du mir nicht einfach, wem die Sachen gehören, wenn nichts weiter dabei ist?«
    »Und wo soll diese Freundin letzte Nacht gewesen sein? Lena, wie kommst du auf diese Idee? Ich hätte es dir gesagt, wenn es eine Freundin gäbe!«
    »Was weiß ich denn! Mir doch egal, was du ihr an Lügenmärchen erzählt hast!«, schrie sie zurück und schniefte unterdrückt. »Ich lasse mich jedenfalls nicht von dir verarschen, Sebastian.«
    Er verzog das Gesicht, fuhr sich durch seine zerzausten Haare und erwiderte ihren Blick. »Du kannst mir vertrauen, Lena. Wirklich.«
    »Das dachte ich auch«, giftete sie
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