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Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca
Autoren: Madeleine Ker
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geklappt?” höhnte sie. Wirklich, dieser Mann war außerordentlich arrogant, wenn er geglaubt hatte, dass sie bereit war, mit ihm zu Abend zu essen, und gar so weit gegangen war, dem Oberkellner zu sagen – was offensichtlich war, weil der besagte Mann sie, ohne zu zögern, zu diesem Tisch geführt hatte! –, dass sie bei ihm sitzen würde. Sie hatte jedenfalls nicht die Absicht, das zu tun.
    Die Belustigung war jetzt aus seinem Blick verschwunden. Seine Augen waren schmal. “Setzen Sie sich, Juliet!” sagte er zu ihr, leise zwar, aber dennoch in einem Tonfall, der jede weitere Diskussion ausschloss.
    Er fühlte sich zweifellos unbehaglich wegen der Aufmerksamkeit, die – zwar unauffällig – die anderen Gäste im Raum wegen ihres offenkundigen Widerwillens, sich zu ihm an den Tisch zu setzen, zeigten. Wahrscheinlich war ihm das noch nie zuvor passiert, wurde Juliet deutlich.
    Ihr Blick war ruhig, als sie zu ihm aufschaute, ihre Augen grau und gelassen. “Ich sagte Ihnen doch, dass ich mit Ihnen nicht zu Abend essen möchte”, sagte sie gleichmütig.
    Liam richtete sich auf. Sein Gesichtsausdruck war jetzt grimmig. “Und wenn Sie sich erinnern, so sagte ich, dass Sie das tun werden”, erwiderte er herausfordernd.
    Ihre Augen wurden jetzt groß. “Vielleicht funktioniert diese arrogante Annäherungsweise bei bestimmten Frauen”, entgegnete sie erbost, “aber bei mir ganz gewiss nicht! Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden …” Sie schaute ihn betont an, da er ihr im Weg stand, so dass sie sich nicht vom Tisch entfernen konnte.
    “Gewiss.” Er trat beiseite. “Aber ich hatte den Eindruck”, fügte er leise hinzu, als sie sich abwandte, “dass Sie mit mir sprechen wollten.”
    Juliet drehte sich um. “Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Sie auf die Idee gekommen sind”, sagte sie ungläubig. “Ich habe alles getan, was ich konnte, um Ihnen zu zeigen, dass ich an nichts von dem interessiert bin, was Sie vorhaben mögen. Ihre Arroganz ist wirklich absolut ungeheuerlich, Mr. … Liam!”
    “Mein Name ist Carlyle, Juliet”, erklärte er ihr leise. “Edward William Carlyle”, fügte er betont hinzu. “Sind Sie noch immer der Meinung, dass Sie keinen Wert darauf legen, mich wieder sehen zu wollen?” Er erwiderte kühl ihren Blick, hatte dabei die Augenbrauen spöttisch hochgezogen.

2. KAPITEL
    J uliet brauchte nicht erst gebeten werden, sich zu setzen. Sie fiel fast auf den Stuhl und blickte zu dem Mann auf, von dem sie jetzt wusste, dass er Edward Carlyle war, der Mann, dessentwegen sie hier war.
    Er war Edward Carlyle. Edward William Carlyle, dessen zweitem Namen offensichtlich das Liam entnommen war. Guter Gott, sie konnte es noch immer nicht glauben. Er war ihr den ganzen Tag so nahe gewesen.
    Er hatte genau gewusst, wer sie war, erkannte sie plötzlich, während er wieder Platz nahm, hatte mit ihr den ganzen Tag Katz und Maus gespielt …
    Und das tut er noch, gestand sie sich ein, als er sie kühl ansah. Er wirkte völlig entspannt, als er sich im Stuhl zurücklehnte.
    Juliet atmete langsam und ruhig ein. Sie hatte Edward Carlyle endlich gefunden, oder besser, er hatte sie gefunden! Sie durfte sich nicht von ihrem Groll über seine Täuschung leiten lassen, weil sie mit ihm sprechen musste. Aber sie war dennoch verärgert.
    “Sie haben Recht”, sagte sie verlegen. “Ich möchte mit Ihnen sprechen. Ich …”
    “Sollen wir zuerst das Essen bestellen?” schlug er vor, als der Kellner an ihrem Tisch erschien.
    Das Letzte, wonach ihr jetzt zu Mute war, war essen. Sie hatte das Gefühl, dass sie ersticken würde, wenn sie etwas äße. “Ich hatte noch keine Gelegenheit, auf die Speisekarte zu schauen”, sagte sie etwas unbeholfen.
    Liam – Edward Carlyle – warf ihr einen abwägenden Blick zu. “Möchten Sie, dass ich für Sie bestelle?” bot er an. “Ich kann den Lachs und das Schweinefleisch empfehlen.”
    Dazu sollte er im Stande sein – schließlich gehörte ihm ja das verdammte Hotel. “Gut”, akzeptierte sie kurz angebunden und klappte ihre Speisekarte zu, bevor sie sich abwandte, um abwesend aus dem Fenster zu starren, während er mit dem Kellner sprach.
    So hatte sie sich die Begegnung mit Edward Carlyle nicht vorgestellt. Sie hatte geglaubt, es würde eine geschäftliche Besprechung sein, und nicht, dass sie beide hier in Abendkleidung sitzen und gemeinsam essen würden.
    Er sah William überhaupt nicht ähnlich. Sein Vater war dunkelhaarig
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