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Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca
Autoren: Madeleine Ker
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gleich zu ihm gesellten.
    “Schön, wenn Sie mich dann entschuldigen würden …” Sie schenkte ihm ein abweisendes Lächeln, bevor sie sich abwandte.
    “Nein”, sagte er plötzlich hinter ihr.
    Juliet drehte sich stirnrunzelnd um. Was meinte er damit?
    “Ich habe vor ein paar Minuten Kaffee bestellt”, sagte er lächelnd, wobei er weiße Zähne entblößte und sich Fältchen in seinen Augenwinkeln zeigten.
    Es war erstaunlich, wie dieses Lächeln sein Gesicht veränderte. Er wirkte nicht mehr unnahbar und feindselig. Dennoch war Juliet noch immer irgendwie über seine Art verwirrt.
    “Warum leisten Sie mir nicht Gesellschaft?” schlug er vor.
    Ihre grauen Augen weiteten sich. Gerade erst war sie dem Mann begegnet, der sofort unhöflich zu ihr gewesen war. Jetzt besaß er sogar den Nerv, sie zum Kaffee einzuladen. “Würde Ihre Frau das nicht ein bisschen komisch finden?” erwiderte sie mit süßem Sarkasmus.
    Sie hatte sich seit ihrer Ankunft hier sehr zurückgezogen und allen Versuchen anderer Gäste, sie anzusprechen und in ihre Aktivitäten mit einzubeziehen, widerstanden. Sie war ohnehin eine Einzelgängerin, so dass ihr das nicht schwergefallen war. Sie hatte gewiss nicht die Absicht, diesem Mann beim Kaffee – oder etwas anderem – Gesellschaft zu leisten.
    Er verzog den Mund. “Ich habe keine Frau”, erzählte er trocken. “Und selbst wenn ich eine hätte, wüsste ich nicht, was falsch daran sein sollte, Sie zu bitten, mit mir eine Tasse Kaffee zu trinken.”
    Juliet spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Vielleicht war sie ein bisschen übervorsichtig, doch ihre bisherige Lebenserfahrung hatte sie gelehrt, anderen Menschen nur wenig zu vertrauen – besonders einem einsamen Mann, dem sie so zufällig begegnet war.
    “Ich werde nicht …”
    “Würden Sie bitte das Tablett auf den Tisch stellen? Und bringen Sie noch eine Tasse!” Der goldblonde Fremde sprach über Juliets Schulter hinweg, und als sie sich umdrehte, sah sie den Kellner mit seinem Kaffeetablett kommen. Tatsächlich befanden sich neben Kaffee auch Croissants und Brötchen darauf.
    Er ist offensichtlich ein Mann, der es gewohnt ist, Befehle zu erteilen, und erwartet, dass sie befolgt werden, dachte sie, während sie zuschaute, wie der Kellner das Tablett auf den Terrassentisch stellte.
    “Kommen Sie und setzen Sie sich!” forderte er sie auf, während er mit langen Schritten zurück zur Terrasse schlenderte. “Möchten Sie etwas essen?” Er deutete auf die Brötchen und die Croissants. “Das reicht für zwei.”
    Juliet schaute ihn verwirrt an. Sie hatte seine Einladung zum Kaffee zwar nicht ablehnen können, aber ihm musste klar sein, dass sie im Begriff dazu gewesen war, als der Kellner kam. Und doch ignorierte er das einfach. Er hatte sie in eine Position gebracht, in der sie unhöflich wirken würde, wenn sie ablehnte.
    Widerwillig gesellte sie sich zu ihm. Der Mann wartete, bis sie es sich bequem gemacht hatte, bevor er Platz nahm. Statt einen Stuhl ihr gegenüber zu nehmen, wie sie gehofft hatte, setzte er sich einfach links neben sie.
    “Ich möchte nichts essen, danke”, lehnte sie steif ab. Sie fühlte sich in dieser Situation nicht wohl. Sie hatte den Eindruck, zu etwas gezwungen zu werden, und das passte überhaupt nicht zu ihrem gewöhnlich selbstständigen Wesen.
    Er schaute sie abschätzend an. “Sie sehen nicht so aus, als ob Ihnen ein paar Pfund schaden könnten.” Sein Blick war dabei auf ihre fast knabenhafte Figur gerichtet.
    Juliet war sich der Tatsache wohl bewusst, dass sie jetzt, mit ihren siebenundzwanzig Jahren, wahrscheinlich schlanker als je zuvor war und dass es nicht zu ihr passte, so dünn zu sein, aber sie schätzte es nicht, dass dieser Mann ihr das sagte. “Nur Kaffee, danke”, erklärte sie. Sie hatte die Absicht, ihn so schnell wie möglich zu trinken und dann die Flucht zu ergreifen.
    Doch während er nickte, bevor er ihr den heißen Kaffee einschenkte, wurde ihr klar, dass ihr Plan völlig unrealistisch war. Sie goss reichlich Sahne in die Tasse, wusste aber, dass der Kaffee dennoch zu heiß war, um eilig getrunken zu werden.
    “Ich heiße übrigens Liam.” Er schaute sie fragend an.
    “Juliet”, murmelte sie in ihre Tasse, bevor sie zögernd einen Schluck von der dampfenden Flüssigkeit nahm.
    “Danke!” Er lächelte unverbindlich, als der Kellner mit der zweiten Tasse und noch einem Teller kam. “Sind Sie geschäftlich hier oder zum Vergnügen?”
    Juliet blickte scharf zu
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