Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Rosen auf Mallorca

Wilde Rosen auf Mallorca

Titel: Wilde Rosen auf Mallorca
Autoren: Madeleine Ker
Vom Netzwerk:
auf dem Tisch absetzte und sich niederließ, wobei sie es strikt vermied, in Liams Richtung zu schauen.
    Sie fühlte sich nicht mehr sehr hungrig, als sie auf den Salat und das Obst auf ihrem Teller blickte. Was machte sie hier überhaupt? Gott, das alles war Zeitvergeudung und …
    “An Ihrer Stelle würde ich das essen”, murmelte eine vertraute Stimme über ihr. “Sie sehen aus, als ob der leiseste Windstoß Sie wegpusten würde!” fügte Liam grimmig hinzu.
    Juliet errötete verärgert, als sie seinen Kommentar hörte. “Ich hätte das Essen wohl kaum ausgewählt, wenn ich nicht die Absicht hätte, es zu verzehren”, gab sie spitz von sich, wobei sie ihre Gabel in ein Stück Melone spießte und es betont langsam zum Mund führte. Danach schaute sie ihn herausfordernd an.
    “Obst und Salat …” Er schüttelte den Kopf, während er auf dem Stuhl neben ihr Platz nahm. “Damit kann man wohl kaum Pfunde ansetzen, nicht wahr?”
    Sie schluckte das Stück Melone und erstickte fast daran, weil sie vergessen hatte, es zu kauen. “Ich habe nicht die Absicht, ‘Pfunde anzusetzen’, danke!” brachte sie schließlich heraus.
    Liam beugte sich vor. Seine Ellenbogen ruhten neben ihr auf dem Tisch. Die Härchen an seinen gebräunten Armen glänzten ebenfalls golden. “Es mag ja modisch sein, schlank zu sein, Juliet”, sagte er leise, “aber die meisten Männer bevorzugen eine Frau, die man richtig anfassen kann.”
    Sie keuchte als Reaktion auf diese Vertraulichkeit. Diesem Mann musste doch inzwischen ganz klar sein, dass sie seine aufdringliche Gesellschaft nicht schätzte. Gott, sie hatte ihm klipp und klar gesagt, dass sie nicht zu haben sei. Aber vielleicht ist diese Tatsache allein eine Herausforderung für ihn, gestand sie sich matt ein.
    “Mir ist wirklich völlig egal, was die meisten Männer bevorzugen”, erklärte sie ihm. “Aber wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mein Mittagessen gerne in Ruhe zu mir nehmen.” Sie schaute ihn bedeutungsvoll an.
    “Lassen Sie sich nicht stören!” Er lehnte sich entspannt zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie verschmitzt an.
    “Sie …” Sie brach ab und blickte an ihm vorbei zu dem Tisch, an dem er Minuten zuvor noch gesessen hatte.
    Eine Frau saß jetzt an dem Tisch und schaute fragend zu ihnen herüber – eine wunderschöne Frau, die Mitte dreißig sein musste. Ihr blondes Haar war kurz, aber perfekt gestylt, ihr Make-up gekonnt aufgetragen. Und sie wartete offensichtlich auf Liam … Er hatte seit seiner Ankunft hier nicht viel Zeit vergeudet. Frühstück mit Juliet, Mittagessen mit dieser anderen Frau! Und die andere Frau mit ihrer leicht üppigen Figur sah genau wie die Art Frau aus, die ein Mann anfassen konnte!
    Juliet wandte sich wieder an Liam: “Ich glaube, Ihre Begleiterin ist gerade gekommen”, informierte sie ihn direkt.
    Er richtete seinen Blick beiläufig zu dem Tisch hinüber und hob die Hand grüßend in Richtung der Frau, bevor er sich wieder an Juliet wandte: “Vielleicht sehe ich Sie später”, sagte er heiser, während er aufstand, um zu gehen.
    Nicht, wenn ich dich zuerst sehe! Diesem aufdringlichen Mann aus dem Weg zu gehen würde die beiden letzten Tage ihres Aufenthalts zu einer noch größeren Prüfung machen, als die vorangegangenen sechs es gewesen waren. Vielleicht aber auch nicht, dachte sie und zog eine Grimasse, als sie bemerkte, wie die schöne blonde Frau zu ihm aufschaute und lächelte. Er sah aus, als sei er mit ihr völlig beschäftigt. Gott sei Dank!
    Männer, vor allem der Typ, für den sie Liam hielt, waren nichts, was sie in ihrem Leben wollte. Sie wollte keinen Mann in ihrem Leben!
    Außer Edward Carlyle. Sie musste ihn unbedingt in ihrem Leben haben, im Leben von “Carlyle Properties” – andernfalls würde es kein Unternehmen mehr geben.
    Dieser Gedanke brachte sie völlig davon ab weiter zu essen, und sie legte die Gabel beiseite und ließ das Essen unberührt.
    Sie wollte gehen, war sich aber der Tatsache bewusst, dass Liam sie zweifellos beim Gehen beobachten würde, wenn sie das täte.
    Aber was macht das schon, ob Liam dich beobachtet oder nicht? tadelte sie sich verärgert selbst und stand entschlossen auf.
    Sie ging mit erhobenem Kopf an dem Tisch vorbei, an dem er mit der attraktiven blonden Frau saß. Er war in ein Gespräch mit seiner Begleiterin vertieft und schaute nicht einmal in ihre Richtung. Juliet war noch wütender auf sich, weil sie überhaupt den Gedanken gehabt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher