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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr
Autoren: Christopher Ross
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Glamour-Girl« hochstilisiert worden war, obwohl Peggys Eltern gar keine Farmer gewesen waren, ließ sie mehrmals aufwachen. Einmal glaubte sie Dusty unruhig wiehern zu hören. Sie stand auf und ging zur Koppel, nur um festzustellen, dass er sich hingelegt hatte und fest schlief.
    Am nächsten Morgen wurde sie von Donna geweckt. Das Mädchen half ihr Dusty zu füttern und ihn zu striegeln, und als Peggy von ihrem ersten Ritt zurückkehrte, wartete es bereits mit dem Frühstück auf sie. »Daran könnte ich mich gewöhnen«, sagte Peggy fröhlich. »Jetzt musst du mir nur noch die Reporter vom Hals halten!«
    Und das tat Donna tatsächlich: Als einer der Reporter am späten Vormittag vor ihrem Camper erschien, kletterte Donna aus dem Wagen und verkündete ernst: »Bitte erst nach ihrem Ritt. Sie muss sich jetzt auf den Wettkampf konzentrieren.«
    Gegen Mittag kamen nicht nur Annie und Charlie vorbei, um ihr Glück zu wünschen. Zu ihrer Überraschung ließen sich auch andere Bekannte sehen. Congressman Walter S. Baring, der einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Washington nutzte, um sich das Rodeo anzusehen; Gordon Harris, Annies Chef, der viel zu neugierig war, um sich den spannenden Zweikampf entgehen zu lassen; und Toby und Susan mit ihren Eltern. »Wir drücken dir fest die Daumen!«, versprachen sie. »Im nächsten Sommer dürfen wir wieder zu euch auf die Ranch. Gibt es dann auch wieder ein Rodeo?«
    »Ganz sicher«, erwiderte Peggy. »Ich freue mich schon auf euch.«
    Die letzte halbe Stunde vor dem Barrel Racing war Peggy mit ihrem Wallach allein. Donna war zu Annie und Charlie auf die Tribüne gegangen, um besser sehen zu können. Wie alle anderen Reiterinnen konzentrierte sich Peggy auf den bevorstehenden Ritt. Sie überprüfte, ob der Sattel richtig lag, der Sattelgurt fest genug war und die Steigbügel die richtige Länge hatten, bewegte Dusty auf dem sandigen Platz hinter der Arena und beugte sich immer wieder zu ihm hinunter und sprach eindringlich mit ihm. Nur einmal nahm sie Dixie aus den Augenwinkeln wahr. Die Texanerin musterte sie spöttisch, als sie an ihr vorbeiritt.
    Die ersten Reiterinnen kamen in die Arena. Sie holten gute Zeiten heraus, besonders das Mädchen aus Wyoming, das schon in Reno auf dem dritten Platzgelandet war. »17,1 Sekunden«, verkündete der Ansager, »das ist eine gute Zeit, das ist sogar eine sehr gute Zeit, aber noch waren die Favoritinnen ja nicht in der Arena. Als vorletzte Reiterin begrüßen wir die Königin des Barrel Racing, Miss Dixie Malone aus Fort Worth in Texas! Zeig ihnen, was du kannst, Dixie!«
    Während Dixie durch die Arena fegte und sensationelle 16,2 Sekunden vorlegte, verharrte Peggy abseits des Trubels. Sie saß leicht vornübergebeugt im Sattel, die Augen geschlossen und mit den Gedanken nur bei Dusty. Wie Charlie es ihr beigebracht hatte. »Konzentriere dich auf ihn, dring in seine Gedanken und sag ihm, dass er schneller als Bluebonnet ist«, hatte er gesagt. »Er muss es glauben, Peggy, er muss spüren, wie wichtig dieser Ritt ist, was von ihm gefordert wird.«
    Als sie den Kopf hob, ritt Dixie gerade aus der Arena. Auf ihrem hübschen Gesicht lag das strahlende Lächeln einer Siegerin, die genau wusste, dass nur noch eine Weltklasseleistung sie vom Thron stoßen konnte. »Viel Glück!«, wünschte sie ihrer Konkurrentin, aber Peggy hörte schon am Tonfall, dass es nicht ehrlich gemeint war.
    »Der Augenblick, auf den wir gewartet haben, ist endlich gekommen«, machte der Ansager es spannend. »Als letzte Starterin dieses Wettbewerbs reitet Miss Peggy Corbett aus Montana. Sie lebt jetzt auf der Double-Lazy-Heart-Ranch in Nevada und fühlt sich stark genug, die führende Dixie Malone zu schlagen.Aber Dixie hat unglaubliche 16,2 Sekunden vorgelegt. Werden Peggy und ihr Wallach Dusty das Unmögliche schaffen? Werden sie diese Zeit unterbieten?«
    Angespannte Stille legte sich über die Arena. Peggy saß locker im Sattel, die Zügel in der linken Hand, die rechte erhoben und zum Anfeuern bereit. Sie sah nicht, wie Annie und Charlie die Daumen drückten, wie Donna vor Aufregung an den Nägeln kaute, wie selbst Congressman Baring und Gordon Harris den Atem anhielten. Sie dachte nur an Dusty und den bevorstehenden Ritt. Jetzt kommt es darauf an, signalisierte sie ihm, dafür haben wir die ganze Zeit trainiert.
    »Und los!«, rief der Starter.
    Ihre Hand klatschte bereits auf das Hinterteil des Wallachs, als das Startsignal kam. Mit einem unglaublichen Satz
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