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Wilde Flammen

Wilde Flammen

Titel: Wilde Flammen
Autoren: Nora Roberts
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richtige Bezeichnung, nicht wahr? Oder klingt das heutzutage zu altmodisch? Ist ›Freundin‹ besser? Weißt du, ich habe das hier nämlich noch nie gemacht.«
    Ebenso langsam wie sie stellte jetzt auch Keane seinen Becher ab und erhob sich. Doch er kam nicht auf sie zu, taxierte sie nur mit seinem durchdringenden Blick. »Jo, du weißt ja nicht, was du da sagst.«
    Â»Oh doch, sehr genau sogar.« Sie nickte zur Bekräftigung. »Mir fehlt möglicherweise die moderne Terminologie, aber ich weiß ganz genau, was ich will. Und ich glaube, du weißt es auch. Ich möchte mit dir zusammen sein.« Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich möchte mit dir schlafen. Ich möchte mit dir leben … ich meine, wenn es dir recht ist. Oder wenigstens in deiner Nähe.«
    Â»Jo, du redest wirres Zeug«, fiel Keane ihr scharf ins Wort. Abrupt wandte er ihr den Rücken zu. Die Hände, die in seinen Hosentaschen steckten, waren nun zu Fäusten geballt. »Du weißt ja nicht, was du da verlangst.«
    Â»Du willst mich nicht mehr?«
    Aufgebracht wirbelte er herum, wütend über das leichte Erstaunen in ihrer Stimme. »Wie kannst du das fragen!«, verlangte er hitzig zu wissen. »Natürlich will ich dich! Ich bin schließlich weder tot noch senil.«
    Der nächste Schritt, näher zu ihm hin … »Aber wenn ich dich will und du mich willst, warum können wir dann kein Liebespaar werden?«
    Fluchend packte Keane sie bei den Schultern. »Glaubst du wirklich, ich könnte für einen Winter mit dir zusammen sein und dich dann so einfach gehen lassen? Meinst du, zu Beginn der Saison winkte ich dir fröhlich zum Abschied zu, wenn der Zirkus wieder auf Reisen geht? Ahnst du denn nicht, was du mir antust?« Er schüttelte sie, sodass sie gar keine Möglichkeit fand, ihm zu antworten. »Du machst mich verrückt!«
    Abrupt riss er sie an sich heran und presste den Mund auf ihre Lippen, die Finger hart in ihre Schultern gegraben. In Jos Kopf begann sich alles zu drehen und vermischte sich in einem Strudel aus Verwirrung, Qual und Ekstase. Es war so lange her, seit sie seine Lippen hatte schmecken können. Sie hörte das heisere Stöhnen, als er sich von ihr löste und abwandte. Der Raum um sie herum schien auf seltsame Weise zu schwanken.
    Â»Was muss ich noch alles tun, um dich loszuwerden?«, knurrte er wutentbrannt.
    Jo bebte vor Empörung. »Ich bezweifle, dass ein Kuss da der richtige Weg ist!«
    Â»Das ist mir klar«, murmelte er. »Deshalb übe ich mich auch schon in Selbstbeherrschung, seit ich die Tür geöffnet habe und dich dort auf der Schwelle stehen sah.«
    Jo legte ihm sacht die Hand auf den Arm. »Du bist ja völlig verspannt.« Wie gern hätte sie die Anspannung aus seinen Muskeln wegmassiert. »Es tut mir leid, wenn ich das hier falsch angefangen habe. Ich dachte, wenn ich es erst mal offen ausspreche, dann ist das besser, als dich einfach zu verführen. Ich glaube so oder so nicht, dass ich besonders gut darin gewesen wäre.«
    Der Laut, den Keane ausstieß, lag irgendwo zwischen Stöhnen und Lachen. »Oh Jolivette.« Er drehte sich um und zog sie in seine Arme. »Wie soll ich dir nur widerstehen? Wie soll ich mich von dir fernhalten, wenn allein der Gedanke an dich mich in den Wahnsinn treibt?«
    Seufzend schmiegte sie sich an ihn und schloss die Augen. »Ich habe mich so danach gesehnt, von dir gehalten zu werden. Ich will zu dir gehören, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist.«
    Â»Nein.« Er hielt sie entschlossen von sich ab. »Verstehst du denn nicht? Einmal wäre zu viel, und ein ganzes Leben zu wenig. Ich liebe dich zu sehr, um dich gehen zu lassen. Doch weil ich dich liebe, weiß ich auch, dass ich dich gehen lassen muss.«
    Der Schock raubte ihr die Sprache, sie konnte ihn nur anstarren, während er weitersprach. »Als es mir noch nicht klar war, als ich dachte, ich sei einfach nur fasziniert von dir, da war es viel einfacher. Ich habe geglaubt, dass es von allein vergeht, wenn ich mit dir schlafe. Doch in der Nacht, als Ari starb und du in meinen Armen einschliefst, da erkannte ich, wie sehr ich dich liebe. Dass ich mich eigentlich schon vom ersten Augenblick an in dich verliebt habe.«
    Â»Aber …« Sie schüttelte verständnislos den Kopf. »Du hast es mir nie gesagt. Du warst immer so kalt und
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