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Wie zaehmt man einen Scheich

Wie zaehmt man einen Scheich

Titel: Wie zaehmt man einen Scheich
Autoren: Trish Morey
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aufzugeben und hinter sich zu lassen. Ihnen als das einzige andere infrage kommende Mitglied der Königsfamilie von Jemeya steht diese Option nicht offen.“
    „Trotzdem kann ich immer noch Nein sagen. Und das tue ich hiermit.“
    „Ich wiederhole, dass Sie diese Option nicht haben.“
    Sie seufzte frustriert auf und ballte die Fäuste an den Seiten. Er gähnte nur und sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. Vermutlich würde sie jetzt auch noch mit dem Fuß aufstampfen, wie ein verzogenes Kind. Nützen würde es ihr nichts.
    „Hören Sie“, hob sie an, und das Blitzen in ihren Augen zeigte deutlich, dass ihr ein neuer Ansatz für die nächste Attacke eingefallen war. Sie lächelte sogar, wenn man das leichte Verziehen der Lippen ein Lächeln nennen konnte. „Das alles ist nicht wirklich nötig. Der Pakt ist Jahrhunderte alt. Wir alle haben uns weiterentwickelt. Es kann sich nur um ein Missverständnis handeln.“
    „Glauben Sie?“
    „Ich bin fest davon überzeugt.“ Sie hielt die Hände vor sich, als würde sie predigen. Vermutlich hatte sie das auch vor, denn eine ungeheure Energie ging plötzlich von ihr aus, alles an ihr schien unglaublich lebendig. Erneut dachte er, wie schön sie war, wie fein ihre Züge, wie voll ihr Mund. Nein, es würde wirklich keine Qual sein, mit ihr zu schlafen.
    „Mein Vater liebt mich. Um nichts auf der Welt würde er mich zwingen, einen Mann zu heiraten, den ich nicht liebe.“
    „Um nichts auf der Welt?“ Er hob eine Augenbraue. „Auch nicht, damit die Allianz zwischen unseren Ländern bestehen bleibt?“
    „Vielleicht ist es an der Zeit, dass ein neuer Vertrag aufgesetzt wird.“ Sie hatte sich in Fahrt geredet. „Die Zeiten haben sich geändert … die ganze Welt hat sich geändert! Wir können unsere Länder in die Zukunft führen, mit einer neuen, einer besseren Allianz. Einer Allianz, die in die heutigen Zeiten passt, anstatt eine, die aus einer längst vergangenen Ära stammt.“
    Er verschränkte die Arme, verkniff sich das Grinsen und tat, als würde er ernsthaft darüber nachdenken. „Ein neuer Vertrag? Interessante Idee.“
    „Schließlich ist da auch meine Arbeit in Jemeya. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Vater mich so einfach von meinen Pflichten entbindet.“
    „Ah ja, Ihre Arbeit. Jemand wie Sie würde es natürlich als Arbeit ansehen, Waisenkindern Märchen vorzulesen. Zweifelsohne wichtige Arbeit. Vor allem gibt das ganz großartige Publicity-Fotos.“
    Ihr Lächeln erstarb. „Ich lehre die Kinder unsere Sprache! Ich bringe ihnen Lesen und Schreiben bei.“
    „Und sicher kann das niemand sonst in ganz Jemeya, richtig?“ Er stieß sich von der Säule ab, an die er gelehnt stand. „Akzeptieren Sie es, Prinzessin. Für Jemeya sind Sie so unnötig wie ein Kropf.“
    „Wie können Sie es wagen?“
    „Ich wage es, weil es Zeit wird, dass Ihnen jemand die Augen öffnet. Sie haben zwei ältere Brüder, von denen der Erstgeborene den Thron übernehmen wird. Sollte er das aus irgendeinem Grund nicht können, gibt es den jüngeren Bruder als Alternative. Also, welchen Zweck haben Sie für Jemeya? Sie sind die überflüssige Prinzessin, der Überschuss, der nicht gebraucht wird. Wenn Sie Ihrem Land in irgendeiner Hinsicht nützlich sein wollen, heiraten Sie mich.“
    Eiskalter Hass glitzerte in ihren Augen. „Ich sagte es bereits mehrmals – ich werde Sie nicht heiraten, und mein Vater wird mich nicht zwingen. Welche vernünftige Frau würde schon jemanden wie Sie heiraten wollen? Sie haben mich tatsächlich glauben lassen, Sie hätten mich vor einem Irren gerettet, dabei sind Sie genauso verrückt. Vielleicht sollten Sie etwas akzeptieren – Sie sind ein arroganter Rüpel, der vor nichts haltmacht, um sich den Thron von Al-Jirad zu sichern! Ich werde Sie nicht heiraten, und wären Sie der letzte Mann auf Erden!“
    Blut pochte dröhnend hinter seinen Schläfen. Wie musste er in einem früheren Leben gesündigt haben, dass er sich eine egoistische Prinzessin wie diese hier als Ehefrau aufbürden sollte? Welche Götter hatte er so maßlos beleidigt, dass sie ihm einen derart zänkischen Drachen schickten?
    Hätte er eine Wahl, würde sonst Mustafa nicht die Krone an sich reißen … er würde sie zurück in das Wüstenlager bringen und nichts mehr mit ihr zu tun haben.
    „Sie glauben, ich wäre darauf aus, König zu werden? Glauben Sie wirklich, ich wollte ein egoistisches Weibsbild zur Ehefrau, wenn sie eindeutig den besseren Teil des Deals
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