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Wie zaehmt man einen Scheich

Wie zaehmt man einen Scheich

Titel: Wie zaehmt man einen Scheich
Autoren: Trish Morey
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ihre Suite und sich einschließen. Sie würde erst wieder hervorkommen, wenn ihr Vater hier war und alles für die sichere Rückreise nach Jemeya arrangiert war. Dieses Mal hielten keine Fesseln sie zurück, dieses Mal gab es keine Wachen.
    Für einen Moment war sie fest davon überzeugt, dass sie es schaffen würde, bis sie die schicksalhaften Worte hinter sich hörte.
    „Und wenn ich Ihnen außerdem sagte, dass ich mit dem Segen Ihres Vaters zu Ihnen kam?“
    Wie erstarrt blieb sie stehen. Panik erfasste sie, sie konnte sich nicht mehr rühren. Sie hörte nur noch das brausende Rauschen des eigenen Blutes in ihren Ohren.
    Zu Ihnen kam? Hieß das, er war gestern Nacht in dem Lager gewesen? Er war einer der Männer der Rettungstruppe? Oder sollte er gar derjenige sein, der die Zeltwand aufgeschlitzt hatte? Der sie an seinen Körper gepresst und den dumpfen Puls in ihrem Leib in Gang gesetzt hatte? Der, in dessen Armen sie auf dem Pferderücken geschlafen hatte?
    Der Fremde war auch groß und breit gebaut gewesen, offensichtlich durchtrainiert und genauso unerträglich arrogant. Allerdings war er ganz in Schwarz gekleidet gewesen, sein Gesicht hinter einer Maske verborgen, so dass sie von seinem Gesicht nur die blitzenden dunklen Augen hatte sehen können.
    Nein, das konnte nicht sein. Sie weigerte sich, diese Möglichkeit überhaupt in Betracht zu ziehen!
    Die Starre löste sich, sie schwang herum. „Sie bluffen! Sie haben zugegeben, heute mit meinem Vater gesprochen zu haben. Da hat er Ihnen alles über meine Rettung berichtet, und jetzt nutzen Sie das aus. Ich soll mich Ihnen verpflichtet fühlen, damit ich auf …“ Sie suchte nach einem Wort, das ihm den Irrsinn klarmachen würde. „… auf diese Verrücktheit eingehe.“ Und das stand völlig außer Frage! „Fantasieren Sie ruhig weiter. Mein Vater wird morgen sicherlich höchst amüsiert sein.“
    Er stieß sich vom Schreibtisch ab und überbrückte den Abstand zwischen ihnen mit langen Schritten. Blieb groß, ja fast bedrohlich vor ihr stehen, schaute kalt auf sie herunter. „Da wir gerade von Fantasien reden, Prinzessin, möchte ich diese eine mit Ihnen teilen: Ich bin gespannt darauf, was Ihr Mund alles vollbringen kann, wenn Leidenschaft und nicht Angst Sie im Griff hält.“
    Der Schock jagte einen Blitz über ihren Rücken, fuhr durch ihren ganzen Körper, ließ sie die Hände zu Fäusten ballen, damit sie ihn nicht ohrfeigte. „Wie können Sie es wagen, so zu mir zu sprechen?“
    Er streckte die Hand aus, fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Sie sind es, die mir die Idee in den Kopf gesetzt hat, Prinzessin. Sie mit Ihren kleinen scharfen Zähnen.“
    Sie schnappte nach Luft und wich zurück. „Sie!“
    Lächelnd verschränkte er die Arme vor der Brust, und jetzt sah sie es: den roten Abdruck, den ihr Biss auf seinem rechten Zeigefinger hinterlassen hatte.
    Er konnte mitverfolgen, wie sie die Augen aufriss, als sie begriff. Und er konnte ihre Angst förmlich wahrnehmen.
    Es war ein seltsam gutes Gefühl.
    „Genau, Prinzessin, ich. Sie haben mir Ihr Zeichen aufgedrückt. Ist das eine Tradition in Jemeya? Dass man den Versprochenen kennzeichnet?“
    Sie hielt seinem Blick trotzig stand. „Es ist gleich, wer Sie sind und ob Sie gestern Nacht dort in dem Lager waren. Ich schulde Ihnen nichts außer meinem Dank, und ich kann Ihnen versichern, den haben Sie. Trotzdem werde ich Sie nicht heiraten.“
    „Sie können sich sträuben, so viel Sie wollen, Prinzessin. Es gibt keine andere Lösung.“
    „Und wenn ich mich weiterhin weigere?“
    Er lächelte nur. „Vielleicht gäbe es doch eine Möglichkeit, wenn Sie tatsächlich so absolut dagegen sind.“
    „Nämlich?“
    „Ich bringe Sie zurück zu Mustafas Wüstenlager. Dann kann er nach Belieben mit Ihnen verfahren. Die Wahl liegt bei Ihnen, Prinzessin.“
    Sie sah aus, als könnte sie jeden Moment explodieren. Ihr Gesicht war hochrot, die Hände hatte sie an den Seiten zu Fäusten geballt, ihre Augen schleuderten Dolche. „Wenn mein Vater seine Gespräche mit dem König abgeschlossen hat und morgen kommt, wird er Ihnen dasselbe sagen – es wird keine Heirat geben.“
    Plötzlich war er das Spiel leid, auch wenn sie das einzig Amüsante in einer Welt war, die von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt worden war. Ihre Rettung hatte ihn seit Langem wieder mit seinen drei Freunden zusammengebracht. Sie seinem verhassten Halbbruder unter der Nase wegzuschnappen, war eine so unglaublich
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