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Wie Yoga heilt

Wie Yoga heilt

Titel: Wie Yoga heilt
Autoren: Tara Stiles
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und pflegen. Das stellt die Weichen für eine weit größere Leichtigkeit in allen Lebensbereichen.
    Ich bin davon überzeugt: Wenn die Zahl der Yoga-Praktizierenden eine kritische Masse erreicht, werden viele unserer kollektiven psychischen und physischen Gesundheitsprobleme immer mehr dahinschwinden. Aber damit Yoga zu einer Massenbewegung wird, müssen die Leute begreifen, dass wirklich jeder Yoga machen kann.
    Du musst nicht Patañjalis achtfachem Pfad folgen oder in einen Ashram ziehen, um in deinem Leben von Yoga zu profitieren. Du musst nur anfangen zu üben. Es ist einfach, leicht und wirkungsvoll.
    Was ist der erste Schritt? Atmen.
    Und der nächste? Beobachten.
    Die acht Glieder des Yoga
    Patañjali schrieb über das System, das heute unter dem Namen Ashtanga-Yoga oder die acht Glieder des Yoga bekannt ist. Hier sind die ethischen Richtlinien, die er für alle Yoga-Praktizierenden entwickelt hat – einschließlich dir selbst, wenn du magst.
    Yama: Verbote, die uns daran hindern, Gewalt auszuüben, zu lügen und zu stehlen
    Niyama: Regeln, deren Befolgung Zufriedenheit, Reinheit und Toleranz zur Folge hat
    Asana: Körperübungen (Yoga-Stellungen)
    Pranayama: Atemtechniken
    Pratyahara: Vorbereitung zur Meditation, die Abschottung des Geistes von Sinneseindrücken
    Dharana: Zustand der Konzentration; die Fähigkeit, den Geist für eine bestimmte Zeit auf einen einzigen Gegenstand gerichtet zu halten
    Dhyana: Meditation; die Fähigkeit, sich unbestimmt lange auf nichts – keinen Gegenstand – zu konzentrieren
    Samadhi: Versenkung, im Hier und Jetzt sein und die wesentliche Natur des eigenen Selbst erkennen
    Beobachten, ohne zu werten
    Beobachten, ohne zu werten, ist die Grundlage jeder Meditation. Das gilt auch für den Yoga, der letztendlich nichts weiter ist als eine Bewegungsmeditation. Wirklichen Nutzen entfaltet Yoga erst dann, wenn du es schaffst, diese Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe in alle Bereiche deines Lebens zu transportieren. Andernfalls ist Yoga lediglich eine Abfolge von Beugen und Dehnungen; auch schön und gut, aber nicht Sinn der Sache.
    Du bist immer derselbe, ob auf der Yogamatte oder jenseits davon. Yoga zu praktizieren ist eine gute Gelegenheit, deine Gewohnheiten und Neigungen zu beobachten. Gibst du zu leicht auf? Arbeitest du hart, aber wenig effektiv? Machst du dich selbst fertig, wenn etwas nicht klappt? Gibst du gern an, wenn etwas gut läuft? Wenn wir Yoga machen, geben wir uns den nötigen Raum, all diese Dinge zu betrachten, ohne sie zu beurteilen. Wir gewinnen eine andere Perspektive und arbeiten an einer dauerhaften Änderung zum Besseren.
    Wenn wir uns darin üben zu beobachten, ohne zu werten, nehmen wir uns den Raum und die Zeit, uns von Belastungen zu lösen. Diese Belastungen entstehen, wenn wir gefühlsmäßig in den Augenblick verstrickt sind. Beim Üben verringern wir gleichzeitig das Bedürfnis, ausschließlich impulsiv zu reagieren. Das baut Stress ab und löst die Anspannung direkt an der Quelle. Stress und Angst können den Blutdruck in die Höhe treiben, das Immunsystem schwächen und im Laufe der Zeit die Entstehung von Unwohlsein und Krankheiten fördern. Gut, dass es die langen, tiefen Atemzüge gibt, die hier schnell Hilfe bringen!
    In der Meditation beobachten wir das Jucken, anstatt uns zu kratzen.  – Ram Dass
    Balanceakt: im Hier und Jetzt sein
    Wenn du perfekt ausbalanciert in der Baum-Stellung stehst, ist alles leicht: Dein Atem ist tief und entspannt, und deine Muskeln arbeiten ganz genau so, wie du es gerne hättest. Wenn du einen guten Tag hast, passiert dasselbe. Deine Atmung ist ruhig, dein Körper arbeitet harmonisch mit deinem Geist zusammen. Alles fühlt sich viel leichter an, weil du in einem Zustand des Gleichgewichts bist.
    Warum ist Balance so wichtig? Betrachten wir es vom Standpunkt der Lebenslektionen aus, geht es darum, zu lernen, wie man sich wohl fühlt, ohne dass einem das eigene Ego in die Quere kommt. Sagen wir, du machst einen Kopfstand. In dem Moment, wo du denkst: »Wow, ich schaffe diese Stellung!«, gerätst du normalerweise ins Wanken. Du bist nicht mehr im Augenblick versunken und kommst aus dem Gleichgewicht, sobald du darüber nachdenkst, was du tust, und es bewertest, anstatt es einfach nur zu erleben und zu genießen.
    Das ist es, was Yoga uns lehrt: wie wir ganz in der Gegenwart sein können, egal unter welchen Umständen. Wir konzentrieren uns auf die Atmung, denn mit jedem Einatmen schaffen wir mehr Raum in
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