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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
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    Sondereinsatzkreuzer STERNENFAUST
    26. Juli 2258, 15:44 MST
     
    Die Schuppen der sauroiden Gastoffizierin Shesha’a raschelten leise. Es klang beinahe wie ein leichter Regen.
    Seit einer dreiviertel Stunde wüteten zwischen Erd- und Marsbahn jene Unbekannten Bioform-Objekte , denen Dana Frost bereits in einer anderen Zeitlinie begegnet war.
    Nur Dana kannte den Namen dieser gigantischen, quallenartigen Kunstwesen, denen keine Spezies der Milchstraße etwas entgegenzusetzen vermochte.
    Die inzwischen auf sechs Exemplare angewachsenen Kunstwesen vernichteten mit ihren gelbroten Energielanzen ein Star-Corps-Schiff nach dem anderen. Aber auch die Gemini-Verbände, die das Star Corps hatten abfangen wollen, wurden zum Opfer der Orphanen.
    Die im Star-Corps-Jargon als UBO – als unbekannte Bioform-Objekte – bezeichneten Entitäten warfen sich unterschiedslos auf jedes Raumschiff in ihrer Reichweite.
    Eines dieser UBO war sogar über die STERNENFAUST hinweggeschossen, und Dana hatte für einige Momente befürchtet, dass ihr Schiff nun ebenfalls einem Orphanen zum Opfer fiel.
    Doch das Kunstwesen hatte die STERNENFAUST unbegreiflicherweise ignoriert und war in Richtung der Fixstrom-Emitter geflogen, die ihm wohl als lohnenderes Ziel erschienen.
    Tatsächlich zerstörte der Orphane dann auch sämtliche Emitter und vernichtete damit auch jenes technologische Wunderwerk, das es dem Star Corps ermöglicht hatte, in nur wenigen Minuten vom Tau-Ceti- ins Solsystem zu gelangen.
    Doch der Überraschungsangriff, dessen Ziel es gewesen war, das von den Gemini okkupierte Solsystem zurückzuerobern, wandelte sich von Minute zu Minute mehr zu einem Fiasko.
    Es ist wie damals , erinnerte sich Dana an die alte Zeitlinie. Jeder, der sich am technologischen Erbe der Toten Götter vergriff, rief die Orphanen auf den Plan.
    Das Brückendisplay der STERNENFAUST offenbarte die Aussichtslosigkeit des Kampfes, ganz gleichgültig, ob man nun die angreifenden Star-Corps-Verbände oder die abwehrende Gemini-Flotte in den Blick nahm.
    Gegenwärtig waren allerdings zwei herbeigeeilte starke Gemini-Verbände in besonderem Maße von den Attacken der UBO betroffen. Ihre grellgelben Energiestrahlen, die von einem transparenten, rötlich gefärbten Tunnel ummantelt schienen, jagten durch die beiden Gemini-Flottillen, und dort, wo sie trafen, erglühten die Schutzschirme hell wie ein Hilfeschrei. Ein Schrei, der abrupt endete, wenn die Schirme wegbrannten oder ihre Generatoren versagten. Dann bohrte sich die Energielanze in den metallenen Leib des schutzlosen Schiffes und schuf in wenigen Millisekunden einen Kanal, der aus purer Energie bestand und die angrenzenden Schiffssysteme zur Explosion brachte. Der Raumer wurde dann in Myriaden Teile zerrissen, wurde zu einer Wolke aus glitzernden Partikeln, gespickt mit größeren Trümmern, die trudelnd ihre abgerissenen Kabelbäume und durchtrennten Plasmaleitungen herzeigten wie zerfetzte Eingeweide.
    Danas Warnung vor den Orphanen war von der Einsatzleitung der Operation Deadly Surprise bereits an alle Star-Corps-Verbände weitergegeben worden.
    Die Schiffe der Solaren Welten gingen auf Distanz zu diesen Kunstwesen, da sämtliche Waffensysteme nichts gegen sie auszurichten vermochten. Gaussgeschosse beispielsweise jagten einfach durch die Riesenquallen hindurch, ohne den geringsten Schaden anzurichten.
    Doch selbst diejenigen Star-Corps-Schiffe, die bereits eine größere Distanz zwischen sich und den UBO geschaffen hatten, wurden von den Attacken der Kunstwesen nicht verschont. Es wurde offensichtlich, dass jedes Schiff, ganz gleichgültig, wie weit es sich schon vom Zentrum der Schlacht fortbewegt hatte, zum Opfer der UBO werden konnte, wenn es – mehr oder minder zufällig – in deren Fokus geriet.
    »Die Gemini-Verbände scheinen Anstalten zu machen, sich zurückzuziehen«, meldete Kommunikationsoffizierin Susan Jamil, die permanent den verschlüsselten SC-Funk abhörte.
    »Das wäre dem Star Corps ebenfalls zu empfehlen«, sagte Shesha’a leise.
    Dana gab ihrer shishenischen Adoptivschwester im Stillen recht. Das Wissen um die alte Zeitlinie war mittlerweile gar nicht mehr nötig, um zu erkennen, dass die Operation Deadly Surprise nicht die mindeste Aussicht auf Erfolg hatte. In Anbetracht ihrer Kampfkraft und Zerstörungswut wäre es ein Fehler, die Star-Corps-Verbände am Ort des Geschehens zu belassen. Es drohte die vollkommene Aufreibung der Flotte.
    »Der Rückzug der Gemini-Verbände
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