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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
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erinnerte sich. Zwei Gemini in graublauen Uniformen waren ins Labor gestürmt und hatten ihn umgehend betäubt. Und verschleppt. Wie Ash sicher auch.
    Und nun hing Walter nackt in einem stickigen transparenten Zylinder.
    Er wusste, was es damit auf sich hatte, und es kostete ihn einige Mühe, eine Panikattacke zu verhindern.
    »Ah – da ist er ja!«, gelangte es gedämpft an Walters Ohr.
    Mit wenigen Schritten kam Nummer Zwei heran und baute sich vor Walters transparentem Behältnis auf. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah Walter aus seinen meergrünen Augen an.
    »Sie haben einen angeborenen zu hohen Blutdruck!« Die Stimme von Nummer Zwei drang wie durch Watte zu Walter. »Aber keine Sorge. Geburtsfehler und suboptimale Gen-Anlagen werden von uns natürlich korrigiert.«
    »Womit habe ich diese unwürdige Behandlung verdient?«, rief Walter.
    »Ich denke, Sie wissen sehr genau, wie Sie sich in diese Lage gebracht haben, Nummer Dreiunddreißig. Das Star Corps hat einen Angriff gewagt und hierbei unseren Fixstrom missbraucht. Nummer Elf hat dafür bereits bezahlt. Doch er konnte seinen Plan unmöglich allein durchgeführt haben. Das Star Corps besaß offensichtlich Informationen über das Vorhaben und konnte seine Flotte entsprechend sammeln und positionieren. Für mich steht außer Frage, dass Sie und Nummer Neun für die Kommunikation gesorgt haben. Ihr Bergstrom-Transceiver wird augenblicklich untersucht – aber Sie tun besser daran, wenn Sie Ihren Verrat sofort zugeben, Nummer Dreiunddreißig.«
    »Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich verlange, dass Sie mich freilassen, Nummer Zwei!«
    »Wir werden sehen«, sagte Nummer Zwei. Dann beugte er sich vor und aktivierte irgendetwas im Sockel des Zylinders, der zu Walters Gefängnis geworden war.
    Ein tiefer Summton erklang, und Walter brach der Schweiß aus. Er blickte nach unten und sah, wie ein metallener Ring, der an der Innenwandung des Zylinders anlag, sich langsam nach oben schob.
    »Überlegen Sie sich gut, ob Sie mir etwas zu sagen haben«, sagte Nummer Zwei.
    »Stoppen Sie das verdammte Ding!«, schrie Walter.
    Das Gesicht von Nummer Zwei blieb völlig ausdruckslos. Nur seine grünen Augen leuchteten.
    Panisch blickte Walter erneut an sich herab. Der Ring stoppte plötzlich. Mit einem Mal schossen Hunderte von dünnen metallischen Stiften aus ihm heraus und rasteten mit einem lauten Klacken ein. Im nächsten Augenblick begannen sie synchron zu rotieren und produzierten ein schrilles, an den Nerven zerrendes Geräusch.
    »Das waren nicht ganz die Worte, die ich hatte hören wollen«, sagte Nummer Zwei und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
    Walter schwitzte am ganzen Körper und keuchte vor Angst.
    Die Spitzen der rotierenden Stifte leuchteten langsam auf, bis sie schließlich in einem hellen Orangeton glühten. Dann drang ein leises Knacken an Walters Ohr, und jäh emittierten sämtliche Stifte orangefarbene Strahlen, die sich nur wenige Zentimeter unter Walters Füßen zu einem wabernden Leuchten vereinigten.
    »Ich kann nichts gestehen, das ich nicht getan habe«, schrie Walter.
    Nummer Zwei berührte eine weitere Sensortaste im Sockel. Mit einem leicht quietschenden Geräusch setzte der Ring seine Aufwärtsbewegung fort.
    »Nein!«, schrie Walter.
    Mit einem Mal spürte er einen entsetzlichen Schmerz in seinen Zehen. Walter wollte nicht schreien, doch ein lautes Stöhnen konnte er nicht unterdrücken.
    »Normalerweise sedieren wir unser Klon-Ausgangsmaterial«, rief Nummer Zwei. »Doch in Ihrem Fall, Nummer Dreiunddreißig, habe ich mich zu einer Ausnahme hinreißen lassen. Um ehrlich zu sein, hoffe ich, damit Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.«
    Walter ächzte vor Schmerzen und sah über die Rundung seines Bauches hinweg, wie sich seine Zehen auflösten. Sie verschwanden einfach, völlig spurlos und ohne zu bluten – die Wunden mussten sofort kauterisiert worden sein. Der Ring stieg höher, und seine Strahlen fraßen sich in Walters Fußballen.
    Der Schmerz war nicht länger zu ertragen.
    »Ich gebe es zu!«, schrie Walter. »Ich war es. Nur stoppen Sie das verdammte Ding!«
    Nummer Zwei berührte einen Sensor, und die Strahlen erloschen jäh.
    Walter blickte auf seine zehenlosen Füße hinab und spürte, wie ihm die Tränen kamen. Er fühlte sich, als ob er einen Gewaltmarsch über eine Ebene aus glühenden Kohlen hinter sich hätte.
    »Ich höre«, sagte Nummer Zwei mit sonorer Stimme. »Lassen Sie nichts aus, Nummer
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