Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
Vom Netzwerk:
Dreiunddreißig.«
    Walter stöhnte. Der Schmerz in seinen Füßen war unerträglich. »Ich habe die Exilregierung der Solaren Welten über von Schlichtens Plan informiert«, ächzte Walter. »Ich habe die Kommunikation übernommen und den Zeitpunkt des Fixstrom-Testlaufs übermittelt. Ich war es ganz alleine. Doktor Tregarde weiß nichts von alldem. Er ist nicht involviert.«
    »Den ersten Teil Ihrer Aussage glaube ich Ihnen aufs Wort. Der zweite Teil dürfte mal wieder eine faustdicke Lüge sein. Aber das werde ich schon noch in Erfahrung bringen.«
    »Bitte, glauben Sie mir – es waren nur von Schlichten und ich … Wir wollten Doktor Tregarde nicht mit hineinziehen.«
    Nummer Zwei schüttelte kurz den Kopf. »Ihr hübscher Plan scheiterte aufgrund von unbekannten Bioform-Objekten, die, wie ich glaube, vom Star Corps eingesetzt wurden, aber außer Kontrolle gerieten. Ich möchte alles über diese Kampfquallen wissen, Nummer Dreiunddreißig.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie sprechen«, stöhnte Walter.
    »Ich spreche von diesen quallenartigen Kunstwesen, die sich mit einer unfasslichen hohen Vernichtungskraft auf die Gemini-Flotte stürzten. Ich will alles über diese Geheimwaffe wissen.«
    »Ich habe nie davon gehört und zweifle daran, dass es sich um eine Geheimwaffe des Star Corps handelt. Wenn es aber tatsächlich eine Geheimwaffe sein sollte – wie sollte ich dann davon wissen?«
    »Beleidigen Sie nicht unentwegt meine Intelligenz!«, brüllte Nummer Zwei. »Sie waren Entwicklungschef von Far Horizon; es gibt kein Waffensystem und keinen Schiffstyp im Star Corps, an deren Entwicklung Far Horizon nicht zumindest beteiligt gewesen wäre! Und eine solch effiziente Waffe, wie wir sie erleben mussten, kann nur auf das Konto des bedeutendsten Technologiekonzerns gehen, den die Solaren Welten besaßen. Also, raus mit der Sprache, Nummer Dreiunddreißig!«
    »Denken Sie logisch«, presste Walter unter Schmerzen hervor. »Glauben Sie wirklich, die Solaren Welten ziehen eine derartige Geheimwaffe aus dem Hut, ohne dass einer der von Ihnen übernommenen Star-Corps-Offiziere davon weiß?«
    »Das ist möglich«, beschied Nummer Zwei eiskalt und beugte sich zum Zylindersockel vor. »Es gibt nur eine Methode, mit Sicherheit das zu erfahren, was Sie wissen.«
    »Nein!«, schrie Walter. »Bitte!«
    Doch schon hatte der Leslie-Klon den Sensorschalter berührt. Die orangefarbenen Strahlen schossen aus den Metallstiften und erzeugten ein waberndes Licht, das Walter in eine entsetzliche Angst versetzte.
    Im nächsten Moment setzte sich der Ring wieder in Bewegung, und der Schweiß strömte Walter aus allen Poren.
    Der Schmerz in seinen Füßen raubte ihm beinahe die Besinnung. Walter ersehnte nichts so sehr wie eine Bewusstlosigkeit, doch sie stellte sich nicht ein. Er musste zusehen, wie sich seine Füße Stück um Stück auflösten, wie die Qualen sein Bewusstsein vernebelten. Er schrie.
    »Wenn Ihr Wissen erst einmal Teil des HIVE ist, werde ich wissen, ob Sie die Wahrheit gesagt haben«, sagte Nummer Zwei.
    »Sie sagten, ich würde Ihnen als Original mehr nützen«, schrie Walter. Seine Füße waren verschwunden. Die Strahlen fraßen an seinen Knöcheln und arbeiteten sich die Waden hoch.
    »Das war offenbar eine Fehleinschätzung«, erwiderte Nummer Zwei. »Anstatt uns von größerem Nutzen zu sein, waren sie ein heimlicher Saboteur.«
    »Ich … ich verspreche Ihnen … bitte …« Walter wurde schwarz vor Augen. Endlich kam die ersehnte Bewusstlosigkeit.
     
    *
     
    Oberirdische Forschungsanlagen von Far Horizon
    Kontrollraum von Nummer Zwei
    Amazonis Planitia
    26. Juli 2258, 17:33 MST
     
    Die Magnetfesseln ließen Ash kaum Bewegungsfreiheit. Gemini-Schergen hatten ihn – wie auch Walter – im Labor überwältigt und verschleppt. Und jetzt saß er gefesselt in einem ansonsten wohl bequemen Sessel, während Nummer Zwei nur wenige Meter entfernt an einer Konsole stand.
    Ash spürte sehr deutlich, dass es diesmal ans Eingemachte ging. Hatte er in der Vergangenheit den einen oder anderen Wutausbruch von Nummer Zwei erleben müssen, so deutete dessen geradezu gefährliche Ruhe darauf hin, dass sich die Dinge wesentlich zum Schlechten entwickelt hatten.
    »Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Nummer Neun«, sagte der Leslie-Klon gleichmütig.
    »Wieso fesseln Sie mich?«
    »Tun Sie nicht so scheinheilig, Nummer Neun. Sie sind wieder einmal zum Verräter an den Gemini und dem Großen Plan geworden. Doch dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher