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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
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Mitstreiter eliminierten den unbrauchbaren Teil der Menschheit, und jetzt waren auch noch Kampfquallen aufgetaucht, die anscheinend das Töten im großen Stil fortzusetzen gedachten.
    »Diese Wesen scheinen eine organische Komponente zu besitzen«, fuhr Nummer Zwei fort. »Um mehr über diese Bedrohung zu erfahren, benötige ich einen Exo-Mediziner von außerordentlichem Rang. Ich benötige Sie , Nummer Neun.«
    »Ich bin bereits durch das Shisheni-Klon-Projekt ausgelastet«, sagte Ash mit beißender Ironie.
    »So sehr ausgelastet, dass sie nebenher Pläne schmieden konnten, um die Gemini zu vernichten.«
    »Und ich werde es wieder tun«, sagte Ash. »Und wieder und wieder und wieder.«
    »Sie legen die typische Irrationalität an den Tag, wie sie sehr häufig bei begrenzten, individuellen Neural-Systemen vorkommen.«
    »Sie haben recht, Nummer Zwei«, spottete Ash. »Wollen Sie eine Kostprobe meiner Irrationalität? Mir ist mittlerweile alles gleichgültig. Die Gemini werden früher oder später die gesamte Menschheit auslöschen. Wenn die Kampfquallen dieses Schicksal früher als vorhergesehen in die Tat umsetzen, soll es mir recht sein! Und wenn sie dabei auch noch gleich die Gemini vernichten, wird es mir den Tod versüßen!«
    »Sie scheinen tatsächlich nicht zu begreifen, welchen Großmut ich walten lasse, Nummer Neun. Ich habe Nummer Elf und Nummer Dreiunddreißig ausgelöscht – und ich werde dasselbe mit Ihnen tun, wenn Sie mir nicht helfen.«
    »Sie werden mich ohnehin beseitigen, sobald Sie sich von mir keinen Nutzen mehr versprechen.«
    Nummer Zwei drückte abrupt die Knie durch und kam aus der Hocke wieder hoch. Er schnaubte leise.
    »Wenn ich Ihnen helfe«, fügte Ash hinzu, »dann in der Tat nur, weil ich die Befürchtung hege, dass diese seltsame Waffe eine unüberschaubare Bedrohung darstellt. Und das nicht nur für Menschen und Gemini.«
    Ash wusste, dass sein Tod nichts ändern würde. Er beraubte dadurch nur diejenigen, denen er sich verpflichtet fühlte, der vielleicht letzten Chance, die aktuellen Bedrohungen doch noch abzuschütteln.
    »Ich wusste, dass Sie nach einer kurzen Phase der irrationalen Gefühlsaufwallung doch noch Vernunft annehmen würden«, erklärte Nummer Zwei, während er einen schwarz-silbernen Stirnreif aus seiner Overall-Tasche zog. »Dieses hübsche Diadem wird sehen, was Sie sehen, Nummer Neun. Es wird protokollieren, was Sie tun – Tag und Nacht. Und es wird einen unüberhörbaren Alarm ertönen lassen, sobald es keinen Kontakt zu Ihrer Stirn mehr hat.«
    Nummer Zwei trat an Ash heran und legte ihm den Stirnreif an.
    »Steht Ihnen gar nicht mal so schlecht«, feixte der Leslie-Klon. Die Morax im Hintergrund gaben tiefe Gluckser von sich.
    »Ich erwarte Ihre uneingeschränkte Mitarbeit«, sagte Nummer Zwei nun wieder in ernstem Tonfall. »Sollte ich Sie erneut bei verräterischen Aktivitäten ertappen, oder sollte Ihr Kontroll-Diadem auch nur ein paar Zentimeter von Ihrer Stirn rutschen, mache ich kurzen Prozess mit Ihnen, Nummer Neun. Der Dissolutions-Zylinder steht jederzeit für Sie bereit.«
    »Ich stelle allerdings eine Bedingung«, sagte Ash frech.
    »Sie glauben doch nicht ernsthaft, in der Lage zu sein, um Bedingungen zu stellen.«
    »Walter Gregorovitch und ich waren mit Sicherheit nicht die besten Freunde. Dennoch bin ich es seinem Andenken schuldig, darauf zu drängen, dass sein Klon – nun – terminiert wird. Ich möchte, dass Walter in Frieden ruhen kann. Wenn sein Klon hier herummarschiert, ist es, als ob Walters Geist keine Ruhe fände.«
    Nummer Zwei lächelte milde. »Wir hatten ohnehin keine Verwendung für ihn. Der Verrat ist aufgedeckt, die Täter sind entlarvt. Die Antriebsfeder von Walter Gregorovitch waren seine Gier und sein Egoismus. Wir sahen darin die Qualitätsmerkmale für einen Verbündeten. Im HIVE sind derlei Eigenschaften irrelevant.«
    Ash versuchte, sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen und nickte nur knapp. Der Klon von Walter Gregorovitch hatte wahrscheinlich noch nichts von Borzans X-Raum-Sender verraten, und zu diesem Zeitpunkt bestand die Chance, dass das HIVE auf diesen Gedächtnisinhalt von Walters Replikat noch nicht zugegriffen hatte.
    Ja , dachte Ash, ich werde euch helfen – ich werde euch helfen, euren Weg in die Hölle zu finden!
     
    *
     
    SEK STERNENFAUST
    Rückzugssektor 8B (zwischen Uranus- und Neptunbahn)
    26. Juli 2258
     
    »Captain Frost«, grüßte Admiral Takato vom Display. Seine asiatischen
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