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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
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Gesichtszüge verrieten – wie meistens – nichts von seiner Gemütsregung. Es war schwierig, hinter die Stirn dieses Mannes zu blicken.
    »Admiral«, erwiderte Dana und nickte knapp. Takato hatte um dieses Gespräch gebeten, und Dana war dazu in den kleinen Konferenzraum neben der Brücke gegangen.
    »Ich will gleich zur Sache kommen, Captain. Sie behaupteten gegenüber der Operationsleitung, dass die unbekannten Bioform-Objekte, die uns den Garaus machten, für Sie – nun – eben nicht unbekannt seien. Darauf kann ich mir nicht den geringsten Reim machen. Es gibt in unseren Datenbanken nicht den kleinsten Hinweis auf diese UBO.«
    »Den kann es auch nicht geben«, erwiderte Dana. Sie zögerte. Wie sollte sie Admiral Takato etwas erklären, das in höchstem Maße fantastisch klingen musste?
    »Und dennoch behaupten Sie, Informationen über diese UBO zu besitzen?« Takato verzog keine Miene.
    »So ist es, Admiral.« Dana nickte und überlegte fieberhaft, wie sie die Tatsache zweier Zeitlinien erklären sollte, ohne dass es völlig verrückt klang. Aber es gab keinen Weg. Denn die Wirklichkeit war in der Tat verrückt worden – es gab sie zweimal. Mindestens.
    »Captain?«
    »Dies ist nicht so einfach zu erklären, Admiral.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Ich habe kürzlich davon erfahren, dass ich – dass wir alle – uns – uns in einer zweiten Zeitlinie befinden.«
    Dana wartete einen kurzen Moment, ob sie der Admiral nach dieser Enthüllung überhaupt noch fortfahren ließ. Als sein Gesicht reglos blieb, und er auch keine Anstalten machte, sie zu unterbrechen, fuhr sie fort. »Diese Information ist absolut zuverlässig, und ich kann ausschließen, einer Täuschung zu unterliegen. Meine Erinnerung an die ursprüngliche Zeitlinie ist mittlerweile zurückgekehrt und damit auch die Erinnerung an jene UBO, die den Namen Orphanen tragen. Von daher weiß ich, dass diese Kunstwesen beinahe unüberwindlich sind.«
    Takato nickte langsam. »Ihnen ist klar, wie … absurd sich diese Aussage anhört.«
    »Völlig, Admiral. Darf ich Ihnen eine Gegenfrage stellen?«
    »Natürlich.«
    »Was wäre geschehen, wenn ich die Operationsleitung nicht so frühzeitig und eindringlich vor den Orphanen gewarnt hätte?«
    »Unsere Verluste wären mit Sicherheit deutlich höher ausgefallen.«
    Dana nickte. »Sie kennen mich ein wenig, Admiral Takato. Sie wissen, dass ich nicht zu Überspanntheit oder Ähnlichem neige.«
    »Ihre Handlungen waren bislang immer nachvollziehbar und konnten von Ihnen gut begründet werden.«
    »Dann bitte ich Sie, mir auch in dieser Situation zu vertrauen. Meine Erklärungen mögen fantastisch wirken, aber Tatsache ist, dass ich über Erkenntnisse verfüge, die niemand anderes im Star Corps haben kann. Ich bin gerne bereit, Ihnen ausführlicher über die Orphanen zu berichten und auch darüber, wie sie in der alten Zeitlinie besiegt wurden.«
    Admiral Takato schwieg einen Augenblick lang. Dann räusperte er sich kurz und sagte: »Ich möchte Ihnen glauben, Captain Frost. Dennoch werde ich nicht umhin kommen, Ihnen eine eingehende Untersuchung durch Ihre Schiffsärztin zu befehlen.«
    »Das verstehe ich«, erwiderte Dana.
    »Sie treffen offensichtlich Entscheidungen aufgrund einer angeblich alternativen Realität, an die sich – aus welchen Gründen auch immer – nur Sie erinnern können. Das kann und darf keine Handlungsgrundlage für einen Kommandanten des Star Corps sein.«
    »Doktor Scott wird Sie über das Ergebnis der Untersuchung unterrichten«, entgegnete Dana.
    »Ich danke Ihnen, Captain. Zugleich erwarte ich von Ihnen einen schriftlichen Bericht über die UBO und die Möglichkeiten Ihrer Vernichtung.« Admiral Takato nickte und unterbrach die Verbindung.
    Dana atmete langsam aus. Wie hätte Admiral Takato auch anders reagieren können? Sie an seiner Stelle hätte wohl eine ebenso große Skepsis an den Tag gelegt. Im Grunde war es schon ein Wunder, dass er sie nicht umgehend ihres Postens enthob.
     
    *
     
    Oberirdische Forschungsanlagen von Far Horizon
    Amazonis Planitia
    28. Juli 2258, 6:59 MST
     
    Ash war vollkommen erschöpft. Er war nun seit vierundzwanzig Stunden auf den Beinen und hatte die Nacht über durchgearbeitet. Und dies mit Erfolg.
    Und noch etwas war geschehen. Ash hatte seinen Plan geändert. Er würde den Gemini dabei helfen, eine effiziente Waffe gegen die Kampfquallen zu konstruieren. Denn am Ende – sofern Noriyuki Borzan ihm würde helfen können – würde jegliche Bedrohung
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