Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen
Autoren: Guido Seifert
Vom Netzwerk:
der Menschheit mit einem Schlag ausgeschaltet werden.
    »Konnte Ihnen Nummer 39 helfen?«
    Ash wandte den Kopf. Nummer Zwei stand in der Labortür und lächelte.
    »Ja, das konnte er. Und zwar entscheidend«, erwiderte Ash. Bei Nummer 39 handelte es sich um den Klon eines Physikers aus der Spezies der Starr. Er hatte Ash über Stunden zur Seite gestanden und ihm die entscheidenden Hinweise gegeben.
    Nummer Zwei kam heran. »Sie sehen vollkommen übermüdet aus, Nummer Neun.«
    »Ich bin vollkommen übermüdet. Aber es hat sich gelohnt.«
    »Tatsächlich? Ich bin gespannt.« Nummer Zwei ließ sich in einem Arbeitssessel nieder.
    »Ich habe vielleicht eine Möglichkeit gefunden, gegen die Kampfquallen vorzugehen.«
    »In dieser kurzen Zeit? Fantastisch!«
    »Meine Überlegung basiert allerdings auf Voraussetzungen, von denen ich nicht weiß, ob sie tatsächlich gegeben sind. Es wird auf ein Experiment hinauslaufen.« Ash rieb sich die Schläfen.
    »Lassen Sie hören, Nummer Neun.«
    »Nummer 39 brachte mich auf die Idee, dass die Kampfquallen hauptsächlich aus Dunkler Materie bestehen könnten. Er hat sich lange mit Dunkler Materie auf Gemini Prime befasst.«
    »Ich weiß. Und ich weiß auch, dass Dunkle Materie mit gewöhnlicher Materie nicht interagiert. Wie kann es dann sein, dass wir die Kampfquallen überhaupt sehen ?«
    »Sie haben recht. Dunkle Materie können wir nur gravitativ anmessen, wenn sie sich in ausreichend großen Massen zusammenklumpt. Was bei den Kampfquallen natürlich nicht der Fall ist. Ihre Erscheinung basiert mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einer weiteren Form von Materie, die aus sich überlagernden Quantenzuständen gebildet wird, die wiederum mit der Dunklen Materie auf eine uns unbekannte Weise interagieren. Falls die Kampfquallen aber tatsächlich im Kern aus Dunkler Materie bestehen sollten, erklärt es, weshalb wir sie nicht anmessen oder bekämpfen können.«
    »Das leuchtet ein. Die Dunkle Materie umgibt und durchdringt uns, doch wir können sie nicht sehen oder detektieren.« Nummer Zwei nickte.
    »Das habe ich auch angenommen. Bis Nummer 39 Kontakt zum HIVE aufnahm.«
    »Was?« Nummer Zwei saß aufrecht im Sessel.
    »Nummer 39 arbeitet seit Jahren an einem Detektor für Dunkle Materie.«
    »Ich weiß. Erfolglos bislang.«
    »Er hat mir anvertraut, das HIVE viele Male kontaktiert zu haben, doch es hielt sich bedeckt. Bis heute.«
    »Was soll das heißen, Nummer Neun?«
    »Die Bedrohung durch die Kampfquallen scheint dem HIVE so immens zu sein, dass es Informationen preisgab, die es den Gemini wohl erst später geben wollte, um sie nicht zu überfordern. Es hat uns den Bauplan zu einem Detektor geliefert, und es hat uns sogar verraten, dass die Dunkle Materie aus vollständigen Äquivalenten zur gewöhnlichen Materie besteht – analog zu Quarks, Elektronen, Protonen und so weiter.«
    »Unfassbar!«
    »Ja – es hat mich auch erschlagen, als Nummer 39 mir diese Erkenntnisse mitteilte.«
    »Doch welchen Nutzen können wir daraus ziehen? Ein Dunkle-Materie-Detektor vernichtet die verdammten Biester nicht …«
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, Nummer Zwei. Ein solcher Detektor benötigt so viel Energie, dass wir ihn allenfalls punktuell betreiben können. Wir sind absolut nicht in der Lage, eine komplette Kampfqualle zu scannen. Nach meinen Berechnungen ist es aber möglich, einen Raumabschnitt von ungefähr einem Kubikmillimeter abzutasten.«
    »Was soll uns das bringen, Nummer Neun? Ich sehe absolut nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Worauf ich hinauswill? Ich will darauf hinaus, dass wir Gleiches mit Gleichem bekämpfen sollten.«
    »Sie sprechen immer noch in Rätseln, Nummer Neun.«
    »Mein Plan basiert auf einer Grundannahme, die in keiner Weise bestätigt ist. Alles hängt davon ab, ob die Kampfquallen äquivalent zu organischen Wesen aufgebaut sind. Die Frage lautet, ob sie aus Körperzellen bestehen, die den kompletten Bauplan als DNA-Strang enthalten, so wie wir es kennen. Diese DNA wäre dann freilich aus den Elementarteilchen Dunkler Materie aufgebaut.«
    »Jetzt begreife ich, was Sie vorhaben!«
    »Wir benötigen keine gespeicherten Erinnerungen und Erfahrungen der Kampfquallen, sofern sie über solche überhaupt verfügen. Wir benötigen einzig ihren Bauplan, der um die HIVE-Implantat-Sequenz zu erweitern wäre, damit sie steuerbar werden.«
    »Hervorragend!«
    »Allerdings hätten unsere Kampfquallen-Replikate einen entscheidenden Nachteil.«
    »Und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher