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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand
Autoren: Ann Maxwell
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gleißend auf.
    Rogers
Mundwinkel verzogen sich dagegen nach unten.
    »Ich hatte mir schon gedacht, daß
Sie das gerne hören würden«, meinte er. »Deshalb habe ich Shannon auch wieder
zu Ihnen zurückgeschleppt. Allerdings hege ich meine Zweifel, ob Sie sie
wirklich verdienen.«
    Die arme
Holly riß die Augen auf.
    Linc war
ebenso überrascht.
    »Und jetzt«, beschloß Roger seinen
Sermon, »müssen Sie Ihren Zauberstab schwenken und die Sonne und das Lachen
wiederaufleben lassen in der Royce Reflection. Vorher wird das nichts mit
meinen Geschäften.«
    »Genug jetzt«, fuhr Holly mit
brüchiger, fast ersterbender Stimme dazwischen.
    »Es ist
aber verdammt wahr«, verteidigte Roger sich. »Seitdem du von Cabo San Lucas
zurück bist, bist du nur noch die Hülle einer schönen ...«
    »Halt – den
– Mund!« unterbrach Holly ihn heftig.
    Roger lag etwas wenig Galantes auf
der Zunge, aber er schwieg.
    Sie spürte Lincs intensiven Blick,
schaute aber nicht zu ihm auf.
    Ich wußte es ja, daß es ein Fehler
war, nach Hidden Springs zurückzukehren, dachte sie.
    Die Ausmaße dieses Fehlers wurden
ihr jedoch erst in diesem Augenblick bewußt.
    »Hat Holly Sie vor Schlangen
gewarnt?« bot Linc unbefangen einen neuen Gesprächsstoff an.
    »Schlangen?«
    Roger
wandte sich um und musterte sie nachdenklich. Mißmutig winkte sie ab.
    »Ich habe die Techniker gewarnt«,
sagte sie. »Schließlich werden sie im Gebüsch herumlaufen, nicht ich. Dabei
vertreiben sie die Schlangen natürlich, falls überhaupt welche da sein
sollten.«
    »Falls?«
fragte Linc zynisch. »Du weißt sehr wohl, daß es um die Quellen herum immer
Klapperschlangen gibt.« Wieder wischte sie die Bedenken beiseite.
    »Ich werde nicht als erste das
Gelände betreten«, entgegnete sie kurz angebunden. »Da passiert schon nichts.«
    »Was soll
denn all das Gerede wegen Klapperschlangen?« Roger ließ nicht locker.
    Linc wandte
sich dem attraktiven Designer zu.
    »Wenn Holly von einer
Klapperschlange gebissen wird, dann ist sie auf der Stelle tot«, informierte er
ihn kühl.
    »Was Sie nicht sagen! Ich habe
gehört, daß die elenden Viecher nicht mehr lebensgefährlich sind.«
    »Sind sie normalerweise auch nicht,
es sei denn, man wird am Hals gebissen oder aber man reagiert wie Holly
allergisch auf das Gift. Dann hat man das Nachsehen.«
    Linc sprach die Worte überdeutlich
aus, damit es auch keinerlei Mißverständnisse gab.
    Roger berührte den Arm des Fahrers.
»Drehen wir um!«
    »Mach dich nicht lächerlich«,
kanzelte Holly ihn ab. »Die Wahrscheinlichkeit, bei einem
Autounfall zu sterben, übertrifft die Gefahr sämtlicher
Klapperschlangen.«
    »Deinem Fahrstil von vorhin nach zu
urteilen, würde ich dir glatt zustimmen«, murmelte Linc.
    Roger sah sich unschlüssig um.
    »Bist du dir sicher, Shannon?«
prüfte er sie auf Herz und Nieren.
    »Vollkommen.«
    Ihre Stimme, genau wie ihr Mund,
waren wie taub.
    Roger zögerte, dann seufzte er.
    »Also gut«, lenkte er ein. »Laß uns
weiterfahren.«
    »Eine Sekunde noch!« Linc hob den
Arm.
    Der strenge Befehlston erschreckte
Holly. Sie blickte auf und erstarrte angesichts der Funken
in seinen Augen.
    »Wenn du mit der Arbeit fertig bist,
nina, haben wir etwas zu klären.«
    Hollys Mund wurde trocken.
    »Nein«, protestierte sie. »Wir haben
einander nichts mehr zu sagen.«
    Diese Worte aber sprach sie nur noch
zu sich selbst.
    Linc hatte sein Pferd bereits
gewendet, bevor sie tatsächlich über ihre Lippen kamen.

26
    Holly hockte auf einem haushohen
Felsbrocken. Sie stützte sich aus Gleichgewichtsgründen mit den Händen auf der
heißen Oberfläche ab, während sie an diesem besonders breiten Steinvorsprung
lehnte.
    Ihre Fingernägel waren in der Farbe
eines Sonnenuntergangs in der Wüste lackiert, ein ähnliches Pink leuchtete auf
ihren Lippen. Bei dieser Fotoserie standen statt Kleidung Kosmetika im
Vordergrund.
    »Und jetzt über die rechte
Schulter«, kommandierte Jerry.
    Holly wußte, was der Fotograf von
ihr wollte, und wandte den Kopf mit einer geschmeidigen Bewegung, bei der ihre
Haare flogen. Sie forderte mit ihren honigfarbenen Augen, mit ihrem ernsten
Mund und dem perfekten schwarzen Schwung ihrer Augenbrauen die Kamera förmlich
heraus.
    »Fang mich, wenn du kannst« – so
lautete der Titel der Kampagne. Holly sollte eine Frau darstellen, die gerade
im Begriff war, zu fliehen.
    »Phantastisch!« Jerry klatschte
Beifall. »Noch einmal. Und jetzt rechts. Und noch einmal. Noch einmal.
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