Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet

Titel: Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhoert und wie Sie zuhoeren, damit Ihr Kind redet
Autoren: Jan-Uwe Rogge , Angelika Bartram
Vom Netzwerk:
Vorwürfe machen, dass sie jetzt erst kommt, da meldet sich Robin wieder mit herzzerreißendem Geschrei. »Aua, aua, aua!« Eilig gibt Caroline Manuela etwas Auflauf auf den Teller und beruhigt dann Robin. Manuela stochert währenddessen lustlos im Mittagsessen herum. »Schmeckt es dir nicht?«, erkundigt sich ihre Mutter. Manuela schüttelt den Kopf. Caroline liegt es schon auf der Zunge, zu sagen, dass der Auflauf nur so trocken geworden ist, weil Manuela so spät kam. Aber ihre Tochter kommt ihr zuvor. Manuela holt tief Luft und erzählt ihrer Mutter: »Meine Freundinnen rauchen heimlich. Und geklaut haben sie auch schon.«
Wie würden Sie reagieren?
Im ersten Moment sind Sie sprachlos. Dann regen Sie sich auf, greifen zum Telefon und erklären: »Da muss ich sofort bei den Müttern dieser Freundinnen anrufen. Das geht ja gar nicht!«
Sie hören aufmerksam zu und überlegen, warum Manuela Ihnen das wohl erzählt hat. Sie versuchen, das Gespräch fortzuführen.
Sie machen sich Sorgen darüber, mit welchen Mädchen Ihre Tochter Umgang hat, und schlagen ihr vor: »Vielleicht überlegst du mal, ob dir diese Freundinnen wirklich guttun?«
6. »Diese blöde Lehrerin!«
    Johanna Melzer deckt gerade den Tisch für das Mittagessen, da klingelt es. Der Besucher scheint es sehr eilig zu haben, denn während sie zur Haustür geht, um zu öffnen, ertönt die Klingel noch dreimal. Johannas achtjähriger Sohn Robert steht vor der Tür: »Willst du einen Klingelrekord aufstellen?«, erkundigt sich die Mutter scherzhaft. Aber Robert schaut sie nur genervt an, geht wortlos an ihr vorbei, knallt seinen Rucksack unter die Garderobe und wirft seine Jacke darüber. Dann geht er zur Toilette. Seine Mutter nimmt die Jacke, hängt sie auf und stellt den Rucksack ordentlich hin. Robert kommt von der Toilette, setzt sich an den Tisch und beginnt zu fluchen: »Die blöde Kuh! Die ist so gemein!« Johanna beginnt das Essen auszuteilen. »Von wem sprichst du?«, erkundigt sie sich. »Na, von der blöden Kuh! Meiner Lehrerin! Die nervt!« Robert redet sich in Rage: »Die ist nur noch gemein zu mir. Ich glaub, die mag mich nicht.«
Wie würden Sie reagieren?
Sie fragen Robert, wie er darauf kommt, und lassen ihn erzählen, um herauszufinden, warum er diese Lehrerin wohl blöde findet.
Sie fürchten, dass Ihr sensibler Robert sich alles zu sehr zu Herzen nimmt. Deshalb nehmen Sie sich vor, am nächsten Tag bei der Lehrerin anzurufen. Denn Sie wollen nicht, dass Ihr Sohn leidet oder ungerecht behandelt wird.
Sie ignorieren Roberts Klagen und geben ihm zu verstehen, dass er wahrscheinlich seinen Teil dazu beigetragen und mal wieder Blödsinn im Unterricht gemacht hat.
7. »Hau ab aus meinem Zimmer!«
    Franziska Meier ist bemüht, ihren dreizehnjährigen Sohn Jonas mit in die Aufgabenverteilung im Alltag einzubeziehen. Aber seit einiger Zeit bemerkt Franziska, dass Jonas sich immer häufiger nicht an vereinbarte Abmachungen hält. So räumt er seit Tagen sein Zimmer nicht auf, weigert sich zu lüften, sodass es inzwischen auch schon ziemlich streng müffelt. Mit sehr viel Geduld lässt Franziska ihren Sohn gewähren, hofft aber darauf, dass ihm sein Chaos eines Tages selbst zu viel wird und er aufräumt. Die Verabredungen zu anderen häuslichen Pflichten versucht Franziska konsequent durchzusetzen. Und als der Mülleimer mal wieder überquillt, geht Franziska zu ihrem Sohn, klopft an die Tür und öffnet sie. »Jonas, bringst du bitte den Müll runter. Der Eimer ist voll«, sagt sie freundlich. Aus dem muffigen Zimmer ertönt nur ein undeutliches Murren. »Jonas, wir haben das so abgesprochen«, erklärt die Mutter sachlich. Da fährt ihr Sohn sie an: »Verpiss dich, du alter Putzteufel! Hau ab aus meinem Zimmer!«
Wie würden Sie reagieren?
Sie stellen Jonas sofort zur Rede, erklären, dass Sie nicht so angesprochen werden wollen, und verlangen, er soll sich auf der Stelle entschuldigen.
Sie verlassen verletzt den Raum, fühlen sich ohnmächtig und fragen sich: »Was hab’ ich nur falsch gemacht?« Sie denken: »Da kann man sowieso nichts machen. Das gibt sich schon wieder.«
Sie gehen aus dem Zimmer und nehmen sich vor, später mit Ihrem Sohn über die Situation zu sprechen und ihm zu sagen, wie sehr Sie sich getroffen fühlen.
8. »Schau mal, Mami, was für ein schöner Stern!«
    Elena Hermann will einige Besorgungen in der Innenstadt machen. Ihr zweijähriger Sohn Tobias begleitet sie. Während Elena im Vorbeigehen flüchtig in die Schaufenster
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher