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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Autoren: Alisa Bowman
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schon.«
    » Oder weil du in der gleichen Situation keine Hilfe gebraucht hättest?«
    » Mag sein«, sagte er. » Beides.«
    Diese beiden Erklärungen kamen der Wahrheit wahrscheinlich ziemlich nahe. Aber es war auch egal. Was mehr zählte, war, dass er mir jetzt zur Hand ging.
    Das Projekt endete mit einer innigen Verbundenheit. Am Muttertag übernachtete Kaarina bei meinen Eltern. Mark buchte ein Hotel in Philadelphia für uns beide. Zuerst lud er mich in ein kleines Restaurant ein, danach in ein Brauhaus und anschließend in eine Bar. Gegen zehn Uhr überkam mich die Müdigkeit. » Ich bin völlig erledigt. Wo willst du heute Abend noch überall mit mir hin?«
    » Du schaffst das schon«, sagte er. » Entspann dich. Das Beste kommt zum Schluss.«
    » Was denn?«
    » Das ist eine Überraschung.«
    Und gegen elf war es dann so weit. Er bog in eine schmale Allee ab.
    » Siehst du das Sonnensegel dort?«
    » Ja.«
    » Das ist McGillin’s Olde Ale House. Die älteste Kneipe in Philadelphia. Die gibt es schon seit 1860. Liegt ziemlich versteckt und ist schwer zu finden. Man muss schon wissen, wie man hinkommt.«
    Ich hörte ihm an, wie stolz er war. Es war eine seiner Stammkneipen mit seinen Kumpels, das wusste ich. Er gab mir damit einen kleinen Eindruck von dem Mark, der er außerhalb unserer Ehe war.
    Hand in Hand gingen wir hinein.
    » Es ist dir hier bestimmt zu laut und zu voll, oder?«, fragte er.
    » Nein, ist in Ordnung. Komm, setzen wir uns, ich trinke ein Bier mit dir. Ich weiß, dass du hier unbedingt herkommen wolltest und dich darauf gefreut hast.«
    Er drückte meine Hand. » Nein, lass uns gehen. Es ist schon spät, und du bist müde«, meinte er. In diesem Augenblick hatte ich das Gefühl, als würde er mich in- und auswendig kennen.
    Als wir Anfang März zu Besuch bei seinen Eltern in Florida waren, war ich mir absolut sicher: Nein, ich wünschte mir nicht mehr, dass er tot wäre.
    Eines Abends, ich zog mich gerade um, weil wir zum Essen ausgehen wollten, sagte Mark. » Ich fühle mich nicht ganz wohl. Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen.«
    » Du gehst nie zum Arzt. Wieso jetzt auf einmal? Geht es dir so schlecht? Was hast du denn? Heute ist Sonntag.«
    » Ich fühle mich komisch. Als müsste ich mich jeden Moment übergeben.«
    » Meinst du, du hast dir einen Virus eingefangen?«
    » Irgendwie bin ich schlapp. Kriege aus heiterem Himmel Schweißausbrüche und habe Schmerzen unter dem linken Schulterblatt.«
    Er war blass, und sein Blick war so, wie ich ihn nicht kannte. Aus seinen Augen sprach Angst. Ich tippte, dass die Schmerzen unter seiner Schulter von einer Übersäuerung der Muskeln kämen, da er jeden Urlaubstag hier im Sattel gesessen hatte. Oder er hatte sich den gleichen Virus eingefangen, den auch ich einige Tage zuvor hatte. Oder es hatte ihm zugesetzt, dass sein Freund aus Schulzeiten eine Woche zuvor an einem plötzlichen Herzschlag gestorben war.
    Ich brachte es aber auch nicht fertig, ihm zu sagen, er solle es einfach ignorieren, um dann erleben zu müssen, wie er mitten beim Abendessen ebenfalls tot umfiel.
    » Wenn du meinst, du musst zum Arzt, dann musst du das wohl«, sagte ich.
    Also ging er in die Klinik. Ich begleitete ihn und wartete. Die folgenden Stunden zogen sich hin. Ich nahm kaum wahr, was um mich herum geschah. Als hätte ich auf Autopilot geschaltet, während ich nur einen Gedanken hatte– hoffentlich ist nichts Ernstes mit ihm!
    Noch vor einem Jahr hatte ich mir in meiner Fantasie ausgemalt, wie unglaublich praktisch es doch wäre, wenn mein Mann einfach tot umfallen würde. Doch heute sah ich plötzlich ganz andere Bilder beim Gedanken daran, dass Mark sterben könnte. Ich sah mich völlig aufgelöst und bestürzt, unfähig zu schreiben. Ich sah unsere Tochter, die in einem fort fragte: » Wo ist denn Daddy? Wann kommt er denn nach Hause ? « Und mich, wie ich verzweifelt nach einer Antwort auf ihre Fragen suchte. Die Beerdigung wollte ich mir erst gar nicht vorstellen. Dafür waren mir die Bilder von einem einsamen, leeren Leben nach seinem Tod umso klarer vor Augen.
    Stunden später hatte er seine Ergebnisse. Kein Herzanfall, sondern ein gestörter Elektrolythaushalt, vermutlich vom vielen Radfahren in der ungewohnten Hitze Floridas. Er musste zur Beobachtung über Nacht in der Klinik bleiben.
    Am folgenden Morgen besuchte ich Mark mit Kaarina. Er trug ein blaues Krankenhemd. Seine Haut sah klebrig aus, schwitzig und blass. Ich drückte ihn. » Ich bin
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