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Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Titel: Wie man eine Lerche zum Singen bringt
Autoren: M. K. Bloemberg
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peinliche Informationen von meinen Agenten erhalten, dass ich die nächsten Jahre allein damit beschäftigt sein werde, auszusuchen, welche meiner Feinde ich zuerst öffentlich bloßstellen und erpressen werde.« Er lachte glucksend und Maximilien fiel mit seinem volltönenden Lachen ein.
    Maximilien setzte bereits zu einer Entgegnung an, als Armand seinen kleinen, mit einem Diamant beringten Finger hob und seinen Bruder unterbrach. »Mir dünkt, ich muss mich erleichtern. Das Essen war köstlich, doch der fette Kapaun schlug mir ein wenig auf den Darm.« Als er sie erheben wollte, bedeutete ihm sein Bruder, sitzen zu bleiben. »Ich lasse einen Kotträger holen.«
    Er läutete eine Glocke auf dem Beistelltisch. Sofort öffnete sich die Tür und ein Diener steckte den Kopf in das Zimmer. »Le dissolvant, s’il vous plaît«, befahl der Graf und kurz darauf betrat ein schmächtiger Diener, der etwas von einem Wiesel hatte, das Zimmer.
    »Beeilt Euch, beeilt Euch«, grunzte der Bischof ungeduldig und das Wiesel machte sich ans Werk. Er stellte den verzierten Goldeimer ab, kroch unter den Stuhl des Bischofs und entriegelte einen Verschluss, so dass ein kreisrunder Ausschnitt in der Sitzfläche des Stuhls an einem Scharnier nach unten klappte. Dann half er dem Bischof, seine Gewänder anzuheben. Als der bleiche Hintern wie eine Larve sich in das Loch gequetscht hatte, stellte das Wiesel den Eimer unter den Stuhl. Mit einem erleicherten Grunzen entließ Armand de St. Courchose erst geräuschvoll seine Darmwinde, dass Maximilien bereits befürchtete, das Kaminfeuer würde das Gas entzünden. Halbflüssiges Platschen kündete von der anschließenden Darmentleerung, die eine Weile in Anspruch nahm. In der Tat war das fettige Essen dem Bischof nicht sehr gut bekommen. Auf einen Wink entnahm das Wiesel den Eimer und reinigte das Hinterteil des Bischofs mit bereitgestellten, parfümierten Tüchern, die nach Gebrauch ebenfalls in den Porzellaneimer wanderten. Nachdem auch die Gewänder wieder gerichtet waren, verschwand das Wiesel mit der dampfenden Fracht, um sie zum Abort zu bringen. Ein anderer Diener versprühte Rosenduftwasser, um die unangenehmen Gerüche zu beseitigen.
    Schließlich brummte Armand zufrieden und wandte sich wieder seinem Gastgeber zu, der plötzlich ausrief »Ein Kotträger!«
    Der Bischof hob die weibisch zurechtgezupften Augenbrauen. »Oh, müsst Ihr Euch auch erleichtern? Der Kapaun war wirklich gut und fettig.« Er rutschte mit dem Hintern auf dem Stuhl hin und her. Ob der Diener Kotreste übersehen hatte? Es juckte schrecklich.
    Maximilien widersprach heftig. »Nein, nein. Ich meine, wir suchen doch eine Person, die nahezu unsichtbar das Briefversteck beim Pavillon untersuchen soll und darüber hinaus als Spion eingesetzt werden kann. Könnt Ihr Euch eine bessere Person als einen Kotträger vorstellen? Sie sind überall, wo sonst niemand hingelangt und sie werden wegen des üblen Geruches zumeist ignoriert.«
    Armand stutzte, dann schwabbelte sein Doppelkinn als er zustimmend nickte. »Ihr habt recht! Ein brillianter Einfall, der auch von mir hätte stammen können.«
    Maximilien lächelte zufrieden. Er hatte seinen Mann gefunden, der den Spion von Graf Charles enttarnen würde.
     
    Das Wiesel eilte mit dem Eimer in Richtung gräflicher Küche, um den Inhalt im Abortloch zu entsorgen. Niemand beachtete ihn auf dem Weg über den Schlosshof. Als der Diener die Wirtschaftsgebäude betrat, erblickte er in der dampfenden Küche neben allerlei geschäftigen Dienstmädchen auch Julie, eine der angesehensten Dienerinnen Maximiliens. Sie hatte ein wundervoll zartes, schmales Gesicht mit hohen Wangenknochen. Ihr glatten, dünnen Haare glänzten wie immer in einem natürlichen Rostrot. Ihr Dekolleté war makellos und kam in dem rubinroten Dienerkleid hervorragend zur Geltung. Ihre Gestalt war unglaublich zierlich, doch er wusste, wie willensstark und zickig sie war. Sicherlich hatte noch nie ein Mann ihre enge Möse geweitet. Es reizte ihn sehr, dass sie seine Avancen immer zurückwies und erregte ihn nur noch mehr.
    Schnell lief er in ihre Richtung und da sie abgelenkt war, blickte er von hinten über ihre Schulter und zog am Kleiderrand des Dekolletés. »Bürstet ihr sie auch gut?«, speichelte er und blickte auf die für ihre zierliche Figur doch recht großen Brüste, die nun der Schwerkraft gehorchten und nach unten rutschten. Hechelnd erkannte er eine Brustform, die selten war. Nicht teigförmig sich
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