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Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Wie man eine Lerche zum Singen bringt

Titel: Wie man eine Lerche zum Singen bringt
Autoren: M. K. Bloemberg
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diverse Personen beobachten, die der Graf subczonnirte, für Graf Charles de Jousfeyrac tätig zu sein. Fulbert war entschlossen, die ihm zugeteilte Aufgabe zur vollen Zufriedenheit Seiner Durchlaucht zu erledigen. Maximilien war nicht zuletzt bekannt dafür, dass er nützliche Diener großzügig entlohnte. Vielleicht konnte er sich sogar an Julie rächen für den Gesichtsverlust, den sie ihm vorgestern in der Küche zugefügt hatte.
    Weitere zwei Stunden wartete Fulbert, ohne in seiner Aufmerksamkeit nachzulassen. Es ging bereits die Sonne unter, doch endlich in der unwirklichen “blauen Stunde”, wenn der Tag endete und die Nacht noch nicht ganz eingetroffen war, vernahm er Schritte. Sein Versteck erlaubte ihm, durch das Gehölz zu blicken, ohne selbst gesehen zu werden. Vom Schloss kam jemand, eine Dienerin vermutete er, denn in der einsetzenden Dunkelheit war nicht mehr viel zu erkennen. Möglicherweise nur eine Magd, die den Auftrag erhalten hatte, den Lustpavillon für Seine Durchlaucht herzurichten. Es wäre nicht das erste mitternächtliche tête-à-tête des Grafen gewesen, von dem er vernommen hatte. Doch die Dienerin blickte oft um sich und allein daran ahnte Fulbert, dass er den gesuchten Spion vor sich hatte, der Berichte über Geheimnisse von Graf Maximilien de St. Courchose an Graf Charles de Jousfeyrac weiterleitete.
    Er machte sich bereit, und als die Dienerin mit dem Rücken zu ihm sich zu der besagten Wurzel herunterbeugte, um einen Brief zu hinterlegen, sprang er aus seinem Versteck hervor. Mit einem Satz war er bei der Spionin, presste von hinten eine Hand auf ihren Mund und flüsterte der zu Tode erschrockenen Person ins Ohr »Einen Ton und ich breche Euer Genick wie ein Huhn, das geschlachtet wird.« Die Spionin nickte mühsam. Fulbert erkannte nun rostrote Haare, die ihm bekannt vorkamen und als er die Spionin umdrehte, erstarrte er.
    »Was habt Ihr hier verloren, Fulbert?«, fauchte Julie, doch ihre Unterlippe zitterte. »Ich schlage vor, Ihr geht sofort zum Schloss zurück, bevor ich Euch erneut melde.«
    Fulbert fand seine Fassung wieder, grinste höhnisch und nahm mit spitzen Fingern dem Brief aus den Händen von Julie. »Eure Durchlaucht hat mich mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Könnt Ihr Euch denken, mit welcher?«, fragte er drohend, öffnete den Brief und überflog einen Bericht, in dem es um Truppen, Kriegspläne und Intrigen ging. Fulbert steckte den Brief in seine Jackentasche und lachte heiser. Welch wundervolles Geschenk. Erst bedachte ihn Maximilien mit einer verantwortungsvollen Aufgabe und nun wurde ihm als Krönung auch noch seine Rache auf dem Tablett präsentiert.
    Die stolze Fassade Julies brach zusammen. »Bitte, verratet mich nicht, Fulbert, bitte«, flehte sie mit zitternder Stimme. Sie wusste, dass auf Verrat der Tod durch Hängen stand. Fulbert beschloss, dies zu geniessen. »Nennt mir einen Grund, warum ich es nicht tun sollte, Julie.« Sie schwieg und kaute unsicher auf ihrer Unterlippe. Fulbert beschloss gnädig, ihr einen Hinweis zu geben, griff mit einer Hand zwischen seine Beine und begann sein Geschlecht zu streicheln.
     
    Die Fortsetzung lesen Sie im nächsten Band:
    Frivoles Barock Band 2: Das Frühlingsfest
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Handelnde Personen
     
    Absolon
    Hofzwerg von Charles de Jousfeyrac auf Schloss Meyzieu
     
    Adeline de Cazardieu
    Kleinadelige; Gattin von Étienne de Cazardieu
     
    Aimée Valeau
    Neu eingestellte Dienerin auf Schloss Fontainevert
     
    Albert
    Hofarzt von Charles de Jousfeyrac auf Schloss Meyzieu
     
    Albine
    Dienerin auf Schloss Fontainevert und ärgste Feindin von Julie
     
    Aldéric de Montcy
    Kanzler von Herzog Honoré de Ravfleur
     
    Armand Jacques de St. Courchose
    Bischof von Fontainevert, Bruder von Graf Maximilien de St. Courchose
     
    Baudouin
    Diener von Graf Charles de Jousfeyrac
     
    Charles François de Jousfeyrac
    Graf von Meyzieu, verfeindet mit Maximilien de St. Courchose
     
    Cloé
    Musikschülerin im Orchester von Fontainevert unter dem Hofmusicus Thibauld Bonnecoeur
     
    Cosette
    Freundin von Manon de Bettencourt
     
    Damian de Jousfeyrac
    Sohn von Graf Charles de Jousfeyrac
     
    Djamila
    Haremsdame und Betreuerin von Heloïse
     
    Étienne de Cazardieu
    Kleinadeliger; Gatte von Adeline de Cazardieu
     
    François
    Offizier unter Maximilien de St. Courchose
     
    Friedrich von Ranestein
    Deutscher Adliger (Baron), der sich auf seiner Grand Tour (Junkerfahrt) befindet
     
    Fulbert
    Diener, Kotträger auf
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