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Wie Feuer im Regen

Wie Feuer im Regen

Titel: Wie Feuer im Regen
Autoren: Sophie Oliver
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auf. "Fahren sie schon mal hoch. Ich komme gleich mit dem Generalschlüssel und schließe ihnen auf."
    Darauf bedacht keine allzu großen Pfützen auf dem hellen Marmorboden der Eingangshalle zu hinterlassen, zog sie James schnell mit sich in Richtung Aufzug.
    Mittlerweile war auch er ziemlich durchnässt und froh, nicht länger draußen stehen zu müssen.
    Im Spiegel der Aufzugskabine bemerkte Anne, dass ihre Wimperntusche etwas verlaufen war und wischte sie verlegen ab. Keiner der beiden sagte etwas, bis sie oben angekommen waren.
    Stumm warteten sie vor der Wohnungstür, bis Rajeef kam und ihnen öffnete.
    Sie führte James in die Küche.
    "Ich werde uns erst einmal einen heißen Tee machen. Wenn du willst, kannst du die nassen Sachen ausziehen und ich bringe dir eine Decke. Was machst du eigentlich hier?" Während sie sprach, hantierte sie zuerst mit dem Wasserkocher, dann mit der Teedose und schließlich drehte sie sich zu ihm, den Rücken an die Arbeitsfläche gedrückt und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Anne war schrecklich nervös und sicher, dass er es bemerkte.
    Eine nasse Haarsträhne hing ihm in die Stirn. Aus dem Ärmel seiner Jacke tropfte Wasser auf den Küchenboden. Allein seine Augen funkelten, wie das Meer an einem Sommertag. Sie fand, dass er noch nie so gut ausgesehen hatte, wie in diesem Augenblick. Er war perfekt.
    Anstatt zu antworten, trat er auf sie zu und küsste sie. Langsam, als ob er Angst hätte, sie würde ihn wegstoßen. Dabei berührten sie nur seine Lippen. Anne löste ihre verschränkten Arme und schlang sie um ihn. Erst jetzt zog auch er sie an sich und sein Kuss wurde tiefer und leidenschaftlicher.
    "Wo ist dein Bett?", flüsterte er.
    Sie nahm seine Hand und führte ihn in ihr Schlafzimmer. Es war nun dunkel draussen, nur das Licht der Stadt fiel spärlich durchs Fenster.
    Mit beiden Händen strich er ihr die nassen Haare aus dem Gesicht, dann küsste er sie erneut.
    Als er sie wieder freigab, sagte er "Zieh dich aus, bitte."
    Etwas überrascht und gleichzeitig amüsiert verschränkte sie wiederum die Arme vor der Brust.
    "Wir tun nichts, was du nicht möchtest, Anne. Ich werde dich nicht überreden. Wenn du mich haben willst, dann ziehst du jetzt deine Sachen aus und ich die meinen. Falls nicht, werde ich gehen und das wars. Keine Spielchen mehr."
    Sie wollte etwas sagen, aber er schüttelte den Kopf. "Nein, jetzt ist nicht die Zeit, um zu reden. Entscheide dich. Was willst du?"
    Ohne ihre Augen von den seinen abzuwenden, schlüpfte sie aus Rock und Bluse. Auch ihre Unterwäsche fiel zu Boden.
    Sie gestattete ihm, sie anzusehen, ihren nackten Körper, von oben bis unten. Der Ausdruck in seinem Blick, während er dies tat, war schwer zu deuten. Begierde lag darin, ein Funken Triumph und Freude. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
    Sie liebten sich bis tief in die Nacht. Es war, als ob sie beide etwas lang versäumtes nachholen wollten.
    Jamies Körper war schlank und durchtrainiert, aber weniger muskulös als Marc, mit perfekten Proportionen. Zwar war nichts auf der Welt so atemberaubend, wie Marcs Küsse - und sie hasste sich dafür, dass sie das dachte -, aber in Jamies Liebkosungen spürte sie, wie viel sie ihm bedeutete. Er gab ihr das Gefühl, sie sei das Wertvollste auf der Welt. In seinen Armen fühlte sie sich zuhause. Es war alles gut. Erleichtert atmete sie auf und legte sich auf den Rücken.
    "Das hörte sich an, als sei dir ein Stein vom Herzen gefallen."
    "Irgendwie, ja..."
    Er drehte sich auf die Seite und stütze den Kopf auf eine Hand. Obwohl er mit seinem Körper das wenige einfallende Licht verdeckte, konnte er ihr Gesicht erkennen.
    "Und jetzt, Anne?"
    Die Zimmerdecke sah dunkelgrau aus, obwohl sie in Wirklichkeit weiß war, wie alle Wände in Annes Wohnung. Sie hasste farbige Wände. Auch die Bettwäsche war weiß. Zusammen mit dem hellen Holzboden und dem modernen, schlichten Bett vermittelte das Schlafzimmer nicht wirklich den Eindruck, als ob es einer Frau gehörte. Aber so wollte sie es.
    Nach ein paar Augenblicken wendete sie ihren Blick von der Decke und drehte sich zu ihm.
    "Jetzt, James, werde ich Marc sagen, dass es zu Ende ist."
    "Er geht nach Australien zurück."
    "Ich weiß."
    "Und du wirst bleiben?"
    Anne wußte, dass ihre Antwort wichtig war. Sie hätte ihm nun vieles sagen können, was ihn gefreut hätte, aber auch sie war die Spielchen leid. Es war an der Zeit, ehrlich zu sein.
    "Er hat mich nicht gebeten, mit ihm zu
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