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Wie Feuer im Regen

Wie Feuer im Regen

Titel: Wie Feuer im Regen
Autoren: Sophie Oliver
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„Das würde dir nichts ausmachen? Nicht einmal falls bekannt wird, was ich bin?“
    „Du bist ein Mensch, Cher. Ob ich dich nun Charles oder Cheryl nenne und ob du einen Satz Brüste oder Haare auf der Brust hast, hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass du hier ausgezeichnete Arbeit leistest. Niemand repräsentiert die Firma besser als du.“
    Sie strahlte. „Ich danke dir! Also schön. Dann nehme ich dein Bild heraus und füge ein Foto von mir auf der Startseite ein! Ich zeige dir dann das neue Layout.“
    Jamie stand auf und ging zur Tür „Alles klar. Ich treffe mich mit Freddie zum Lunch.“
    Er nahm den Aufzug und fuhr neunzehn Stockwerke nach unten. Dabei sah er durch die Glasfront des Lifts hinaus aufs Wasser.
    Es war eine gute Entscheidung gewesen, Geschäftsräume in den Docklands zu beziehen. Der tägliche Arbeitsweg war zwar etwas weiter, aber Jamie liebte die Lage am Wasser. Die modernen Glasbauten wurden hauptsächlich von Banken und großen Firmen genutzt, aber dank seiner guten Beziehungen hatte er es geschafft, sich ein Büro mit fantastischer Aussicht zu sichern.
    Unten angekommen stellte er erfreut fest, dass es warm und relativ windstill war – Freddie hatte sich hoffentlich für einen Tisch auf der Terrasse entschieden.

***

    Der Klimaschock der ersten Jahre war nur noch eine ferne Erinnerung für Marc. Trotzdem war er noch immer euphorisch, wenn das triste englische Wetter eine Pause einlegte und die Sonne sich zeigte.
    Nach seinem Universitätsabschluss hatte er folgsam die Leitung von Harper Mining UK übernommen und den Umzug der englischen Niederlassung in die Docklands durchgeführt. In einem gläsernen Büropalast ging er seitdem erfolgreich im Sinne seines Vaters den Geschäften nach.
    Nun, mit beinahe dreißig Jahren, verstand Marc die Leidenschaft für das Familienimperium. Die Freude an einem guten Geschäftsabschluss und die langen Arbeitszeiten, die er Marcus früher vorgeworfen hatte, waren nun auch Teil seines Lebens geworden.
    Er ließ sich gutgelaunt in den freien Stuhl gegenüber von Freddie und Jamie fallen und winkte die Bedienung heran.
    Im Sommer war es für Normalsterbliche quasi unmöglich, ohne wochenlange Vorbestellung einen Tisch bei Bernardo zu bekommen.
    Der Nobelitaliener war zurzeit mehr als angesagt.
    Bei schönem Wetter speiste man al fresco auf einem weiß lackierten breiten Holzdeck über der Wasseroberfläche. Eine lange, ebenfalls weiß lackierte Bar trennte den Außenbereich vom Restaurant, das auch bei Regen dank einer großen Glasfront den Blick aufs Wasser möglich machte.
    Wasser und Glas gab es in den Docklands reichlich…
    Für Marc, Freddie und James war es selbstverständlich, jederzeit und unangemeldet einen Platz bei Bernardo zu bekommen.
    „ Weshalb das fröhliche Gesicht, Harper? Hast du wieder einmal einen Konkurrenten aufgekauft?“ James setzt seine Sonnenbrille auf.
    „ Einen? Mehrere natürlich! Und gleich treffe ich mich noch mit dieser neuen PR Agentin, von der alle sprechen, damit sie das Image von Harper Mining UK etwas aufpoliert.“
    „ Ach ja? Kann man das denn? In diesen wirtschaftlich schlechten Zeiten? Ich meine, dein Konzern frisst die Konkurrenz – was gäbe es da zu beschönigen?“
    Marc griff nach der schweren Stoffserviette und faltete sie auseinander. „Ich denke nicht, dass ich dir das auf die Schnelle erklären könnte, Harkdale. Dafür braucht es Sachverstand.“
    „Ach – und du denkst, den habe ich nicht?“
    Die Bedienung brachte eine Flasche Weißwein und Freddie gestikulierte wild in der Luft. „Jetzt ist es aber gut, ihr beiden! Seid friedlich, sonst bekommt ihr nichts von diesem guten Tropfen. Klärt eure Unstimmigkeiten auf dem Poloplatz, aber nicht beim Mittagessen!“
    „Dein Cousin hat recht, Jamie“, lenkte Marc ein. „Es ist viel zu schön heute, um nicht gut gelaunt zu sein.“
    „ Eben, eben..“ Zufrieden lehnte Freddie sich zurück und reckte sein sommersprossiges Gesicht in die Sonne. Trotz seiner einunddreißig Jahre sah Lord Frederick Finmore noch immer aus wie ein Lausejunge. Ein Umstand, der ihm die Sympathien der Herren und die Herzen der Damen zufliegen ließ.
    „ Wenn wir schon von Polo sprechen – du kommst doch zum Training heute?“, wollte Jamie von Marc wissen.
    Dieser schob gerade etwas getrüffelte Pasta auf seine Gabel. „Selbstverständlich! Wir müssen uns ranhalten, wenn wir die Franzosen am Samstag schlagen wollen.“
    Ein Schatten fiel auf den Tisch und die drei
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