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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht
Autoren: Jennifer Greene
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Foto, da Sammy demonstrativ darauf wies, als ob er Lexie beweisen wollte, dass sie sich irren müsse. Normalerweise gab es nichts Ungewöhnliches zu sehen auf einem Familienfoto, aber dieses war wirklich erstaunlich. Der Schnappschuss zeigte ein Picknick irgendwo am Rande einer Stadt. Es war Sommer, und Lexie saß im Schneidersitz im Gras. Um sie herum saßen zwei junge Männer und zwei junge Frauen in ihrem Alter, und ein älteres Paar stand hinter ihnen. Alle sahen miteinander verwandt aus bis auf Lexie. Die anderen waren der blonde nordische Typ, sehr groß und sehr sportlich, die Männer waren muskulös und breitschultrig. Unter ihnen sah Lexie, klein, zierlich und dunkelhaarig und mit ihren mandelförmigen Augen, eher aus wie ein Wechselbalg.
    "Nun, Sammy, der Grund, warum ich nicht wie die anderen aussehe, ist der, dass wir nicht blutsverwandt sind.
    Ich bin adoptiert worden. Ich habe meine Mom und meinen Dad verloren, als ich noch sehr klein war, so etwa drei Jahre alt."
    "Du bist adoptiert worden?" wiederholte Sammy, und Cash spannte sich unwillkürlich an.
    Lexie konnte nicht wissen, was für ein empfindliches Thema sie angeschnitten hatte.
    "Ja, Sammy.“
    "Und was ist mit deiner Mom und deinem Dad passiert? Sind sie gestorben, oder haben sie dich verlassen, oder was?"
    "He, Sportskanone." Cashs Stimme war ruhig und gelassen und verriet nichts von seiner Unruhe. "Ich bin sicher, Miss Woolf weiß, dass du nur neugierig bist, aber die meisten Menschen mögen es nicht so gern, wenn man ihnen persönliche Fragen stellt. Du kannst sie ja fragen, wo sie wohnt, solche Sachen, allgemeine Fragen."
    Cash gab sich immer Mühe, Sammy seine Gründe zu erklären, wenn er ihn korrigierte.
    Dieses Mal jedoch wollte Sammy keine Belehrungen hören.
    „Aber, Cash, ich wollte doch einfach nur wissen, wieso sie adoptiert …“
    "Schon gut", fiel Lexie schnell ein, bevor Cash noch etwas sagen würde. Sie wandte sich freundlich an Sammy. "Es ist kein Geheimnis, und es macht mir auch nichts aus, darüber zu reden, Sammy. Aber dein Dad hat Recht, einige Leute fänden es unangenehm. Aber ich sage dir offen, meine Mom und mein Dad sind gestorben. Sie wurden in derselben Nacht während eines Einbruchs getötet. Es war ziemlich schlimm für mich, aber danach nahm eine wundervolle Familie mich bei sich auf, die Woolfs. Sie liebten mich genauso sehr wie meine Mom und mein Dad, und habe sie genauso lieb gewonnen, also ist am Ende alles wieder gut gewesen."
    Sammy schob sich einen Löffel Mousse in den Mund, wobei er das halbe Gesicht damit einschmierte, und schien über ihre Worte nachzudenken. "Ich war nicht nur neugierig, weißt du? Ich wollte es wissen, weil ich nämlich auch fast ein Waisenkind bin, aber nicht genau. Ich hatte nie einen Dad. Aber ich wollte natürlich auch keinen."
    „Nein?" fragte Lexie behutsam nach.
    „Nein, denn ich hab doch Cash, und kein Dad könnte besser sein als Cash. Wir zwei halten zusammen und gehen durch dick dünn."
    „Das klingt wirklich wundervoll." Lexies Stimme war weich d warm.
    „Klar, ist es auch. Aber ich kann kein Waisenkind sein wie du, weil ich eine Mom habe.
    Irgendwie ist es aber doch das Gleiche, weil du deine Mom verloren hast und meine Mom mich nicht haben will. Manchmal ruft sie an und tut ganz nett und so, aber sie kommt nie her zu uns. Ich glaube, ich mache ihr so viel Ärger, dass sie einfach nichts mit mir zu tun haben will.“
    Schnell schob Cash seinen Stuhl zurück und stand auf.
    "Ich will dich aber, mein Großer.
    Tatsächlich könnte ich diesen Laden hier gar nicht schmeißen, wenn ich dich nicht hätte.
    Komm und hilf mir einen Moment im Büro, okay?
    Wenn Sie alle uns bitte entschuldigen wollen."
    Sammy rannte mit strahlendem Gesicht voraus. Cash ließ sich durch nichts davon abbringen, jeden Tag etwas Zeit ausschließlich mit Sammy zu verbringen, und bevor Sammy vor den Gästen noch mehr von ihren Familiengeheimnissen verraten würde, hielt er es jetzt für den idealen Zeitpunkt, seine tägliche Plauderstunde mit ihm abzuhalten. Nicht, dass er Sammy übertrieben behütete, aber er würde, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Elefantenbüchse auf eine Mücke richten, die es wagte, den Jungen zu bedrohen.
    Zuerst war also Sammy an der Reihe. Dann musste Cash mit Keegan die Essensplanung für die kommende Woche durchgehen, bevor er Whitts Rechnung aufsetzte, den Gast verabschieden und George Anweisungen geben würde. Außerdem musste noch ein ganzer Stapel Rechnungen
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