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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht
Autoren: Jennifer Greene
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weggegangen ist, weil ich noch zu klein war. Aber manchmal denke ich, wenn ich was anders getan hätte, dann wäre sie vielleicht noch da. Vielleicht lag es an mir. Vielleicht war ich kein guter Junge."
    "Ach, Sammy, Dummerchen." Sie drückte ihn noch fester an sich. "Du bist ein Junge, von dem jede Mutter träumt. Du bist etwas ganz Besonderes. Ich möchte dich nicht in Verlegenheit bringen, aber ich möchte, dass du es weißt: Du bist ein wundervoller Junge, und ich habe dich sehr lieb. Ich wünschte, du wärst mein Sohn."
    "Mann, Lexie, hör doch auf damit."
    "Entschuldige."
    "Cash wird manchmal auch so gefühlsduselig. Es ist echt ... ich weiß auch nicht."
    "Ich weiß." Sie wischte ihm die Tränen ab und dann sich. "Ich werde versuchen, es nicht wieder zu tun."
    "Gut. Ich meine, ich hab dich ja auch lieb, Lexie, aber das heißt doch nicht, dass wir darüber quasseln müssen."
    "Stimmt." Sie zögerte. Aber kann ich dir noch eins sagen?"
    „Aber nichts Schmalziges."
    "Nein, nein. Ich wollte nur sagen, dass es ganz normal ist, wenn wir uns größere Sorgen machen als andere Leute, wenn Cash ein paar Minuten zu spät kommt. Weil wir beide, als wir noch sehr klein waren, einen Menschen verloren haben, der uns sehr viel bedeutet hat."
    "Okay, ich versteh, was du meinst."
    "Und weil wir es nicht ertragen können, so hilflos zu sein und nichts tun zu können."
    „Genau, Lexie! Man möchte am liebsten auf die Wand
    ein schlagen. Oder wenn man ein Mädchen ist, will man wahrscheinlich weinen."
    Lexie überlegte, dass sie sich Sammy irgendwann einmal wegen seines schiefen Weltbildes in diesem wesentlichen Punkt vorknöpfen musste, aber jetzt war nicht der Zeitpunkt dafür.
    Eine Weile ging es Sammy besser, und er knabberte sogar ein paar Kekse. Aber als es nach zehn wurde, füllten seine Augen sich wieder mit Tränen.
    "Hör zu, Sammy", sagte Lexie schließlich, nachdem Keegan ihr am Telefon wieder zur Geduld geraten hatte.
    "Keiner außer uns beiden glaubt, dass es ein Problem gibt. Aber weißt du was?"
    "Was?"
    Wir beide werden uns besser fühlen, wenn wir einen Plan haben. Wir können jetzt zwar nicht nach draußen gehen und nach ihm suchen, weil es dunkel ist, aber wie wär's, wenn wir uns zusammen hier auf dem Sofa hinlegen? Dann wachen wir sofort auf, wenn Cash kommt.
    Und wenn er noch nicht kommt, dann sind wir gleich fertig angezogen, um beim ersten Tageslicht nach ihm zu suchen. Wie klingt das?"
    "Gut. "
    Sammy war vor Erschöpfung nach wenigen Minuten eingeschlafen. Lexie deckte ihn zu und machte die Lichter aus bis auf eine kleine Lampe, und fing dann an, ruhelos auf und ab zu gehen. Von Ecke zu Ecke. Von Fenster zu Fenster.
    Als der Himmel blassgrau wurde, zog Lexie sich um und machte für sich und Sammy Frühstück. Sammy wachte mit einem Ruck auf. Er jagte sofort ins Badezimmer, sie frühstückten in zwei Minuten und waren fertig, sich auf die Suche zu machen.
    "Du hast es ehrlich ernst gemeint, Lexie, nicht wahr?
    Dass wir nach ihm suchen werden? Du glaubst mir, dass er uns braucht?"
    "Ja, ich habe es ernst gemeint." Wenn man bedachte, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hatte, wunderte sie sich über das seltsame Gefühl von Stärke in sich.
    Sie liebte Cash. Sie fühlte sich stark, weil sie ihn liebte und weil sie wusste, dass er sie liebte.
    Cash würde schon in Ordnung sein. Er musste einfach.
    Cash konnte zwar nicht behaupten, dass es sein angenehmster Spaziergang war, aber nachdem er einen stabilen Ast gefunden hatte, den er als Gehstock benutzen konnte, wusste er, dass er es bis nach Hause schaffen würde. Sein Knie brannte schmerzhaft. Er kannte sich jedoch genug aus, um zu wissen, dass es kein Bruch war.
    Bubba würde ihn mit einigen Behandlungen wieder hinbekommen.
    Aber es wäre unmöglich gewesen, im Dunkeln zurückzufinden, ohne noch eine Verletzung zu riskieren. Deshalb hatte er sein verletztes Knie einige Stunden ausgeruht, so dass auch die Schwellung ein wenig nachlassen konnte.
    Als die Sonne sich schließlich am Horizont gezeigt hatte, war Cash hungrig und durstig gewesen und höllisch unruhig. Er hasste es, so lange von Sammy fern zu sein.
    Sicher, es gab genug Leute, die auf ihn aufpassten, aber das war nicht der Punkt. Sammy hatte große Angst davor, allein gelassen zu werden. Deswegen ging er, Cash, auch nirgendwohin, ohne dem Jungen Bescheid zu sagen. Und jetzt hatte sich der Kleine eine ganze Nacht Sorgen gemacht, und er hatte nichts dagegen tun können.
    Seine Miene war
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