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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht
Autoren: Jennifer Greene
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haben, zu wissen, dass sie ihr helfen konnte.
    Also gab es keine Erklärung dafür, warum ihr das Herz plötzlich so schwer wurde. Sie sah Cash an und spürte, dass Panik in ihr aufstieg. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, ihr Puls jagte auf einmal mit Höchstgeschwindigkeit.
    "Okay, ich ruf dich bald an, Freda. Ich kümmere mich gleich morgen darum. Bis dann."
    Lexie sah, dass Cash die Stirn runzelte und plötzlich auf sie zugeschossen kam. Sie schaffte es gerade noch, den Hörer aufzulegen, da war er schon bei ihr, half ihr, sich hinzusetzen, und zwang sie mit sanftem Druck, den Kopf zwischen ihre Knie zu legen.
    "Cash! Was hat Lexie? Was ist denn nur los?"
    Sie hörte Sammys verzweifelte Stimme, aber Cashs Stimme übertönte alles. Sein Ton war sanft und ruhig und so beruhigend wie ein tiefer Schluck eines schönen alten Weinbrands.
    "Atme ganz langsam, Liebling. Denk an nichts. Rede nicht. Atme einfach nur ein und aus.
    Sammy, Lexie ist okay. Oder vielmehr, sie wird es gleich wieder sein. Es würde ihr helfen, wenn du und ich für ein paar Minuten richtig still sein könnten, okay?"
    "Ich bin okay", sagte sie, aber das war nicht wahr. Dass Cash sie Liebling nannte, und noch dazu vor Sammy, ließ ihr Herz nur noch heftiger klopfen. Er ging vor ihr in die Knie und streichelte ihr beruhigend den Nacken, wie um ihr zu sagen, dass sie ihm vertrauen könne.
    Fast hätte sie gelacht, denn das brauchte er ihr bestimmt nicht zu vergewissern. Sie wusste, dass sie ihm zweihundertprozentig vertrauen konnte. Aber seltsamerweise schien das ihren Panikanfall nur zu verschlimmern.
    "Sammy", sagte Cash ruhig. "Keegan backt heute Abend. Wenn du in die Küche gehst, lässt er dich bestimmt helfen. Du kannst auch ein bisschen länger auf..."
    Sammy ließ sich nicht hinters Licht führen. "Ich will Lexie nicht allein lassen."
    "Ich kümmere mich schon um Lexie."
    "Cash." Lexie hob mühsam den Kopf. "Sammy wird sich Sorgen machen, wenn er nicht sieht, dass ich okay bin. Sammy, mir ist nur ein bisschen schwindlig geworden. Ich bin glücklich. Ich bin gesund." Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln - oder vielmehr ihr schönstes aufgesetztes Lächeln. "Siehst du? Ich muss nur eine Minute stillsitzen, mehr nicht."
    "Nein. Da stimmt was nicht." Sammy setzte sich neben sie auf das Sofa und drückte sich so dicht wie möglich an sie. "Es war etwas mit deiner Schwester, nicht? Etwas mit Hündchen."
    "Mit Hündchen?"
    "Ja, du hast was von Hunden gesagt. Ich habe dich gehört. Cash, ich weiß, dass du sie dazu bringen kannst, uns zu sagen, was los war..."
    Lexie rieb sich die Stirn. Sie musste unbedingt etwas tun. Sammy hatte sowieso schon die beunruhigendsten Vorstellungen über Frauen. Dass man sich nicht auf sie verlassen könne und dass sie sich aus dem Staub machten, sobald es ein Problem gab. Sie durfte nicht zulassen, dass er das auch von ihr dachte. Wieder rang sie sich ein Lächeln ab.
    "Ich sprach mit meiner Schwester über Aktien, Sammy.
    ‚DowHunde' ist nur eine Bezeichnung für die schlechtesten Aktien auf dem Markt. Nun gibt es aber Leute, die spezialisieren sich darauf, mit diesen Aktien zu spekulieren. Sie investieren in vier oder fünf dieser Aktien und behalten sie für ein Jahr. Erfahrungsgemäß bringen die Hunde einen Gewinn von neunzehn Prozent ein. Aber man sollte diese Aktien nur ein Jahr behalten, sie dann abstoßen und neue kaufen. Verstehst du?"
    "Ne!" meinte Sammy entschieden.
    Lexie lächelte. "Na ja, meine Schwester Freda ist ein sehr kluges Mädchen und wirklich wunderbar, aber ich fürchte, nicht sehr helle, wenn es um Zahlen und Rechnen geht. Es ist das Einzige, worin nur ich gut bin in unserer Familie. Irgendwann muss sie mich von den ‚Dow-Hunden' reden gehört haben und hat sich wohl gedacht, wie gut sie diese neunzehn Prozent gebrauchen könnte."
    Cash wies sie entschieden an, erst einmal einen Schluck Wasser zu trinken, und nahm ihr das Glas dann fort, bevor sie es verschütten konnte.
    "Es gab nicht wirklich einen Grund für sie, sich so aufzuregen. Ich denke, es war ihr vor allem peinlich. Außerdem hat sie natürlich Angst, ihr sauer verdientes Geld zu verlieren." Sie schloss kurz die Augen. "Aber das wird schon nicht geschehen. Ich werde ihr die Aktien abkaufen und ihr den Profit für die Wochen auszahlen, die sie in ihrem Besitz waren. Sie wird das Risiko sicher nicht noch mal eingehen. Problem gelöst. Alles in Ordnung."
    Sammy sah immer noch besorgt zu ihr auf. "Aber wenn alles so einfach
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