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Wie ein Wolf in der Nacht

Wie ein Wolf in der Nacht

Titel: Wie ein Wolf in der Nacht
Autoren: Jennifer Greene
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hole sie, ich versprech's."
    Irgendetwas war nicht in Ordnung, und Cash wollte schon den Hörer nehmen, als Sammy atemlos erklärte: "Ich muss sofort Lexie herbringen. Ein Mädchen ist am Telefon, und sie weint ganz doll. Sie sagt, sie ist Lexies Schwester. Ich geh sie also holen, okay?"
    "Okay, Sammy. Du läufst schneller als ich. Aber wenn sie nicht in ihrem Zimmer ist, komm sofort zurück, in Ordnung? Dann tun wir, was wir können, um sie aufzutreiben."
    Lexie lag auf ihrem Bett, als lautes Klopfen sie aus ihren Gedanken schreckte. Hastig setzte sie sich auf. "Einen Moment, ich komme!" Sie suchte unter ihrem Bett nach ihren Schuhen, erfolglos, aber sie konnte ja auch ohne auskommen. Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und vergewisserte sich, dass ihre Bluse ordentlich zugeknöpft und der Reißverschluss ihrer Hose zu war.
    Dann ging sie im Zickzackkurs an einem Mantel, der auf den Boden gefallen war, an einigen Büchern und einem Stuhl vorbei zur Tür.
    Das Ganze dauerte nur Sekunden, aber es wurde schon wieder ungeduldig geklopft. "Lexie!
    Ich bin's. Es ist dringend!"
    Das genügte, um sie die letzten Meter wie im Flug zurücklegen zu lassen. Sie riss die Tür auf. "Ich war schon auf dem Weg, Sammy, ich habe nur ..." Sie hielt inne, als sie Sammys ernste Miene sah. "Liebling, was ist los?"
    "Deine Schwester. Sie ist am Telefon. Komm in unser Wohnzimmer. Sie ist ganz aus dem Häuschen, Lexie, und ich habe ihr versprochen, dich zu ihr zu holen."
    "Hat sie ihren Namen genannt? Ich habe nämlich mehrere Schwestern." Lexie ließ ihre Tür offen und eilte mit Sammy den Flur hinunter zu Cashs Zimmer. Aber sie nahm sich die Zeit, ihm ermutigend die Schulter zu drücken. Am liebsten hätte sie ihm einen dicken Kuss gegeben. Sie machte sich natürlich Sorgen wegen des Problems, das jetzt aufgetaucht war.
    Aber sie sah Sammy an, wie wichtig er sich im Moment fühlte. Er war der Held der Stunde, ein wahrer Mann, derjenige, der ihr Bescheid gesagt hatte.
    "Ich kann dir gar nicht genug danken, dass du gekommen bist, um mich zu holen, Sammy."
    Er schien um ein paar Zentimeter zu wachsen. "Ich und Cash, wir hätten das ganze Haus auseinander genommen, um dich zu finden, wenn es hätte sein müssen. Wir würden dich niemals im Stich lassen. Cash! Ich hab sie, ich hab sie! Dort ist das Telefon, Lexie, neben dem Sofa."
    Sie ging schnell hin, aber ihr Blick blieb an Cash hängen, und sie stolperte über einen Fußball und warf aus Versehen ein Glas um.
    "Was es auch ist, versuch, ruhig zu bleiben. Ich werde dir helfen", flüsterte Cash ihr zu, als sie endlich den Hörer in die Hand nahm. Er wollte Sammy außer Hörweite bringen, aber der Junge wollte Lexie nicht allein lassen.
    Und er, Cash, machte sich auch Sorgen, was ihrer Familie zugestoßen sein mochte, und wollte nicht zu weit entfernt sein.
    "Okay, Freda, beruhige dich bitte ... Ja, natürlich erinnere ich mich noch ... Die ‚DowHunde'? Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast. Ausgerechnet du ..."
    Cash gab ihr ein Glas Wasser, und Sammy erschien mit einem Tuch, um aufzuwischen, was immer sie vorhin verschüttet hatte. Beide ließen Lexie nicht aus den Augen.
    "Natürlich, aber genau deswegen kann ich ja nicht fassen, dass du dieses Risiko überhaupt eingegangen bist ...
    Nein, hör auf zu weinen, Schwesterchen. Glaub mir, das lässt sich sehr leicht wieder einrenken. Alles wird wieder gut, okay?"
    Aber nichts war gut. Ihr wurde auf einmal schwindlig, ihr Magen zog sich zusammen. Lexie konnte nicht verstehen, was mit ihr los war. Natürlich tat es ihr Leid, dass ihre Schwester so aufgebracht war, aber sie war auch überglücklich, dass Freda sie um Hilfe gebeten hatte.
    Von allen ihren Adoptivgeschwistern war Freda nicht nur die liebenswerteste, sondern auch die blondeste, schönste, sportlichste mit einem Haufen Sporttrophäen in ihrem Besitz. Es war das erste Mal, dass Freda sie nötig hatte.
    Noch wichtiger war, dass sie, Lexie, tatsächlich die Geeignetste war, ihr zu helfen.
    "Nein, Dummchen. Es ist nichts. Ich werde dir die ‚Hundeaktien' einfach abkaufen." Sie rechnete kurz im Kopf nach. "Sagen wir, zu neun Prozent, dann wirst du keinen so großen Verlust erleiden ... Nein, nein, mach dir keine Sorgen mehr deswegen. Aber mach so etwas nicht wieder, hörst du? Wenn du in etwas investieren willst, fragst du mich vorher ... Ja, ja, schon gut. Ich liebe dich auch. Denk nicht mehr daran, Freda."
    Alles war in Ordnung. Lexie war froh, Fredas Stimme gehört zu
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