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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen
Autoren: Melissa McClone
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aufgeführt ist.“
    „Sie reden, als glaubten Sie wirklich, dass der Prinz mein Vater ist.“
    „Davon bin ich überzeugt!“
    Sie zog die Nase kraus. „Sehe ich etwa aus wie eine Prinzessin?“
    „Ihr Äußeres ändert nichts an den Tatsachen: Sie sind eine veronianische Prinzessin und gleichzeitig meine Ehefrau.“
    Erneut betrachtete sie das Zertifikat in ihrer Hand. „Und wie hat es mich hierher verschlagen?“
    „Das wüssten wir alle gern!“, gab Nikolas zu. „Beauftragte meines Vaters versuchen es herauszufinden.“
    „Wo hat man mich bisher vermutet?“
    Als er keine Antwort gab, hakte sie nach: „Wo?“
    „In der Familiengruft.“
    Erschrocken schnappte sie nach Luft. „Man hielt mich für tot?“
    „Man glaubte, Sie wären ebenfalls bei dem Attentat umgekommen, bei dem Ihre Eltern das Leben verloren haben. Sie starben einen Monat nach unserer Hochzeit durch eine Autobombe.“
    Isabel sah ihn entsetzt an, und er erklärte ihr: „Damals herrschten unruhige Zeiten. Zwei gegnerische Lager versuchten, ihre bevorzugte königliche Linie an die Macht zu bringen. Das ist heute zum Glück vorüber.“
    Erneut tauchten die beiden Denkfalten auf ihrer Stirn auf.
    Ausgezeichnet, sagte sich Nikolas, wenn sie über das Gehörte nachdenkt, muss sie mir glauben …
    „Hören Sie, ich bin sicher, Sie sind eine wichtige Persönlichkeit und Sie kennen den Namen meiner Mutter … Dennoch bin ich nicht die, die Sie suchen. Meine Mutter war nie verheiratet. Sie starb bei meiner Geburt, nicht durch einen Terroranschlag.“
    „Und die Schatulle?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht gibt es zwei identische Exemplare?“ Entschlossen drückte sie ihm die Dokumente in die Hand. „Damit kann ich mich jetzt nicht befassen, ich habe zu arbeiten.“
    Den Kopf hoch erhoben wie eine Königin, wandte sie ihm den Rücken zu und marschierte in Richtung Werkstatt davon.
    Überrascht und wütend zerknüllte er die Papiere in seiner Hand. Niemand hatte ihn je so abgefertigt, sein Vater ausgenommen.
    „Isabel“, rief er, doch sie ging zielstrebig weiter.
    Vor Zorn wäre er am liebsten ins Auto gestiegen, davongefahren und hätte nie wieder einen Gedanken an sie verschwendet. Das war ihm leider unmöglich. Vor dem Gesetz waren sie ein Ehepaar, eine Annullierung konnte er nur mit ihrer Zustimmung erlangen.
    „Warten Sie!“
    Sie beschleunigte ihre Schritte.
    „Bitte!“
    Zögernd blieb sie stehen.
    „Sehen Sie sich doch wenigstens das Foto an.“
    „Welches Foto?“ Neugierig wandte sie sich zu ihm um.
    Er zog es aus der Mappe und hielt es hoch. „Unser Hochzeitsfoto.“
    „Mein Chef wartet auf mich. Ich muss arbeiten, sonst kürzt er mir den Lohn.“
    Nikolas war längst aufgefallen, in welchem Zustand die alte Werkstatt sich befand: Sie benötigte dringend ein neues Dach, auch ein Anstrich war überfällig. Wenn es um Isabels Finanzen ähnlich bestellt ist wie um ihren Arbeitsplatz, gibt es ein Mittel, mir ihre Aufmerksamkeit zu sichern, dachte er. „Ich zahle Ihnen einhundert Dollar für fünf Minuten Ihrer Zeit.“
    „Im Ernst?“
    Er klemmte sich Mappe und Foto unter den Arm, griff in seine Hosentasche und zog einen Geldschein hervor. „Natürlich!“
    Schnell machte sie kehrt und ging zu ihm zurück, den Blick auf den Schein geheftet.
    „Dafür gewähre ich Ihnen sogar sieben Minuten!“ Sie schnappte sich die Banknote und stopfte sie in ihre Hosentasche. „Geben Sie mir das Bild.“
    Er händigte es ihr aus. Während des langen Flugs hatte er es so oft studiert, dass er jedes Detail auswendig kannte. „Sie sind das Baby in dem weißen Kleid mit dem kleinen Diadem auf dem Kopf. Ihre Mutter hält Sie, Ihr Vater steht rechts neben Ihnen. Direkt daneben sehen Sie seine Eltern.“
    Während Isabel das Bild betrachtete, beobachtete er ihr Gesicht, doch sie ließ sich nicht anmerken, ob sie ihre Mutter wiedererkannte.
    „Das Foto könnte auch auf einer Taufe entstanden sein!“
    „Es handelt sich um ein traditionelles Hochzeitsfoto mit dem Brautpaar in der Mitte, daneben die Brauteltern“, wiederholte Nikolas, was seine Mutter ihm am Vortag erklärt hatte.
    „Dann sind Sie der Junge in dem Anzug mit der hellblauen Schärpe über der Brust?“
    „Der bin ich.“
    Einen Moment lang betrachtete sie ihn. „Ich kann aber keinerlei Ähnlichkeit feststellen!“
    „Das Foto ist auch schon dreiundzwanzig Jahren alt!“
    „Sie sehen darauf nicht gerade glücklich aus.“
    „Welcher Sechsjährige wäre das schon unter
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