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Wie ein Film (German Edition)

Wie ein Film (German Edition)

Titel: Wie ein Film (German Edition)
Autoren: Christiane W. Kasmir
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Kindheit ausgetüftelt hatten. Luca musste lachen, bis ihr dicke Tränen über die Wange liefen. Sogar Steffi konnte nach langer Zeit mal wieder richtig ausgelassen sein.
    Marvin kam an ihren Tisch und brachte der illustren Runde lächelnd weitere Getränke. Dann beugte er sich mit ganz wichtiger Miene zu Steffi und flüsterte: „Da ist wieder eine Frau, die nach dir gefragt hat, Steffi. Dort drüben an dem Pfeiler.“
    Steffi sah rüber zum Pfeiler ... und wurde leichenblass.
    Marvin grunzte zufrieden und ging wieder weg.
Diesmal
war er schneller.
    Jennifer!
    Da stand Jennifer und sah zu ihr hinüber!
    Marina hatte anscheinend wieder geplaudert.
    Steffi war froh zu sitzen, ansonsten wäre sie jetzt wahrscheinlich umgefallen.
    Die anderen sahen ihr schockiertes Gesicht und hörten auf zu reden. Mit einem Schlag war es still. Sie folgten Steffis Blick. Keiner von ihnen brauchte eine Erklärung. Sie kannten die Frau, die nun mit langsamen Schritten auf ihren Tisch zukam, den Blick nicht von Steffi nehmend.
    „Hallo Steffi“, es war nur ein Flüstern, was aus Jennifers Mund kam. „Wie geht es dir?“ Sie war furchtbar nervös, das sah man ihr an. Ihre Wangenknochen arbeiteten wie wild und sie strich sich immer wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese Geste, die Steffi so sehr an ihr liebte.
    Steffi war nicht in der Lage zu reagieren. Sie starrte Jennifer wie ein Gespenst an.
    Ein Film spielte sich vor ihr ab. Sie sah Jennifer in dem Hotel, fühlte wieder diesen Schmerz, als sie ihr sagte, sie würde zu Claire zurückgehen, sah die letzten Tage vor sich, in denen sie so gelitten hatte und kein einziges noch so kleines Zeichen von Jennifer kam. Und jetzt, nach alledem, hatte sie die Frechheit, hierher zu kommen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, in der sich Steffi nichts sehnlicher wünschte als das. Aber die war vorbei. Sie würde sich nie mehr so an der Nase herum führen lassen. Nie mehr!
    Plötzlich kam Leben in Steffi.
    Sie rutschte näher an Luca heran, legte einen Arm um sie und streichelte deren Schulter. Sie lächelte gequält.
    „Bestens. Mir geht es bestens. Und dir?“
    Luca sah Steffi zweifelnd von der Seite an. Brauchte die Halt, oder warum hatte sie plötzlich den Drang verspürt, sich so an Luca zu lehnen?
    „Ich würde gerne mit dir reden. Wäre das möglich?“ Jennifer merkte nun auch diese zärtliche Geste, mit der Steffi Luca bedachte. Das machte sie noch nervöser.
    „Also, wenn du mit mir über den Film sprechen willst, dann machst du am besten einen Termin mit meiner Agentin aus. Sie regelt momentan alles für mich.“ Und zu Luca gewandt:
    „Liebling, könntest du mir mal die Salzstangen geben?“
    Nadine verschluckte sich an ihrer eigenen Spucke und hüstelte wild, während Carola und Karsten Steffi mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen ansahen, groß wie Tennisbälle. Luca starrte zu Jennifer, nicht sicher, ob sie die wegen ihres Mutes hierher zu kommen bewundern, oder sauer auf sie sein sollte, weil sie Steffi so verletzt hatte. Da sie sich von Steffis „Liebling“ keineswegs angesprochen fühlte, reagierte sie auch nicht darauf.
    Erst als sie unsanft in die Seite gestupst wurde, merkte sie, dass diese Liebkosung ihr galt. Die Fragezeichen, die Lucas Gesichtsausdruck Steffi entgegenwarf, waren förmlich in der Luft zu sehen. Die ließ sich davon jedoch nicht beirren und streichelte weiterhin Lucas Schulter, den Blick immer auf Jennifer gerichtet. Sie sah mit Genugtuung, dass Jennifer an dem was sich ihr bot, schwer zu arbeiten hatte.
    „Eigentlich wollte ich mit dir über uns sprechen. Über das was geschehen ist. Da gibt es so viel, was ich dir erklären muss.“
    „Nein, ist doch nicht nötig.“ Steffi gab sich gönnerhaft. „Ist schon in Ordnung, so wie es jetzt gekommen ist. Du musst mir da wirklich nichts mehr erklären. Ist doch Schnee von gestern. Lass uns das alles vergessen.“
    Mark fand als erster seine Sprache wieder.
    „Kann mir mal einer erklären, was hier los ist“, flüsterte er Carola zu. Die bedeutete ihm jedoch nur mit dem Finger an den Lippen, dass er still sein sollte. Seufzend lehnte er sich wieder zurück, um dieses Schauspiel weiterhin zu beobachten. Jennifer kämpfte mit den Tränen. Sie steckte ihre Hände in die Jeans und sah verzweifelt von Luca zu Steffi. Luca fühlte sich allmählich furchtbar unwohl in ihrer Haut. Sie hatte absolut keine Lust in dieses blöde Spielchen von Steffi hineingezogen zu werden. Außerdem tat ihr Jennifer
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