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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch
Autoren: D Webb
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war das Bureau benachrichtigt worden. Worth erklärte, dass der Vater Allan Byrne war, der Inhaber der beiden größten Baufirmen im Staat Alabama; Fiona, die nicht berufstätige Mutter, arbeitete in diversen Wohltätigkeitsorganisationen mit.
    »Als die E-Mail schließlich eintraf«, fasste Worth zusammen, »waren alle Angehörigen der Großfamilie und die Freunde und Geschäftspartner der Byrnes identifiziert und wurden als Erste befragt. Wir sind noch dabei.«
    »Die E-Mail?« McBride blickte von der Tafel zu Worth, der mit den Fingern schnippte. Sofort reichte ihm einer der in der Nähe sitzenden Agenten eine Kopie. Worth reichte das Schriftstück McBride. Dann wandte er den Blick ab, als erwartete er eine unangenehme Reaktion.
    Liebes FBI,
     
    mit dieser E-Mail setze ich euch davon in Kenntnis, dass Alyssa Byrne sicher in meiner Obhut ist. Ihr habt 41 Stunden Zeit, sie zu finden, andernfalls bleibt mir nichts anderes übrig, als das Schlimmste zu tun. Um für Chancengleichheit zu sorgen, liefere ich euch Hinweise, mit denen ihr sie leichter finden könnt. Allerdings wird nicht irgendein Agent ausreichen. Ich werde meine Hinweise lediglich Ryan McBride mitteilen.

    Stellt ihn also wieder ein, so dass er vielleicht das Mädchen retten kann. 41 Stunden … keine Sekunde mehr. Von jetzt an.
    Ein Treuer Fan
    McBride las die Unterschriftzeile noch einmal; eine gehörige Portion Wut tickte in ihm wie eine Zeitbombe. Er drehte sich um, sah Grace an. »Sie haben es nicht für nötig gehalten, mich über den ›Treuen Fan‹ zu informieren?«
    Grace blickte zu Worth.
    Zum Teufel, nein. Helle Empörung ergriff McBride. Er hatte verstanden. Drei Jahre außen vor – da bekam man eine etwas lange Leitung, aber jetzt hatte er begriffen.
    Worth räusperte sich und erläuterte: »Agent Grace war nicht befugt, bestimmte Inhalte der E-Mail preiszugeben. Wir wollten nicht, dass die Information diesen Raum verlässt.«
    »Sie haben Ihre Anfängerin losgeschickt, um mich auszuhorchen«, warf McBride ihm vor und zerknüllte die E-Mail. »Ob ich mit ihr zurückkomme, darum ging es gar nicht, richtig? Ich gelte als tatverdächtig.«
    Er war nicht nur ein Trottel gewesen, sondern ein Vollidiot.
    »Sie irren sich, McBride«, beharrte Worth und warf einen Blick in die Runde, als suchte er nach Unterstützung. »Wir brauchen Sie. Sie haben die E-Mail gelesen. Der Täter will seine Hinweise nur Ihnen mitteilen.«
    »Ich muss eine rauchen.« McBride warf die zerknüllte E-Mail auf den Konferenztisch und verließ mit langen Schritten den Raum. Erst am Fahrstuhl ging er langsamer.

    »McBride! Warten Sie!«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich; er betrat die Kabine.
    Grace stürmte herein, kurz bevor die Türen sich schlossen. »Sie müssen das wie ein Agent sehen«, sagte sie mit eindringlicher Stimme. Der Lift fuhr an, wodurch sie leicht schwankte.
    Er dachte nicht im Traum daran. Davon hatte man ihn vor drei Jahren freigestellt. Das Bureau würde noch nicht einmal mit ihm reden, wenn er nicht als tatverdächtig galt. Er wollte hier raus. Ihn interessierte nur eins: der nächsten Flieger Richtung Süden.
    Auch das war nicht ohne Ironie. Erst war es mit seiner Karriere bergab gegangen, dann mit ihm selbst. Und zwar seit Jahren. Und der Angeschmierte war er.
    »Ist doch ganz logisch«, versuchte sie es auf andere Weise. »Sie wurden in der E-Mail erwähnt. Sie haben sich vom Bureau unter nicht sehr angenehmen Umständen getrennt. Da mussten wir sichergehen. Wir konnten niemand Interessanten finden, der mit einem Ihrer alten Fälle in Verbindung steht. Und so sind nur Sie übrig geblieben.«
    Die Fahrstuhltüren glitten auf; er stürmte hinaus, lief durch die Eingangshalle und zur Tür hinaus. Der Security-Mitarbeiter rief ihm etwas hinterher – er sollte unterschreiben, dass er das Gebäude verlassen hatte.
    Er hatte sich kaum die Zigarette im Mund angesteckt, da flog die Tür hinter ihm auf.
    »McBride! Verdammt! Denken Sie doch an das kleine Mädchen.«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie wütend an. »Ich denke an das kleine Mädchen. Sie sind es, die nicht denken. Sie haben mir eine Falle gestellt.« Er brauchte Bewegung.
Er war wahnsinnig wütend, konnte nicht still herumstehen. Er ging bis zum Zaun, stand aber immer noch mächtig unter Dampf. Nur weil er nicht weiterkam, blieb er stehen.
    »Sie haben ja Recht.« Sie stellte sich neben ihn, blickte in die gleiche Richtung wie er. »Ich habe Ihnen versprochen, Sie zu unterstützen,
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