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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch
Autoren: D Webb
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den Worth gerade aufgebaut hatte.
    »Der mit dem dunkelroten Schlips ist Boyd Davis«, sagte Pratt und nickte in Richtung eines Enddreißigers, der sein blondes Haar extrem kurz trug.
    »War früher vermutlich beim Militär«, sagte McBride.
    »Stimmt genau«, antwortete Pratt. »Und Dan Arnold ist der massige Schwarze, der aussieht, als würde er als Verteidiger bei den Falcons spielen.« Er beugte sich näher zu McBride. »Man sollte sich nicht mit ihm anlegen. Der Ältere« – Pratt blickte kurz zu dem Agenten mit dem vollen grauen Haar – »ist Ken Aldridge. Er zählt seine Tage bis zur Pensionierung.«
    Aldridge blickte in ihre Richtung, als hätte er gespürt, dass sein Name erwähnt worden war. Da er älter war, entschied McBride, mit ihm zu beginnen. »Aldridge«, rief er. »Könnten Sie den Inhalt der E-Mails durchs System laufen lassen? Sehen Sie mal, ob Sie irgendwelche Treffer hinsichtlich der Formulierungen finden.« Er blickte zu dem Mann, der wie ein Kühlschrank gebaut war. »Arnold, finden Sie heraus, ob es schon Informationen zu der Internetadresse gibt.«
    Gleichzeitige »Ja, Sir« begleiteten den Abgang der Agenten, die seinen Anweisungen gehorchten. Na, das
gefiel ihm schon besser. Sein Selbstvertrauen stieg so gerade über Kellerniveau.
    »Ich könnte die relevanten Begriffe, die der Täter verwendet hat, mit den Namen der Gebäude abgleichen«, bot Davis an und strich mit der Hand über seine extravagante Krawatte, offenkundig besorgt, dass man ihn überging. »Mal sehen, was ich dabei herausfinden kann.«
    »Guter Gedanke, Davis.« McBride wandte sich dem Agenten zu, der ihm am nächsten stand. »Pratt, Sie arbeiten mit Davis daran. Überprüfen Sie die Namen und Zwecke sämtlicher Gebäude, die in der Nachbarschaft aller Friedhöfe liegen, die Grace Ihnen nennt, und versehen Sie sie anschließend mit Querverweisen.«
    »Ja, Sir.«
    Die Agenten stürzten sich in jenes organisierte Chaos, das McBride nur allzu gut kannte, auch wenn viel Zeit vergangen war, seitdem er in diesem Unfeld gearbeitet hatte. Die Leute kamen und gingen, redeten durcheinander, arbeiteten umeinander herum, aber es gab ein System in dem scheinbar zusammenhanglosen Gewusel. Dies alles zeigte an, dass etwas passierte, Dinge geklärt wurden.
    McBride trank zwei höchstnötige Becher Kaffee und stöberte in Gedanken in alten Fällen, um eine Verbindung zu dem Täter zu finden, aber er fand keine. Bemüht, das Thema Worth auszuklammern, wanderten seine Gedanken trotzdem zu ihm. Es gab da etwas, was er nicht sah – noch nicht. Worth verachtete ihn, das stand fest. Aber damit hatte er gerechnet. Es war die Art, wie er Grace anschaute, die ihn beunruhigte. Als machte Worth sich Sorgen, dass sie die Sache irgendwie vermasselt
hatte. Aber welche Differenzen Worth auch mit ihr haben mochte, es ging ihn nichts an. Er musste nur eines tun: das Mädchen finden.
    Nichts weiter.
    Grace kam mit ersten Ergebnissen zurück. »Wir haben die Suchparameter eingeschränkt, aber es sind immer noch zwanzig Friedhöfe übrig.« Sie breitete die ersten fünf Ausdrucke auf dem Konferenztisch aus. »Wenn Sie mit dem hier anfangen wollen – wir machen mit den anderen weiter.«
    Sie wartete, als rechnete sie damit, dass er ihr weitere Anweisungen erteilte oder sie entließ. Er tat weder das eine noch das andere. Sie machte auf der Stelle kehrt und ging wieder an die Arbeit.
    Der einzige andere weibliche Agent in der Gruppe stellte sich neben ihn an den Tisch. »Kim Schaffer«, sagte sie und sah sich dabei die Karten an. »Sie können mich Schaffer nennen. Ich habe die Karten mit dem hügeligen Gelände markiert. Wie soll ich die Sache angehen?«
    Also, mit dieser Agentin würde er klarkommen. Sie kam sofort zum Punkt, ohne viel Trara. Schaffer machte keinen Hehl aus ihrer »Sag, wie es ist«-Haltung. Der Mangel an Make-up und die praktische Kurzhaarfrisur verrieten, dass sie keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendete.
    McBride stellte seinen Becher ab und nahm die erste Karte zur Hand. »Schaffer, wir suchen nach einem Friedhof, der in der Nähe eines Altersheims oder einer geriatrischen Klinik liegt. Irgendeine Art von Einrichtung, die Hilfe anbietet. Könnte auch eine Bank oder eine Security-Firma sein, die die Überwachung von Häusern anbietet.« Er warf ihr einen kurzen Blick zu, der besagte,
dass er auch nicht mehr wusste als sie. »Könnte praktisch alles sein.«
    Sie nickte und schnappte sich zwei Karten. Während sie zu einem leeren
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